Der NSU Prozess am 26.4 bis zum 27.04.2017

Der NSU Prozess am 26.4 bis zum 27.04.2017

 

Die die beiden letzten Tage hatten es in sich, denn jetzt geht es ins Eingemachte. Ist das Gutachten die Prof. Dr. H. Saß quasi Wasserdicht, oder haben sich Fehler eingeschlichen.

Um das zu prüfen, holten die Altanwälte (Sturm, Stahl, und Heer) der Hauptangeklagten Beate Zschäpe einen externen Gutachter dafür.

Für die Bundesanwaltschaft ist klar, es gibt kein fundierteres Gutachten als von Herrn Saß. Dass das besagte Gutachten ist nicht in mehreren Gesprächen mit der Hauptangeklagten entstanden. Sondern es wurde durch Eindrücke der Verhandlungstage gewonnen, und von Aussagen die in den Gerichtsakten zu finden sind. Es ist nicht leicht einen Menschen zu beurteilen, mit dem man nicht spricht oder dieser nicht sprechen will (Frau Zschäpe wollte mit Prof.Dr.Saß reden). Der andere Sachverständige Prof.Dr.E.Faustmann will kein neues Gutachten erstellen, sondern auf mögliche Messfehler hinweisen. Dieser hatte sich das Gutachten Schritt für Schritt angesehen. Es geht um das Krankheitsbild F 43.0 F 43.1 und 43.2 fortlaufend. Um zu einen Befund zu kommen, müsste man eine Diagnose stellen. Dies wäre angeblich nicht in dem Gutachten von Prof.Dr.Saß nichts zu lesen. Auch fehle eine referenzierte Quelle. Bzw. Bezugsangabe. Viele dieser Angaben wurde willkürlich getroffen, ohne sichtbaren Hintergrund. Beim lesen dieses Gutachten von Herr Saß kann man manchmal schon ab und zu den Eindruck haben, das dieser von oben herab Aussagen getroffen hat. Nach dem Motto was ich schreibe wäre Gesetz. Vielleicht ist das auch eine Achillesferse. (Anmerkung Verfasser)

Das es insgesamt sehr schwer ist so ein Gutachten zu erstellen ist, liegt ja auf der Hand. Ich habe mir oft gefragt, welche Aussagen der Zeugen kann man für und gegen Frau Zschäpe nach der langen Zeit. Dies muss ein schmaler Grat sein, dort das Richtige herauszufiltern. Klar das diese Sachverständigen eine Methode haben um falsches und wahres zu unterscheiden. Das Sachverständige auch irren können, sieht man ja bei dem Fall Gustl Mollath. Jedenfalls ich möchte nicht in deren Haut stecken.

Aber das Prof.Dr.Saß was ganz besonderes ist, sah man an diesem Mittwoch im Gerichtssaal. Die Sachverständigen haben zwei Tische mit je zwei Stühlen. Als Herr Saß zu diesen Tischen kam, belegte er alle diese Stühle bzw. auch die Tische. Als wolle er zeigen wer der Chef in diesem Ring ist. Es war schon ein wenig surreal als Prof.Dr.Faustmann dann in den Gerichtssaal kam und die Sachverständigenbänke und Stühle waren belegt für einem einzigen Mann. Herr Saß der wusste das Herr Faustmann heute kommen würde, machte dann doch netterweise einen Platz am Ende doch noch frei.

Wie oben geschrieben, sieht die Bundesanwaltschaft keine Notwenigkeit für ein zweites Gutachten. Da wenn der beste (Prof.Dr.Saß) in Ihren Augen so ein Gutachten macht, gibt es kein besseres.

