NSU-Bombenanschlag 2004: Türkischer Offizier Talat T. war am Tatort Keupstraße

Türkischer Offizier am Anschlagsort. Immer neue Fragen zur Nagelbombe in der Kölner Keupstraße:

NSU und kein Ende. Ende Januar starteten die neuen Untersuchungsausschüsse in Düsseldorf und Stuttgart mit ihrer Arbeit. Und am 12. Januar begann im NSU-Prozess vor dem OLG München die Beweisaufnahme zum Nagelbombenanschlag in der Keupstraße in Köln-Mülheim. Dafür hat der Strafsenat mehrere Wochen veranschlagt. Gleichzeitig werden die Rätsel und Fragen um den Mordkomplex mit dem Namen „Nationalsozialistischer Untergrund“ nicht weniger – im Gegenteil. In der Keupstraße hielt sich zum Zeitpunkt des Anschlages zum Beispiel ein pensionierter türkischer Offizier auf. Doch auch beim Prozess in München selber gibt es dazu Merkwürdigkeiten. – Ergänztes Manuskript einer WDR-Radiosendung vom 22.1.2015 von Thomas Moser:

“Und als sie in Köln auf der Keupstraße waren, ging die Bombe hoch. Sie standen gerade hinter dem Auto. Dadurch haben sie Glück gehabt, daß keine weiteren Verletzungen entstanden sind.“

Rechtsanwalt Adnan Menderes Erdal. Er vertritt im Münchner Prozess den türkischen Staatsbürger Talat T. Talat T., heute 66 Jahre alt, stand mit seinem Bruder Muzaffer T., heute 72, in der Keupstraße in Köln, als dort im Juni 2004 die Bombe hochging. Sie waren nur wenige Meter entfernt, aber durch ein Fahrzeug geschützt. Muzaffer T. wurde verletzt, Talat T. nicht. Was die Geschichte besonders macht: Talat T. ist ein früherer Offizier der türkischen Armee. Zu den vielen Fragen, die es auch um diesen Terroranschlag gibt, ist eine weitere hinzugekommen.

9. Juni 2004: Gegen 16 Uhr ereignet sich die Explosion in der belebten Straße. Es ist der Tag vor Fronleichnam. Aus den WDR-Nachrichten um 18 Uhr:

„Bei einer Explosion in einem Kölner Wohnhaus sind am Nachmittag nach ersten Meldungen 16 Menschen verletzt worden. Einer von ihnen schwebt offenbar in Lebensgefahr. Die Polizei geht von einem Anschlag aus, hat aber noch keinerlei Erkenntnisse über den Hintergrund. Feuerwehr und Rettungskräfte sind im Einsatz.“

Ein türkischer Augenzeuge:

„Habe es genau gehört, habe nach draußen geguckt, Leute sind weggerannt, manche waren unten verletzt. Nach 20 Minuten ist die Feuerwehr und alles gekommen und haben geholfen.“

Der Polizeisprecher:

„Hier in der Keupstraße ist ganz offensichtlich auf dem Gehweg oder in einem Ladeninneren im Schaufenster eine Splitterbombe explodiert. Es liegen hier hunderte, tausende von Nägeln herum, die Personen schwer verletzt haben; die Fassaden von Häusern haben abstürzen lassen und die Scheiben haben zerspringen lassen.“

Die Ermittlungsgruppe der Polizei konnte den Anschlag nicht aufklären. Seit November 2011 wird er dem NSU-Terror-Trio Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe zugeschrieben. In deren Wohnung in Zwickau wurde eine DVD gefunden, auf der die Bombe in der Keupstraße breiten Raum einnimmt. Doch Zweifel bleiben. Der NSU-Untersuchungsausschuss des Landtages von Nordrhein-Westfalen hat viele Fragen zum Tatkomplex Keupstraße formuliert. Die nach der Anwesenheit eines türkischen Offiziers fehlt allerdings.

