Der Blick nach rechts….

Gestern kam ein Bericht über den NSU Prozess durch die Sendung Zapp. Hauptakteurin dieses Betrages war die Gerichtsreporterin Anette Ramelsberger, die eine Stellungnahme zu 426 Prozesstage und 5 Jahre Dauer dieses Prozesses für den Zuseher zeigte.

Sehr wichtig, wenn man diesen Betrag (1) sah war, wie die Hauptakteurin sich in Szene setze, um für den Laien, den Zuseher den Prozess verständlich zu machen. Doch so, wie der Betrag ihn zeigt ist dieser im realen Prozessleben nicht. Ich selbst war über 300-mal bei diesen Prozesstagen dabei, ich habe ganze 3-mal mit Frau Ramelsberger gesprochen. Wie, kann man auch in meinem Blog nachlesen. Was mir wiederholt auffällt, ist die Tatsache, dass Sie sich immer in Mitten der ganzen Journalisten sieht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dies nicht überall so gesehen wird. Sie scheint eher anwesend und gut ist es. Man muss auch sagen, dass in der ersten Zeit bevor der Prozess angefangen hat, die Süddeutsche Zeitung sich um mehr Hintergrundwissen zum Fall NSU zu bemühen versuchte. Selbst die Angeklagte Beate Zschäpe bemerkte dies, als ihr über ihren Rechtsanwalt Wolfgang Heer ein Süddeutsche Zeitung Abo für sie angeboten wurde, dies lehnte sie jedoch kategorisch ab (2).

Wenn man jetzt von Frau Ramelsberger hört das „Nachdem wir erkannt haben was da Sache ist, wollen wir es jetzt endlich ernst nehmen. Wir wollen den NSU und vor allen Dingen den NSU-Prozess ernst nehmen.“ „Dazu auch die Opfer“ .

Das ist für jeden, der sich seit 2011 damit beschäftigt ein Schlag ins Gesicht, nach meiner Meinung. Es gibt sehr viele Journalisten, die sich seit dem 04.11.2011 bis heute mit dem Fall beschäftigen und diesen immer Ernst genommen haben. Ich selbst war in vielen Untersuchungsausschüssen in Bund und Ländern, doch Frau Ramelsberger habe ich bei diesen nie gesehen. Höchstes ihren Kollegen bis 2015, Tanjev  Schulz.

Eher macht Frau Ramelsberger andere Journalisten schlecht,  die sehr lange recherchieren an dem Mord an der Polizistin M. Kiesewetter und dem Mordversuch ihres Kollegen Martin. A. Der Filmemacher C. Riha musste von Ramelsberger zu diesem Film massive Kritik einstecken (3).

Doch die Süddeutsche Zeitung selber machte den Verfassungsschutzmitarbeiter Andreas T. für lange Zeit zum Unschuldigen. (4) Mit viel Einsatz und Mühe haben die Rechtsanwälte von Familie Yozgat dies in Zweifel ziehen können. Ich selbst habe viele Zuhörer bei Gericht erlebt, die Vernehmungen von Andreas T. als Blödsinn abgetan hatten, weil sie diesen Filmbericht gesehen hatten. Gut, dass das Gericht Andreas T. von jeglicher Schuld freigesprochen hat, doch viele Umstände lassen daran sehr zweifeln.

Und jetzt zum Schluss, da der Prozess sein Ende findet, möchte der Quälgeist Ramelsberger kein Urteil zum Ende des Prozesses abgeben. Doch die letzten Jahre hatte sie dort ziemlich danebengelegen und forderte unentwegt den Richter Manfred Götzl auf den Prozess zu beenden. (5)

Ich finde das einfach nur traurig, sich jetzt hinzustellen um zu sagen, ich habe es ja immer gesagt und nichts anders. Zudem sollte man nicht alle Journalisten in einen Topf werfen.

(1)  https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Blick-in-den-Abgrund-Fuenf-Jahre-NSU- Prozess,nsuprozess144.html

(2) https://www.cicero.de/zschaepes-haftausflug-mit-dem-bka-wie-im-urlaub/60413

(3) http://www.sueddeutsche.de/medien/nsu-opfer-kiesewetter-wenn-das-boese-zu-banal-ist-1.3474589

(4) https://www.youtube.com/watch?v=8b9n2A2Wk7c

(5) http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=73431

In eigener Sache. Ich habe nichts mit diesem Menschen der diesen Text (Blitzkrieg) gut findet zu tun.

Ich distanziere mich ausdrücklich nochmal von allem rechten Gedankengut. Also braucht ihr es auch nicht liken oder ähnliches. Danke!!!