Am Mittwoch entbrannte wie schon oft angeprangert von der Nebenklage und den Verteidigern der Angeklagten, ein Streit mit der BAW. Die Bundesanwaltschaft schreibt ihre Erklärungen bzw. Stellungnahmen nie auf dem Computer und macht diese den Verfahrensbeteiligten zugänglich. Man schreibt es handschriftlich auf ein Blatt. Also man muss entweder fix sein, um das gesprochene richtig aufzuschreiben. Dies hat schon oft zu Streits geführt im Gerichtssaal. Diesmal fragte Frau Sturm, es möge die Oberstaatsanwältin Anette Greger langsamer sprechen, da man sonst nicht hinterherkäme mit der Protokollierung. Scheinbar glich dies einer Majestätsbeleidigung, denn Bundesanwalt Dr. Diemer sagte in sehr lauten Ton, was sich Rechtsanwältin Sturm erlauben würde. Eine Bundesanwältin wie Frau Greger zu unterbrechen. Es gab ein langes Hickhack ob die Ablehnungsentscheid wegen Herrn Faustmann schriftlich und in Ausgedruckter Form den übrigen Verfahrensbeteiligten zugänglich zu machen. Das kuriose ist ja, das die anderen Verfahrensbeteiligten dies immer dem Senat bzw. der Bundesanwaltschaft vorlegen muss. Es handelt sich hier, um ganze vier Seiten. Dr. Diemer meinte das man mehrere Tage dafür benötigen würde, wenn dies der Vorsitzende Richter Manfred Götzl das so will. Im Großen und Ganzen konnte man es doch schneller abtippen, so das Rechtsanwalt Heer sogar auf den Wiederspruch Antworten konnte an diesem Mittwoch.

Nächste Woche kommt der Psychologe Herr Bauer, der Beate Zschäpe in Stadelheim besuchen durfte, und sprechen. Dazu noch, Prof.Dr.Sass der auf die Fragen oder seine Antworten geben wird, auf das was Herr Faustmann ausgeführt hatte.

Was noch wichtig war, dass alle Beweisanträge bis zum 17.05.2017 eingereicht werden müssen, sonst droht Prozessverschleppung.

Der 170 Prozesstag in München

Als erster Zeuge war ein Kriminalbeamter geladen,der Fotos von 2003 auswerten sollte. Es ging um Fotos die mögliche Anschlagsziele in Raum Stuttgart zeigten. Diese Bilder wurden auf einer Festplatte in der Frühlingsstrasse gefunden. Der Zeuge bekam davon die Abzüge auf eine CD gebrannt.
Man sah auf den ersten Bildern das es sich um Stuttgart handelt. Es war in der Nordbahnhofstraße wie der Zeuge aussagte. Darauf war erst ein türkisches Restaurant zusehen. Dann ein paar Bilder weiter sah man einen Radfahrer, dem Uwe Böhnhardt sehr ähnlich sieht. Dieser steht mit seinem Rad vor dem Restaurant. Zu dem Fahrrad sagte der Zeuge, das es von der Marke Bulls gewesen sei, zudem wurde so ein Rad in der Frühlingsstrasse gefunden. Es handelt sich um Massenartkel. Der die Fotos gemacht hat, sieht man indes nicht. Auf allen gezeigten Bildern. Dann sieht man noch auf zwei Bilder die SPD Zentrale in Hof. Das letzte Bild davon (SPD) wurde genau um 16.15 in Hof gemacht. Fast zwei Stunden später sitzt Uwe Böhnhardt mit einer Frau auf einem Sofa. Diese Frau hat Ähnlichkeiten mit Beate Zschäpe. Diese Frau kann man aber nicht richtig erkennen, doch man kann davon ausgehen das es Frau Zschäpe ist. Der Kriminalbeamte meint, das dies nicht in einem Hotelzimmer aufgenommen wurde, das Bild wurde privat evtl. zu Hause gemacht.
Nach dieser Einvernehme des Zeugen, gibt Rechtsanwalt Schön eine Erklärung ab. „Es wäre eindeutig belegt, das durch diese Bilder Frau Zschäpe mitgewirkt habe, an ausspähen der Anschlagsziele des NSU“.
Darauf erwiderte Frau Zschäpes Anwalt Wolfgang Stahl „Das es reines Wunschdenken sei was Rechtsanwalt Schön da sieht, es nur eindeutig sei das Frau Zschäpe neben Uwe Böhnhardt auf dem Sofa sitzt“.