Oberlandesgericht München: Seit Mai 2013 läuft dort der Prozess gegen das überlebende Mitglied der Gruppe, Beate Zschäpe, und vier Mitangeklagte, denen Unterstützung und Beihilfe vorgeworfen wird. Seit Mitte Januar, dem 173. Prozesstag, geht es nun um die Nagelbombe von Köln. Kriminalbeamte beschreiben die komplizierte Machart der Bombe und schildern, wie es nach der Explosion in der Keupstraße aussah. Mehr als 700 Zimmermannsnägel wurden in die Luft gesprengt, steckten in Häusern, Autos und Menschen. Jetzt werden diese Opfer gehört – unter ihnen die Brüder Muzaffer und Talat T. Warum waren sie in der Keupstraße? Opferanwalt Adnan Erdal:

„Muzaffer wollte dem jüngeren Bruder Deutschland zeigen. Sie haben in Berlin angefangen, danach sind sie nach Hamburg, anschließend nach Bremen. Da soll der Bruder meines Mandanten gesagt haben: Komm, ich zeige dir auch Köln. Und als sie in Köln waren, ging die Bombe hoch.“

Alles erklärbar also? Talat T. lebt in der Türkei, sein Bruder Muzaffer in Berlin. Doch er hat Kontakt zu dem Besitzer einer Teestube in der Keupstraße in Köln. Dort saßen die Brüder an jenem Nachmittag. Als sie vor die Tür traten, ging die Bombe hoch. Sie waren nur wenige Meter entfernt. Ihr Auto schützte sie. Muzaffer wurde am Arm verletzt und im Krankenhaus behandelt. Die Polizei fand heraus, daß Talat T. ein türkischer Offizier ist – und reagierte alarmiert.

„Nachdem die Polizei erfahren hat, daß mein Mandant Oberstleutnant der türkischen Armee ist, dann sollte er vier Tage lang Deutschland nicht verlassen. Sie mussten wieder nach Berlin, wo sein älterer Bruder wohnt. In Berlin soll er mit seinem Bruder von vier Polizeibeamten vernommen worden sein.“

Ein Militär am Ort eines Bombenanschlages? Obendrein aus einem Land, das zur Nato gehört. Talat T. durfte zunächst nicht nach Istanbul zurückfliegen. Hielten die Ermittler einen Zusammenhang mit dem Militär für möglich wegen der Art und Schwere des Bombenanschlages?

„Er hatte den Eindruck, daß man ihn verdächtigt. Deshalb sollte er ja vier Tage lang Deutschland nicht verlassen. Und dann soll mein Mandant den Polizeibeamten gesagt haben: Meinen Sie, ich habe die Bombe versteckt und dann anschließend entzündet und mich selbst in Gefahr gebracht?“

Könnte der Anschlag – umgekehrt – einem Vertreter des Militärs gegolten haben? Oder war die Anwesenheit eines Offiziers am Tatort wieder nur Zufall – einer dieser „Tausend Zufälle“ des undurchsichtigen NSU-Mordkomplexes? Möglich. Allerdings reimt sich nicht alles in der Geschichte. Talat T. wurde nun ein weiteres Mal ausführlich befragt. In der türkischen Tageszeitung Hürriyet vom August 2013 wird der pensionierte Offizier folgendermaßen zitiert: Er sei in Berlin in der Wohnung seines Bruders von „Sonderpolizisten“, einer Spezialeinheit, die auch den Tatort besuchte, mehrere Stunden vernommen worden. Aber: Die Akten seien anschließend vernichtet worden. In den Ermittlungsunterlagen finden sich ganze eineinhalb Seiten einer Vernehmung mit ihm, erstellt vom Landeskriminalamt Berlin einen Tag nach dem Attentat. Spektakuläres kann man darin nicht lesen. „Spezialeinheit“? „Vernichtete Akten“? Gab es vielleicht mehrere Vernehmungen? Rechtsanwalt Adnan Erdal kann sich das alles nicht erklären:

„Er wurde in Köln vernommen, das war ganz kurz. Und danach soll er in Berlin vernommen worden sein, und darum geht es. Und da sollen vier Beamte ihn vernommen haben. Diese Vernehmung kenn ich aber nicht.“

