Lieber Jürgen,
Ich habe vor zwei Tagen erfahren, dass du nicht mehr am Leben bist. Diese Tatsache schmerzt mich sehr. Es ist nicht leicht das zu fassen, dass du nicht mehr da bist.
Du hast seit dem wir 2013 Freunde geworden sind eine Menge durchgemacht, wie in einer gesunden Ehe. Es gab Höhen und es gab Tiefen, aber in der Mehrzahl nur positives. Wo wir uns kennengelernt haben, und schätzen ist kein Ort wo man eigentlich Freunde werden kann. Doch wir wussten damals das wir uns zusammen schließen sollen, weil wir zusammen stark sind.
Wir haben in diesem Jahr 2013 auf 2014 sehr gute Förderer gehabt, die uns immer unterstützt haben. Ich war der Laute, und du der Leise der immer mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Ich hatte ja in den letzten Jahren viel zu kämpfen, du warst wie unser Freundeskreis immer da.
Seit 2015 warst du auf dem Rückzug, weil dir einiges zugestoßen ist, was nicht sehr schön war und nicht gesund war für dich. Da warst keiner der seine Sachen erzählt hat, die dich selber betreffen. Durch einen Freund von dir hatte ich erfahren, was dir zugestoßen ist. Ich hab dich dann in einer Klinik gefunden, und besucht. Ich war so froh dich damals zu sehen. Wir hatten dann Pläne schon gemacht, die dann doch nicht so klappen, wie wir diese wollten.
Egal, trotzdem schrieben wir uns, telefonierten wir, weil ich deine Gedanken gebraucht habe in dieser turbulenten Zeit.
Ich sah dich 2017 das letzte Mal, ich war bei dir im Ort wo du nach deinem Schicksalsschlag hin verschlagen hatte. Du hattest mir alles gezeigt wie du jetzt lebst, welche Pläne du hast. Ich hab dir das neuste von unserem Baby erzählt, wie die Sache steht. Es war sehr schön dich zu sehen, du hattest dann noch einen Wunsch. Deine Mutter wollte uns nochmal sehen. Uns beide als Team hatte diese ja in Erfurt mal gesehen. Diese wollte uns nochmal zusammen sehen, weil sie mich mochte. Jetzt weiß ich warum, weil du viel über mich erzählt hattest.
Das war das letzte Mal drücken, deine Worte „pass auf Bub“ Mein Spruch „mach ich Papa“
Ich war 2018 ich in einer großen Krise, du warst der erste mit unserer Freundin dir mir Ratschläge machte. Diese ich dankend annahm, weil sie mir sehr halfen. Du sagtest mir nicht wie es dir direkt geht, eher das du noch eine OP haben wirst. In dieser Zeit war es so, das du dich gemeldet hattest, wenn es ging. Das konnte dann schon paar Monate dauern. Wie dieses Jahr im August, da hast du nochmal geschrieben und wir das letzte Mal telefonierten zusammen, das es eine entscheidende OP vor dir hast. Da gerne mich gerne informiert hättest, sollte ich ein schreiben von dir ausfüllen, für den Ernstfall.
Dann hab ich dir geschickt, und im Oktober 2020 hast du mir deine letzte WhatsApp geschrieben.
Seit dem habe ich dich immer an meinem Leben teilnehmen lassen, du hast es brav gelesen. Es kam aber nichts zurück. Ich war es gewohnt, und dachte, dass du mir dann schreibst, wenn es geht.
Nun hab ich am 23.12 einen Anruf von deiner Tante bekommen. Ich habe diese aber erst am 24.12 zurückgerufen. Verzeih also, aber das war am 24.12 nicht greifbar. Ich sagte unseren Freunden Bescheid. Das war noch nicht da, weil ich dachte es gibt es nicht. Du, nicht mehr da!!! Unglaublich.
Dann heute schrieb ich deine Schulfreundin an, und wir telefonierten. Nach und nach begriff ich das du nicht mehr da bist.
Du fehlst Jürgen, ich weiß, warum du das gemacht hast. Ich werde dich dafür nie verurteilen oder sonst was. Du weißt wie ich darüber gedacht habe. Du hast auch das Recht dazu gehabt.
Pass da oben gut da oben auf, ich gebe das Beste für uns da unten ….
Servus mein Papa….
P.S: Jürgen hätte und hat immer über meine Rechtschreibfehler gelacht, also wenn ich diesmal Fehlerfrei geschrieben hätte, wäre das nicht echt 🙂
Fortsetzung folgt….