Videobeweise am 238.Prozesstag NSU

Der Satz „Technik die Begeistert „ traf heute gerade nicht zu im Saal 101 am Oberlandesgericht in München. Stattdessen wurden immer wieder Pausen eingelegt, um bestimmte Videosequenzen zu finden und dann dem Zeugen vorspielen. Vielleicht wäre es einfacher gewesen, die gewünschten Sequenzen rauszuschneiden und nacheinander abzuspielen. Doch man machte es sich schwerer als gedacht, und die Pausen füllte man mit Vorlesen wie z.B. die Aussage vor der Bundesanwaltschaft des V Mannes Michael von Dolsberg. Oder eine DNA Spur auf einer Kindersandale die man im Wohnmobil in Eisenach fand. Wer dieses Kind ist, auf die DNA passen könnte, konnte man bisher nicht ermitteln. Man weiß nur, dass ein Mädchen bei der Anmietung des letzten Wohnmobils dabei war. Diese hatte zu der Frau die auch dabei war „Mama“ gesagt. Dies sagte die Sekretärin der Wohnmobilverleihfirma aus. Als man ihr Lichtbilder zeigte vor Gericht, war es nicht Uwe Böhnhardt den sie erkannte, sondern Holger Gerlach. Die Nebenklägeranwältin A. von der Behrens bemerkte dazu, dass ein Kind im Umfeld gewesen sein müsse, und dieses Kind habe Eltern gehabt. Deshalb könne man von einen weiteren Unterstützerumfeld ausgehen, das bisher noch unbekannt ist.
Zu dem Videos.
Der Auswerter bekam diese Videos von der Kriminaltechnik. Diese mussten die Videos aufbereiten, da diese in Festplatten durch Ruß Löschwasser Brandschäden beeinträchtigt gewesen seien. Wie die Kriminaltechnik die Festplatten aufbereitet haben, könne er nicht sagen, da er nur die Videos gesichtet habe, und Vermerke daraus gefertigt habe. Ob Zeit und Datum stimmen würde könne er auch nicht 100 % sagen doch seinen Zeit Datum mit der äußeren Witterung identisch.
Bei der ersten Festplatte EDV 02 ging es um 20 GB große, die im Brandschutt von der KPI Zwickau gefunden wurde. Einige Videos konnten darauf wieder hergestellt werden. Es wurden vier Kameras installiert. Eine Kamera war im Wohnzimmer die die Frühlingsstraße filmte, die zweite war an der Türe am Spion befestigt, und Kamera drei und vier waren am Hinterhof platziert bzw. den Zugang zu Wohnung über den Veilchenweg.
Das erste Video ist vom 29.6.2011.Dieses wurde komischerweise als erstes das Ende gefilmt und zum Schluss der Anfang. Warum das so gespeichert wurde konnte der Zeuge auch nicht nachvollziehen. Darauf ist zu erkennen dass Frau Zschäpe aus der Wohnung geht, und Wäsche aufhängen im Hinterhof. Sie begrüßt eine Person mit einem weißen Hund. Da das Video zu schnell abläuft, wird die Verhandlung kurz unterbrochen um es langsamer vorzuspielen. Noch interessant was auffällt, das wo eigentlich CH 1 stehen müsste steht CH 5. Bei den nachfolgenden Videos stimmt es. CH 1 CH 2 CH 3 CH 4.
Das nächste Video ist vom 26.10.2011 das Wohnmobil in der Nacht um 21.29 Uhr. Bei diesem Video geht es dem Vorsitzenden Götzl nicht schnell genug, da er den Techniker anwies den Film vor zu spulen. Der Zeuge machte darauf die Bemerkung dass vier Stunden Videomaterial gäbe, wo nichts passieren würde. Um 14.32 Uhr fährt Uwe Mundlos mit dem Rad weg. Dann um 18.18 Uhr betritt einer das Haus, dieser hat etwas im Briefkasten nachgeschaut bzw. hinterlegt. Ganze 10 Minuten hält sich dieser dort auf. Um 18.34 Uhr hat eine männliche Person die Wohnung verlassen.
Dann ist erst mal Mittagspause.