Der NSU-Komplex – ein wachsendes Rätsel, auch am Tatort Köln Keupstraße. Da ist das Phantombild eines der Täter, das aber weder Uwe Böhnhardt noch Uwe Mundlos ähnlich sieht. – Das sind zwei Polizeibeamte, die Minuten nach der Tat vor Ort sind und neun Jahre lang nicht nach ihren Wahrnehmungen befragt werden, sondern erst, als der Untersuchungsausschuss in Berlin sich für sie interessiert. – Da sind zwei bewaffnete Männer, allem Anschein nach Beamte, die ein Anwohner unmittelbar nach der Explosion auf der Straße sieht und die bis heute nicht ausfindig gemacht wurden – und nun ein türkischer Offizier.

Muzaffer und Talat T. waren jetzt in München als Zeugen geladen. Muzaffer T. sollte am 21. Januar gehört werden. Er reiste auch nach München an, bekam aber dort Kreislaufprobleme und konnte nicht auf dem Zeugenstuhl Platz nehmen. Nach Auskunft seines Anwaltes ist er in ärztlicher Behandlung und zur Zeit nicht vernehmungsfähig. Talat T. sagte, wie geplant, am 22. Januar vor dem OLG aus. Er habe damals sofort erkannt, daß es sich um eine Bombe handelte. Insgesamt sei er dreimal vernommen worden, zweimal in Köln, einmal in Berlin von zwei LKA-Beamten. Die fragliche Vernehmung durch vier „Sonderpolizisten“, deren Protokoll hinterher vernichtet worden sein soll, kam jetzt vor dem OLG aber nicht zur Sprache. Ebenso wenig, wie das mehrtägige Ausreiseverbot für den Oberstleutnant. Wer oder was diese „Sonderpolizisten“ gewesen sein könnten, bleibt im Unklaren. Richter Manfred Götzl kennt den Sachverhalt nicht, weil er nicht in den Akten steht. Er konnte somit nicht danach fragen. Aber auch Rechtsanwalt Erdal stellte keine Fragen in diese Richtung. Offensichtlich war ihm nicht daran gelegen, an diesen Ungereimtheiten zu rühren. Nach eigener Aussage hatte er seinen Mandanten vor dessen Zeugenauftritt so vorbereitet, wie es dem kurzen Protokoll des LKA Berlin entsprach. Mit Talat T. selber zu sprechen, war nicht möglich. Er verließ das Justizzentrum nicht durch den Haupteingang.

Die Mängel und Merkwürdigkeiten der damaligen Ermittlungen finden heute im Gerichtssaal ihre Fortsetzung. Denn mehrere Betroffene aus der Keupstraße stehen gar nicht auf der Zeugenliste. Jener Anwohner zum Beispiel, der zwei bewaffnete Männer auf der Straße sah. Oder der Besitzer einer kleinen Druckerei direkt neben der Explosionsstelle. Er berichtet, daß er damals im kölner Polizeipräsidium zwar befragt worden war, es davon aber kein Protokoll gibt.

„Warum diese Zeugen nicht vorgeladen worden sind, erschließt sich mir nicht.“

Sagt Rechtsanwalt Yavuz Narin, der die Familie eines NSU-Opfers vertritt und selber in Köln Nachforschungen angestellt hat. Der Prozeß in München – ein Abbild der mangelhaften Ermittlungen?