Ich habe mir sagen lassen das so ein Bild auch später gefertigt werden hätte können. Wenn z.B die Batterie leer gewesen wäre, fangen bei vielen Kameras erst wieder da an mit dem Datum und Uhrzeit wo das letzte Bild entstanden ist.

150.Prozesstag am OLG München NSU

Heute sollte der Sektion Chef B&H Sachsen Jan Werner im NSU Verfahren in München aussagen. Da die Bundesanwaltschaft zum wiederholten Male einen Zeugen ein Ermittlungensverfahren eingeleitet hatte, konnte auch dieser wichtige Zeuge den Paragraphen 55 ziehen. Und somit kam Jan Werner nur mit den Angaben seiner Person aus dem Gerichtssaal.
Ra Hoffmann von der Nebenklagevertretung bemängelte dies, denn es offensichtlich das die Bundesanwaltschaft immerzu solche Zeugen, mit so einem Ermittlungsverfahren zum Schweigen bei Gericht zwinge um sich nicht selbst zubelasten. Im Gegenzug befand Ra Stahl,Frau Zschäpe Anwalt das dies gerade das rechtsstaatliches Verständnis sei, nicht auszusagen um sich nicht selbstzubelasten ein hohes Gut im einem Rechtsstaat sei.
Danach wurde die angekündigte Verlesung des Urteils von Jan Böhnhardt verlesen. Dieser hatte mutmaßlich einen Puppentorso die als Jude zu sehen war an eine Autobahn aufgehängt. Dazu hatte Böhnhardt weiter eine Bombenatrappe hinterlegt.
Böhnhardt konnte durch einen Fingerabdruck an einer Pappkarton überführt und verurteilt werden.
Die Verlesung dieser und die nachfolgenden Aussageprotokolle glichen einem Hörspiel. Alle Senatsmitglieder und Beirichter am OLG lasen dies vor.
Aber bei der zweiten Befragung Uwe Böhnhardts gab es doch etwas merkwürdiges bzw interessantes.
Während Böhnhardts seine Aussage machte kam seine damalige Ex Freundin Beate Zschäpe und sprach mit ihm 5 Minuten lang. Danach kam Böhnhardt wieder wurde gefragt was er zubereden hatte. Sei aber nicht so wichtig gewesen.
Dies hatten wir schon mal hier am Olg das ein Ehemann der eine Urlaubsbekanntschaft war, als die Drei an der Ostsee waren. Dieser platzte auch bei der Zeugebefragung seiner Frau ins Verhör. Mit Erfolg konnte diese Zeugenbefragung seites der Verteidigung dann als nicht zur Urteilsfindung verwertet werden. Sprich dieses Protokoll darf nicht Eingang in das Urteil finden.  Aber warum durfte damals Frau Zschäpe mit Herrn Böhnhardt reden. Was hatte sie ihn wichtiges mitzuteilen? ???

Matthias D.,der Mann 8 Jahre Jahre lang die Wohnungen des mutmaßlichen Trio angemietete hatte.

Matthias D.wurde gleich als erste Zeuge vernommen. Da aber die Bundesanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen ihn anhängig ist, konnte der Zeuge die Aussage verweigern.
Herr D, ist ja kein unbeschriebenes Blatt in der rechten Szene. Denn in seiner Heimat im Erzgebirge war er Anführer der Brigade Ost. Um einige weitere Mitglieder dieser Brigade Ost zu nennen waren Mandy Struck,der Mitangeklagte im NSU Prozess Andre Eminger mit seinem Zwillingsbruder M. dabei.

Danach kam der Kripobeamter V. Flemming, der Herrn D. als einziger Kripobeamte ein Verhör mit diesen machen konnte.
Wie Herr Flemming ausführte, hätte der Anwalt von Herrn D. am 5.11.2011 nachgefragt was in dem Haus Frühlingsstraße 26 passiert sei.
Herr D. kam dann am 06.11.2011 zu diesem Verhör mit seinem Anwalt. Herr Flemming ließ den Zeugen D. erst mal von sich aus erzählen.
Das schlimme an diesem Verhör war, das Herr Flemming im Grunde nichts über die Vorgeschichte der drei ( Böhnhardt Mundlos und Frau Zschäpe ) wusste.
Er wusste nur über den Raubüberfäll etwas,mehr nicht. Dies sollte sich rächen in dem Verhör.