Dann geht es um EDV 08. Diese hatte 80 GB war optisch unversehrt, im Brandschutt gefunden von der KPI Zwickau. Diese sollen Videos im Jahr 2010 und 2011 enthalten. Es waren wieder vier Kameras installiert. Unterschied war das die erste Kamera nicht die Frühlingsstraße zeigten sondern den Hausflur und die zweite Kamera die Frühlingsstraße. Die Kamera drei und vier waren wie die alten installiert.
Als erstes zeigt das Video am 8.3.2011 um 16.43 Uhr Frau Zschäpe mit Susann Eminger, die Frau des Angeklagten Andre Eminger mit Kindern zu Besuch in der Frühlingsstraße kommt. Die Kamera zwei ist nicht aktiviert, wird aber im Laufe von paar Minuten dazu geschaltet. Die Kamera zwei ist hinter einem Vorhang, da sich dieser am Fenster spiegelt und man sieht die Frühlingsstraße. Dann kommt ein Taxi vorgefahren, zwei Männer steigen aus, und sperren dann die Wohnung auf. Es sind Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos zuerkennen. In der Zeit von 17.14 Uhr bis 17.18 Uhr kommt Frau Zschäpe mit den Kindern aus der Wohnung, hilft ihnen bei den Schuhen anzuziehen und verlassen mit Frau Eminger, dann das Haus und fahren mit dem im Hinterhof geparkten Auto der Familie Eminger weg. Das Kennzeichen war nicht zu erkennen. Von 18.25 Uhr bis 18.26 Uhr kommen die vier Personen wieder und steigen aus. Frau Zschäpe geht in die Wohnung, und die anderen Personen warten unten. Dann gehen die Kinder die Treppen am Hinterhof hinunter in den Park, darauf kurze Zeit später folgt Susann Eminger ihren Kindern. Gegen 18.30 Uhr folgt Frau Zschäpe den dreien nach. Kurz darauf verlässt eine männliche Person die Wohnung, legt ein Art Päckchen auf einen Schuhschrank im Treppenhaus, und geht den vier Personen hinterher.
Gegen 18.40 Uhr kommt die männliche Person wieder ins Bild aus dem Park. Dieser wirft das Parket zu Boden, tritt zwei Mal drau, und schmeißt es dann in die Tonne. Die Frauen stehen dann am Auto, und die Kinder spielen noch. Um 18.42 Uhr werden die Kinder ins Auto gesetzt, und Frau Zschäpe und Frau Eminger verabschieden sich mit einer Umarmung. Um 18.43 Uhr kommt Frau Zschäpe wieder ins Haus, wo man vorher im Flur des Treppenhauses eine Katze gesehen hatte.
Dann wird eine 30 minütige Pause anberaumt. In dieser Zeit wird die Zeugenaussage von Dolsberg vorgelesen. Die beiden Senatsrichterinnen lesen diese vor.
Das nächste Video ist vom 18.12.2010. Ein Mann der weiß wo er hin muss, geht zur Wohnung schießt den Briefkasten auf, entnimmt einen Brief legt ihn aber wieder hinein. Dann klingelt er. Dies war um 15.09 Uhr. Frau Zschäpe begrüßt die männliche Person. Es ist Matthias Dienelt. Gegen 15.32 Uhr verlässt Dienelt und Frau Zschäpe mit Leergut die Wohnung. Böhnhardt und Mundlos machen bevor sie die Eingangstüre zu machen, den Bereich sauber. Es liegt sehr viel Schnee. Man sieht dann die beiden um 15.33 Uhr den Veilchenweg zu Dienelts Auto gehen, das an der Frühlingsstraße geparkt ist. Gegen 17.54 Uhr kommt das Auto wieder an, um 17.56 zeigen die beiden Personen aus, und laufen in die Wohnung. Um 17.59 holen Dienelt und Mundlos Sachen (Einkäufe) aus dem Auto. Dies wiederholt sich dann zwei Mal noch, bis um 18.03 Uhr. Um 18.49 Uhr verlässt Dienelt die Wohnung und fährt um 18.50 Uhr mit dem Auto weg.
Götzl will noch wissen in welchen Zeitraum man die Videos fand? Im Zeitraum 2010 bis 2011. Und der Nebenklägeranwalt Reinicke will wissen warum die zweite Kamera nicht angeschlossen war? Der Zeuge meint darauf, dass man die Kamera erst anschließen hätte müssen.
Dann ist um 14.52 Uhr die Beweiserhebung Videos abgeschlossen.

Dank an den Urheber

Dank an den Urheber

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