„Die Ermittlungen waren in der Tat äußerst mangelhaft. Und insoweit muss ich Ihnen Recht geben, daß sich Vieles hiervon auch im Prozess widerspiegeln dürfte. Allerdings werden wir versuchen, als Vertreter der Nebenklage eben diese Versäumnisse im Prozess wieder gutzumachen.“

Auch Adnan Erdal kritisiert die Ermittlungen nach dem Anschlag grundsätzlich. Ein fremdenfeindliches, rechtsradikales Motiv schlossen Politik und Polizei damals aus. Verantwortlich vor allem der damalige Bundesinnenminister Otto Schily, der sich dafür inzwischen entschuldigte. Der Opferanwalt aber erhebt Vorwürfe:

„Der damalige Innenminister war jahrelang als Strafverteidiger bekannt, also ein erfahrener Strafjurist. Er hätte wissen müssen, daß jeder Bombenanschlag ein Terroranschlag ist. Gleichwohl hat er nach drei, vier Stunden mitgeteilt, daß es keine Hinweise auf einen Terroranschlag gab. Dadurch wurden die Ermittlungen in die falsche Richtung geführt.“

Thomas Moser (Januar 2015)

NSU-Prozess 113. VHT – Der Held von Eisenach?

Danke für die wichtigen Erkenntnisse !!!

Diese Website wird nicht mehr aktualisiert.

Um 14:05 Uhr beginnt Richter Götzl mit der üblichen Belehrung die Vernehmung von Egon Stutzke, Rentner, 79 Jahre alt. In der Presse wird Stutzke auch häufig als der „Held von Eisenach“ genannt, weil durch seine Aussagen die Existenz des „NSU-Trios“ beendet wurde.

Götzl: „Es geht um Ihre Beobachtungen vom 04. November 2011. Ich möchte Sie bitten, mit Ihren eigenen Worten diese zu schildern. Später werde ich dann genauer nachfragen.

Stutzke: „Am 04.11.2011 habe ich um 09:25 Uhr die Wohnung verlassen, um bei Lidl einzukaufen. Ich weiß die Uhrzeit, weil ich mich nach der englischen Sportschau, die ich morgens immer schaue auf den Weg gemacht habe. Auf dem Weg dorthin habe ich von der Hauptstraße gesehen, dass links auf dem Parkplatz ein Wohnmobil parkt. Es hatte eine wunderbare Farbe. Die Farbgebung war weiß. Ich hab da öfter hingeguckt. Ich war gerade 15 Schritte links weg, dann kamen 2 Radfahrer förmlich angeflogen…

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Das Presseecho zu den Anträgen zu Ralf Wohlleben. 2 Teil

Der Erlös dieses T Shirt geht an die Famile Wohlleben

Der Erlös dieses T Shirt geht an die Famile des Angeklagten Wohlleben (aus Facebook)

Es ist schon erstaunlich das bis auf die Deutsche Presseagentur und der Spiegel bisher nicht wirklich irgendwo groß ein Thema war, die Anträge der Verteidigung Wohlleben. Selbst der ernannte Terrorexperte Holger Schmidt fand dies nicht erwähnenswert. Dafür ist es für diesen Terrorexperten interessanter eine mutmaßliche Zellennachbarin von Beate Zschäpe zu interviewen, die bis heute sehr fragwürdig ist ob das alles so stimmt.

Die Frage die sich stellt ist, warum dies nicht tut? Ein Grund ist sicherlich das kommende Woche das Thema Nummer eins KEUPSTRASSE auf dem Plan steht.

Trotzdem muss man die Anträge allein von der Tatsache sehen, welche Gesichter auf der Anklagebank um Beate Zschäpe herrschte als diese vorgelesen wurden.

Es ist jetzt dürfte das letzte taktieren, wie kommt man am besten aus dieser Sache raus zu Ende sein. Jetzt heißt es, jeder ist selber der nächste.

Grade der Anwalt von Ralf Wohlleben, Rechtsanwalt Klemke, hatte den Nebenklägern vorgeworfen den Prozess zu verschleppen, wenn man immer zu diese Zeugen aus Chemnitz vorladen würde.

Grade auf diese Zeugen stützen sich jetzt nun die Hoffnungen der Verteidigung Wohlleben. Was die Nebenkläger immer wieder versucht haben, und mühevoller Kleinarbeit den Zeugen entlocken konnten, soll nun eine Entlastung für Ralf Wohlleben werden?