2003 war Herr D. Kraftfahrer, und da er in Johanngeorgenstadt wohnte und ein Zimmer in Zwickau suchte wo er übernachten konnte, vermittelte sein Kumpel A.Eminger ihn zu einen alias Max Florian Burkhardt. Dies ist der Aliasname von Uwe Mundlos. Eminger sagte zu D., Burkhardt hätte einen Schufaeintrag und dieser könne die Wohnung in der Polenzstraße 3 in Zwickau nicht anmieten. Deshalb sollte Herr D. Wohnung anmieten, und bekam dafür deshalb ein Zimmer zum schlafen gestellt.
Er gab dann einen pauschalen Betrag für die Übernachtungen in einem Zimmer an diesen Max. Ab 2008 hätten die Liese ( alias Name Beate Zschäpe ) und der Gerry ( alias Name von Uwe Böhnhardt ) zu ihm gesagt, sie wollen in dieser Wohnung nicht mehr wohnen. Grund dafür wäre das Umfeld bez. die Mitbewohner gewesen.
Man hätte dann eine Wohnung in der Frühlingsstraße 26 gefunden,wo Herr D. das gleiche gemacht habe wie schon in der Polzenstraße 3. Sprich er bekam wieder einen Untermietvertrag und ein Zimmer zum schlafen gehabt.Hauptmieter blieb er trotzdem, da er nur zu den Nachtschichten in der Wohnung blieb zum schlafen, und wenn Herr D. frei hatte, fuhr er heim nach Johanngeorgenstadt.
Wie Herr D. weitere Angaben machte, beschränkte sich der Kontakt, zu den angeblichen Trio wie folgt, nur kurze Worte getauscht, belanglose Gespräche geführt, Kaffee getrunken und in der Freizeit hätte man nichts unternommen. Er habe kein Wohnmobil angemietet.
Dann wurden ihm Lichtbilder vorgelegt, das Fahndungsbild von 1998. Darauf erkannte er die Liese sofort wieder in dem er sagte „ das sei die Liese“ bei Gerry und Max war er sich nicht so sicher, sie könnten es ein. Für den Kriminalbeamten Flemming war es untypisch das der Zeuge D. sofort mit einem Anwalt kam, und er fand Herrn D. sehr naiv. Er hatte nicht den Eindruck das Herr D. ihm einen Bären aufbinden wollte.
Es wurden DNA und Fingerabdrücke genommen.
Einige Wochen vor der Explosion in der Frühlingsstraße hat er die Nebenkostenabrechnung vorbeigebracht.
Herr D. hatte ausgesagt das die drei kein Handy besaßen, und deshalb den Eindruck hatte er würde immer von einer Telefonzelle angerufen werden von dem besagten Max.
Der Vorsitzende Manfred Götzl macht dem Kripobeamten Flemming nun Vorhalte aus der Vernehmung.
Götzl kommt auf ein Bild von einem Gerry zu sprechen, das eine zeigte Tätowierung.
Danach kam ein Bild von Uwe Mundlos als toter. In diesem Protokoll steht das er Frau Zschäpe sofort erkannte, und den Gerry mit viel weniger Haare in Erinnerung habe. Leider sind in dieser Akte keine Bilder zugefügt worden.Es sollen aber laut Flemming um 8 Personenbilder gehandelt haben.
Weitere Aktenangaben waren, das der Gerry ihm ein Tattoo gezeigt hätte, das einen Stahlhelm mit Lorbeerkranz zeigte. Gerry hätte es mit den Bandscheiben gehabt, deshalb hätte er Übungen zu Hause gemacht.
Max wäre so Mitte 30 Jahre alt gewesen, größer als ich da ich 1,80 m groß bin.
Gerry wäre gleich groß wie der Max gewesen.
Liese wäre 1,70 m groß gewesen, wäre alles dort gewesen wo es hin hätte müssen, hätte bei ihm immer Brille getragen und hätte sich nicht geschminkt.
Nach einem Kind wurde der Zeuge D. gefragt, dieser sagte zu keinem Zeitpunkt, aber hätte unter dem Bett von der Liese Spielsachen gesehen.
Andre Eminger hätte bei D.angerufen und gesagt, die Wohnung ist hin, er hätte sich dann eine Zeitung gekauft und sah dann ein Bild darin.
D.lernte 2003 den Mitangeklagten Andre Eminger kennen, und dachte Gerry und Liese wären ein Paar,da sie zusammen wohnten.
Nochmal die Frage wegen dem Auszug aus der Wohnung Polenzstraße 3 meinte Herr D. „wegen dem Umfeld, in dem Harzt 4 Empfänger die dort wohnten deshalb der Auszug.“
Er zahlte für das Zimmer 50 bis 70 Euro im Monat. Dies gab er immer den Max.
Nochmal wegen der Nebenkosten meinte Herr D.“ Er konnte nur bei seinem Bankautomaten 500 Euro abheben,deshalb konnte er an diesem Tag nicht mehr Geld mitbringen. Er wollte dies dann das nächste Mal den Rest mitbringen.“ Dazu kam es ja nicht mehr, wegen dem 04.11.2011. Wieder war der Empfänger des Geldes der Max gewesen.Er war wegen der Nebenkostenabrechnung am Abend bei den dreien, und sagte dazu das diese Katzen schön länger hätten.
Der Max sagte zu ihm, sein Vater wäre ein Prof. in Jena und dieser unterstütze ihn deshalb wäre Geld kein Thema gewesen, er könne immer die Miete bezahlen.
Die Miete wurde auch immer überwiesen, denn er habe nie seit 2003 einen Mahnung oder so etwas bekommen.
Herr D. habe tagsüber geschlafen und Nachts gearbeitet, und das letzte Mal wäre er vor 6-9 Monaten in der Frühlingsstraße zum schlafen gewesen.
Er achtete nicht darauf ob sein Name auf dem Briefkasten war, nur an der Haustüre wusste er es. Der Max meinte nur darauf das er in Ruhe gelassen werden, möchte wegen den Schulden, und deshalb war dieser Name an der Türe.
Zuletzt sagte Herr D. noch das die Liese die Emingers kannte.