Diese Zeugen sind unter anderem viele B&H Mitglieder, zudem sollen diese Aussagen, das mutmaßlich Mundlos und Böhnhardt bei dem letzten Treffen der B&H Sektion Sachsen anwesend waren. Wie ein V-Mann den Verfassungsschutz Brandenburg mitteilte, sollen zwei Neonazis aus Thüringen dabei gewesen sein.

Die Frage wird sein was werden diese mutmaßlichen anderen Unterstützer aussagen vor dem OLG.

Was man bitte nicht hoffen mag ist die Tatsache, das diese Zeugen ein Ermittlungsverfahren seitens der Bundesanwaltschaft haben.

Das war schon bei mehren wichtigen Zeugen der Chemnitzer Szene so. Wie Thomas Starke, Jan Werner oder Max Florian Burkhardt.

Diese mussten vor Gericht nichts aussagen da noch die Bundesanwaltschaft gegen sie ein Ermittlungsverfahren anhängig ist. Wie ich schon mal geschrieben hatte, das es nicht angehen kann das man dem Gericht solche wichtigen Zeugen entzieht. Bei Thomas Starke jetzt Müller weiß man das er für ein Amt gearbeitet hatte. Es kommt einem so vor als würden alle die wo ein Verfahren noch haben, vorher im Dienste einer Behörde gewesen zu sein. Um jetzt diese zu schützen. Und die weniger wichtigen kommen als Zeuge. Darum ist wichtig, grade in diesen Prozess auf alle Zeugen zurückzugreifen zu können.

Durch diesen Zug der Verteidigung Wohlleben, werden sie jetzt nochmal Schwung in das Verfahren bringen. Wie werden Beate Zschäpe Anwälte darauf reagieren ? Für sie spricht jetzt erst mal das es jetzt um die Keupstraße geht. Damit hat man bisher Frau Zschäpe nicht in Verbindung bringen können. Deshalb werden seitens der Anklagebank wenige bis fast keine Fragen gestellt werden. Hauptsächlich werden die Nebenkläger aktiv sein, denn die Mehrzahl der Nebenklägervertreter sind deren Opfervertretung Keupstraße.

Aber was wird nun die Verteidigung um Frau Zschäpe tun. Sie werden die Zeugen wenn diese geladen werden unglaubwürdig machen müssen zum einen, und am besten Zeugen benennen die beweisen können das die drei sich nicht erst in Chemnitz radikalisiert haben. Das wäre das erste Mal das die Verteidigung Beate Zschäpes Zeugen benennen würden. Dazu weiß man nicht wie sich die anderen Angeklagten verhalten werden. Holger G. hat sich ausgesprochen eventuell sich nochmal einzulassen. Je nachdem wie der Prozess verläuft. Es wird ein spannendes Unterfangen werden, was Ralf Wohllebens Verteidung da so vor hat. Er ist in der Szene beliebt, er wird aus der Szene unterstützt was man des öfteren am OLG beobachten kann. Viele seiner Kameraden kommen, um ihn auf der Anklagebank zu sehen und ihn einmal zu zuwinken. Ab und zu kommt auch seine Frau die dann neben ihm sitzen darf. Seine Familie sprich seine Frau und seine beiden Kinder werden von der Szene regelmäßig unterstützt, in dem man T Shirt drucken lässt mit der Aufschrift „Freiheit für Wolle“. Das interesant wird sein, wie sich seine Kameraden jetzt verhalten, wenn diese in den Zeugenstand am OLG müssen. Ab jetzt wird um jedes Jahr bzw. jeden Monat weniger im Gefänignis sitz gefeilscht.

 

Ralf Wohlleben möchte nicht der mutmaßlicher Hauptunterstützer des mutmaßlichen Trios gewesen sein.