Danach kamen Fragen zu Herrn Flemming selber.

Er verneinte gewusst zu haben das Matthias D.in der rechtsextremen Szene war. Er, Flemming hätte den Namen Eminger das erste Mal gehört.
Er habe so korrekt wie möglich, das Protokoll Wort für Wort ins Protokoll geben lassen. Wie er jetzt einräumt hätte er das Verhör gewissenhafter führen müssen.
Die Fragen die sich aus diesem Verhör resultieren sind folgende, denn diese wurden nicht gestellt deshalb wiegen diese umso schwerer.

Wie zum Beispiel :

1.) Der Zeuge hat von 2003 bis 2011 bei den angeblich dreien gewohnt.Wie oft wohnte dieser Zeugen D.in den Wohnungen. Dies wurde nicht gefragt.
2.) In dieser Zeit ( sprich vielleicht 7 Uhr bis um 21 Uhr ) müssen die angeblichen drei Mitbewohner still gewesen sein, denn das der Zeuge nichts über den Tag verteilt oder hinweg hörte bzw. sah wenn er von der Nachtschicht kam.
3.) Ein Kripobeamte der bestimmt wusste, das es zwei tote Bankräuber gab, den Mundlos war schon an dem Samstag bekannt das er einer der Toten war, und das eine Frau flüchtig war, nach der Explosion in der Frühlingsstraße. Wenn man jetzt mal 1 und 1 zusammen zählt kommt man locker darauf das der zweite Tote im Wohnmobil Uwe Böhnhardt ist. Nach der offiziellen Angaben wurde dieser erst am Montag identifiziert. Wie kann man dann so unbedarft in ein solch wichtiges Verhör reingehen, wie dieser Herr Flemming, wenn andere Polizeibeamten wesentlich weiter waren! Wie z.B Herr Menzel von Gotha.

4.) Wieso kommt Herr D. sofort mit einem Anwalt zu seinem Verhör. Herr D. meinte nur dazu, „ Er habe Angst das alles auf ihn mit der Wohnung zurückfalle.“ Dann ist es sonderbar das er seit 6-9 Monaten nicht mehr darin wohnte. Was hatte er also zu befürchten außer das er der Hauptmieter war?
5.) Er lebte fast 8 Jahre mit dem mutmaßlichen NSU zusammen, und bekam nichts aber auch gar nichts mit.
6.) Erstaunlich welche Nebenkostenabrechnung welche Herr D. dem Max übergeben hat. Wenn 500 Euro von einem Automaten nicht ausgereicht habe. Entweder,man zahlte von sich aus eine höhere Nebenkostenabgabe,oder es haben dann keine 4 Personen in der Frühlingsstraße gewohnt. Es wurde letztes schon bewiesen das man nachweisen konnte das in einigen Wohnungen Frau Zschäpe das Gesicht der Wohnung war wie in der Polenzstraße, und die zwei Uwes zu Besuch kamen.

Herr RA. Stahl bemerkte zum Schluss das der GBA, in seiner Anklageschrift Frau Zschäpe als die Person die die Kasse verwaltet hätte geführt hätte. Dies hätte man nur an Hand der Urlaubsbekanntschaften belegen können. Bei dem Zeugen D. wäre der Ansprechpartner der Max gewesen alias Uwe Mundlos.

Dr. Diemer ( stellv. des Generalbundesanwalt ) sagte am Dienstag dem 8.7.2014,

“ Es gäbe nur die 4 Untersützer die hier Angeklagt sind, keine weiteren ! „

Prozesstag 118 im NSU Verfahren,spricht das Opfer Mashia Malayeri Probsteigasse.

Eine Nacherzählung zu dem ersten mutmaßlichen Bombenanschlag der NSU am 19.01.2001.
Nach einer kurzen Unterbrechung kommt das Opfer Frau Malayeri 32 Jahre alt Ärztin von Beruf im
Zeugenstand platz. Neben ihr sitzt zur linken ihre Verteidigerin Frau Lunnebach.
Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl belehrt die Zeugin, und am Schluss erwidert die Zeugin das
sie mit den Angeklagten weder verwandt noch verschwägert sei.

Götzl : Welche Erinnerungen haben sie an dem besagten Tag dem 19.1.2001.

Malayeri : Ich weiß das meine Eltern einen Weihnachtskorb mit einer Geschenkdose hatten, diese
wurde in der Weihnachtszeit bei meinen Eltern abgegeben.
Im Januar war dieser Weihnachtskorb immer noch da, und ich war sehr neugierig, deshalb habe ich
die Dose leicht aufgemacht. Da habe ich eine blaue Campinggasflasche gesehen,nicht aber dabei
gedacht, nur das ist aber ein komisches Geschenk. Habe ja keine Zündvorrichtung gesehen. Bin
dann um den Tisch gelaufen, hatte was auf dem Boden gesucht dann gab es eine Explosion sah ein
helles Licht und hörte einen Knall.
Danach lag ich auf dem Boden, hatte Schmerzen konnte nichts sehen ( Augen waren verklebt )
konnte nicht Atmen, schreien oder reden.
Dann kam meine Mutter und mein Vater. Diese haben mich herausgetragen, bis vor die Türe auf den
Gehweg., wurde dort dann hingelegt.
Rettungswagen und Feuerwehr waren zügig vor Ort,relativ zügig sendiert und bis zum Aufwachen
aus dem Koma keine Erinnerungen mehr.

Götzl : Was wurden Ihnen erzählt zu dieser Dose?