Laut Anklageschrift der Bundesanwaltschaft, ist Ralf Wohlleben seit dem Untertauchen von Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe der wichtigster Unterstützer bis 2001 gewesen .
Der Mitangeklagte Carsten S. unterstütze anfangs diese These bei seiner Einvernahme im NSU Prozess. In dem Er aussagte, das es Ralf Wohlleben es gewesen sei, der die (Ceska) in Auftrag gegeben hätte.
Carsten S. habe diese Waffe zu erst zu Ralf Wohlleben gebracht dieser habe sich Handschuhe angezogen, und dann auf die Waffe einen Schalldämpfer drauf geschraubt. Diese Aussage wertet das Gericht als Indiz das es sich um die Caska Waffe gehandelt haben soll. Mit dem man neun Immigranten in ganz Deutschland nach der Übergabe der Waffe in Chemnitz umgebracht worden sind. Auch den Beweis wie diese Waffe über die Schweiz nach Deutschland kam, konnte die Bundesanwaltschaft lückenlos nachvollziehen. Was aber die Verteidigung Wohllebens bestreitet, es gibt erhebliche Zweifel an diesen Beweisen.

Nun haben die Anwälte von Wohlleben, Frau Schneiders und Herr Klemke in der letzten Zeit Anträge auf einstweilige Hafterleichterung für ihrem Mandaten angemahnt. Der Letzte wurde gestern vom Senat unter Manfred Götzl abgelehnt. Es bestehe dingender Tatverdacht.Nach dem gestern der Zeugen V Mann Carsten Szczepanski . schneller als erwarte fertig war, kam promt die Antwort darauf.Sie sehen Ihren Mandaten nicht mehr als alleinigen Hauptunterstützer. Denn wie auch der Prozess schon durch die Zeugen eingeführt wurde, war das mutmaßliche Trio in der Chemnitzer Szene sehr gut versorgt war. Da es Zeugen gibt die u.a angaben, das die drei Jobben würden, und keinerlei finanzielle Unterstützung brauchen. Unter diesen Gesichtspunkt will man die Zeugen Andreas G., Christian K. der Bruder von Andre Kapke,der V Mann und Blood & Honour Vorsitzende von Thüringen Marcel D. geladen werden.

Ausserdem möchte die Verteidigung Wohlleben das Unterstützer Umfeld in Chemnitz laden. Bei denen auch Waffen im Gespräch gewesen sind.  Zu dem Enrico R. der bei der 88 er Bewegung in Chemnitz hatte Zugang zu Waffen hatte und hielt mit Robby H. Schießübungen ab. Des Weiteren heißt es in einem Antrag, das die drei sich in der Chemnitzer Szene frei bewegen konnten, dazu das keiner in der Chemnitzer Szene Ralf Wohlleben gekannt habe. Dazu habe sich das „Trio“ sich erst in Chemnitz radikalisiert, zudem können die nachfolgenden Zeugen der 88iger Bewegung (Chemnitz) aussagen, das die drei an den wöchentlichen Stammtischen dabei gewesen sind. Dort soll auch ein Thema Waffen und die finanzielle Unterstützung der drei gewesen sein .Zeugen : Hendrik L., Jorg W., Giso T., Achim Armin F., Gunter Frank F., Marcus F., Enrico P., Katrin D.

Zudem will man Sachsen Verfassungsschutzpräsident Mayer Plath hören, der zur damaligen Zeit (1998) den V-Mann Piato Carsten Szczepanski war. Zudem möchte man den jetzigen Verfassungsschutzpräsidenten des Bundes Herr Hans Georg Maaßen hören.

Dies könnte sehr interessant sein.
Man dürfte auch auf die Außenwirkung in der Szene gespannt sein, die Ralf Wohlleben hat.

Anmerkung zu der Aussage von Carsten Szczepanski.

Die Aussage von Carsten Szczepanski war gestern mehr als ernüchternd. Denn der ehemalige V Mann Brandenburg, konnte sich nur an seine Taten erinnern seine Reumütigkeit. Aber eines konnte wieder festgehalten werden, das der Verfassungsschutz mehr Einblicke in die damalige Szene hatte als er jetzt zu gegeben hatte.
Wenn Herr Mayer Plath heute sagt, das er ein Frischling um eine moralische Bewertung des Falles fehlten mir die Maßstäbe.
Sei damaliger V-Mann sagte gestern aus das er ihm sein Fanzin vorgelegt habe bevor es zum Druck kam.
Das ist ohne Worte…..