Malayeri : Zu dieser Dose wurde mir erzählt, das es Mann hier eingekauft habe, wollte diese Dose
verschenken. Diese Dose haben viele gesehen. Ich war nicht die einzige die kurz davor waren die
Dose zu öffnen. Meine Eltern sagten „das sei nicht unser Eigentum“. Ich war selber zufällig am
19.1. da, mich hat es eben interessiert was da drin und dann war ś ne Bombe.
Weiter erzählt die Zeugin, es war ein großer Stahlschreibtisch, in der hinteren Ecke stand der
Korb,zu meinem Glück hatte ich die Dose nur ganz leicht geöffnet. Ging dann aus dem vorderen
Bereich weg.Hatte mich auf dem Sofa gesetzt und im Schreibtisch sprich Schublade einen Spiegel
gesucht. Ich wollte mich für die Schule fertig machen.
Nach ca. 5-10 Sek. Lagen zwischen dem öffnen der Dose und der Explosion.
An dem Tag sind wir (Schwester und Bruder)mit unseren Eltern in den Laden gefahre. Ich hatte
mein Auto an meinem Bruder verliehen.

Götzl : Bitte schildern sie uns wo sich alle aufhielten ?

Malayeri : Es war noch früh morgens, ca. vor 7 Uhr musste mithelfen und um 8 Uhr in der Schule
sein.Keine Kunden, erst später hielten sich immer 20 Personen im Laden auf. Da wäre der Schaden
viel größer gewesen.

Götzl : Welche Verletzungen Psychische Schäden etc , wir müssen ja darüber sprechen. Sie sind ja
selbst Ärztin.

Malayeri : Ich würde ich aus gerne ausholen wenn ich darf? Hauptsächlich waren meine Augen zu
geschmolzen, diese habe diese nicht mehr aufgekriegt. Meine Haare waren natürlich verbrannt dann
war ich eineinhalb Monate im künstlichen Koma.
Dann habe ich eine Lungenentzündung durch die Intubation bekommen. Dann erfolgte eine
schrittweises Aufwecken . Dadurch habe ich Fragmente mitbekommen das meine Eltern da waren
diese haben mir von Freunden Briefe vorgelesen da ich ja kurz vor dem Abitur stand.Ich wusste das
es schlimm war, aber hatte keine Ahnung wie lange das noch dauert. Als ich das erste Mal auf der
Toilette war, hab ich mich im Spiegel gesehen, Stand unter Schock Hatte Schnitte im Gesicht Arme
war verbrannt keine Haare mehr und beide Trommelfelle waren zerfetzt. Wie 4 Ops waren nötig.
Augenhöhle war gebrochen. Durch das Schwarzpulver, hatte ich wie eine Tätowierung im Gesicht
das wurde dann durch viel Lasern und eben der Rest Schminke zum großen Teil weggemacht. Aber
ist noch Sichtbar. Narben werden immer bleiben trotz Korrekturen.

Götzl : Wie ging es dann weiter in ihrem Leben? Folgeschäden Beruflich usw.

Malayeri : Wurde Mitte März entlassen das war gegen den ärztlichen Rat dann auf eigene
Verantwortung. Die Wirkung der Schmerzmittel wurden sichtbar.
Hatte Entzugserscheinungen von den Schmerzmittel. Ich konnte nicht alleine essen, gehen und mich
waschen. Hatte dann Physiotherapie . Brauchte sehr lange um 50 bis 100 Meter zu gehen.War sehr
lange zu Hause, isoliert aber zum Glück hatte ich Freunde diese kamen zu mir. Hatte meine Eltern.
Brauchte lange um mich so in der Öffentlichkeit zu Zeigen.
Ich hatte sehr nette Lehrer die mir mein Abitur im November anboten dieses nachzuholen. Da durch
war ich gezwungen damit abzuschließen und mich zu konzentrieren.
Nach November wieder Krankenhausaufenthalte zwecks Ops am Ohr Narbenkorrekturen. Dann
bekam ich Laserbehandlungen das über Jahre, alles im Abstand von 1 bis 2 Wochen.
In die Öffentlichkeit zu gehen war für mich das schwierigste, bin dann für das Studium weggezogen
und habe Köln erstmal verlassen für ein paar Jahre. Um einfach Abstand zu gewinnen..

Götzl : Was wird bleiben an Schäden etc.