Ausblick auf die kommende Woche, im NSU Strafverfahren 12.1 bis 14.1.2015

Am Montag den 12.1.2015 geht der NSU Prozess nach der Weihnachtspause wieder los.
Der erste Themenschwerpunkt desd Monats Januar wird die Keupstraße in Köln sein.

Gleich am Montag sind Zeugen den LKA NRW geladen,die sich mit der Spurensicherung bzw. mit Lichtbildauswertungen befasst haben.
Es dürfte interessant werden ob diese mit dem Keupstraßen Video zu tun hatten,denn erst 2014 wurde dieses erst in die Asservatenliste übernommen.Warum erst dann das wird eine interessante Frage sein, die die Beamten des LKA beantworten müssen.

Und am Mittwoch den 13.1.2015 und den 14.1.2015 ist der Ex V-Mann von Brandenburg Carsten Szczepanski geladen, der sich 1998 bis 1999 detailliert an alles erinnern konnte und zu berichten wusste. Nur jetzt vor Gericht, weiß er nichts mehr. Die Fragen der Nebenkläger werden den Schwerpunkt dieser Zeugeneinvernahme bilden. Ob man ihm wirklich die Reue abkaufen wird, die er bei seiner ersten Einvernahme schilderte,bleibt jedem selbst überlassen. Hinweis auf seine erste Aussage wp.me/p4bLZY-8Y

Es dürfte eine interessante Woche werden.

Nächste Woche kommt nun dann der richtig große Komplex Keupstraße mit allen Zeugen,Ärzten, Anwälten usw.

Der Nsu Prozess bei SZ/BR

Seit gestern gibt es in einer Gemeinschaftsproduktion von Süddeutschenzeitung & Bayrischer Rundfunk die NSU Protokolle zum lesen oder als Film zu sehen. Ob der Film das widerspiegelt ist schwer nachvollziehbar, denn wenn man oft all diese Prozesstage miterlebt hat finde ich es eher nicht authentisch genug..  Ich ermuntere deshalb jeden der diesen Film sieht, sich einen Verhandlungstag selber anzusehen. Dann erst begreifen man die Enge des Gerichtssaales die schlechte Luft einfach die ganze Atmosphäre.
Trotzdem ist es wichtig die Leute  für den Prozess zu interessieren. Es geht weit um mehr als die Verurteilung der Angeklagten.
Was ich bei der ganzen Sache nicht verstehe, warum erst jetzt die Protokolle veröffentlicht werden.
Ich hätte als öffentliches Medium wie es der Bayerische Rundfunk nun mal ist, sowas sofort erwartet. Stattdessen müssen zum Teil ehrenamtliche Organisationen wie NSU Watch die aus Spenden Gelder finanziert werden die Vorreiter Stellung übernehmen.
Der Bayerische Rundfunk ist täglich mit der ARD zusammen zu dritt oder zu viert im Gerichtssaal vertreten.
Da müsste sowas echt von Anfang an passieren. Zu dem gab es ein Minuten Protokoll von der Zeitung „Welt“. Zudem gibt auch viele private Blogger die in im Berufsleben stehen, und dies als Hobby haben und dies aufzuschreiben was im Prozess gesagt wird.
Darum verwundert es mich sehr das fast nach 1 1/2 Jahren Prozessdauer als geradioses neues verkauft wird.
Man kann nichts gegen diese Protokolle sagen, denn sie geben das wieder was im Großen und Ganzen in Prozess gesagt wurde. Zu 100% ist das eh nicht möglich da jeder Mensch das gesagte unterschiedlich wahrnimmt.
Trotzdem müssen wir alle die diese Protokolle schreiben ein Ziel haben. Den Menschen jetzt ein Zeugnis zu hinterlassen wo man jederzeit damit arbeiten kann. Und später der Nachwelt ein Zeugnis zu hinterlassen, das diese Generationen erkennen welch ein wichtiger Prozess hier stattgefunden hat.