Malayeri : Sichtbare Narben im Gesicht, multiple Holzsplitter sind in meinen Kiefer eingedrungen
die wurden zum Teil entfernt wegen den Schmerzen. Das Hörvermögen das rechte ist reduziert und
das linke Ohr auch. Da ja die Druckwelle von Rechts kam.
Das schlimmste ist für mich sind die offensichtlichen Verletzunge, werde täglich darauf
angesprochen. Ich weiß dann nicht was ich dazu antworten soll. Das ist das Schwierigste für mich.
Eine Psychische Behandlung hatte ich gar keine, ich hatte das Glück einen starken Familie Rückhalt
zu haben, meine Freunde waren unterstützend da auch Lehrer.

Götzl : Wie war der Verlauf der Ermittlungen für sie?

Malayeri : Das waren in zwei Abschnitte zu sehen, das Damals und das Jetzt.
Damals alles nicht so mitbekommen, war ja relativ spät in der Lage vernommen zu werden. Später
habe ich alles durch meine Eltern mitbekommen.
Für uns war es klar, das es keine politischen Bezüge zu den politischen Iran Leuten gibt oder
Geheimdienste kamen auch nicht in Frage. Wir dachten an einen verrückten Einzeltäter. Da ich
keinen persönlichen Bezug hatte,konnte ich da ganz gut damit abschließen. Wir waren da sicher
naiv weil wir keine Anwälte hatten.
Als dann das Video kam war das ein Schock. Damit habe ich gar nicht gerechnet,dann kamen am
nächsten Morgen die Kripo keine Aussagen machen über die Fakten. Nur Warnung wegen dem
Presseansturm.
Erst einen Monat später gab es eine Vernehmung.Damals gab es das Statement das es keine
Verbindungen gab. Ich kann das nicht nachvollziehen nach all den Ermittlungsfehlern worauf
basiert diese Annahme bitte?
Wir bekamen erst spät Akteneinsicht, viele Informationen musste ich in der Presse suchen. Fragen
wie gibt es noch zusätzliche Helfer laufen diese noch frei herum, keiner der Anwesenden hier wird
mir garantieren können das es keine anderen Leute gibt, die morgen nicht vor der Türe stehen
könnten.
Gestern war mein Garagentor geöffnet, da dachte ich „ wer war das ? „
Hab mich gebückt und unter dem Auto nach einer Bombe gesucht. Hab doch nicht ganz
abgeschlossen damit.

Götzl : Was war der finanzielle Schaden?

Malayeri : Das Problem ist ja nicht der akute Schaden durch die Zerstörung der Einrichtung sonder
die dadurch fehlende Einnahmen. Meine Vater musste 4 Kinder durchbringen. Er baute alles wieder
auf, da aber meinte Mutter keinen Schritt mehr in den Laden setzten konnte, musste er den laden
dann aufgeben.
Meine Geschwister wurden oft befragt. Die schlimmsten Erkenntnisse daraus ist, es gibt Menschen
die dich wegen deiner Herkunft angreifen, attackieren wollen. Grade für uns, wir sind im jüngsten
Kindesalter hierher gekommen, haben einen Deutschen Freundeskreis sind perfekt sozialisiert. Das
ist ..Pause…sehr traurig.
Das ist Traurig für mich, für meine Familie. Schade! Pause.

Götzl : Können sie den Täter beschreiben?

Malayeri : Ich kann dazu nichts sagen, nur was mein Vater gesagt hat. Der Mann war ca. 30 Jahre
alt ca. 180cm groß, gepflegt weißes Hemd Jeans blond, leicht dieses gewellt und unauffällig
knochiges Gesicht.

Götzl : Wer war im Laden

Malayeri : Mein Vater, meine Schwester Angehörige und der Nachbar. Der Mann war nochmal da
hat gewartet bis mein Vater weg war ging hinter um zu checken warum die Dose noch nicht
explodiert sei. Das hat auch eine Frau beobachtet.

Götzl : Warum der Gedanke das es ein Geschenk ist

Malayeri : Wegen dem Motiv der Dose, Vorweihnachtszeit, dachte an eine Alkoholflaschen alles
war in diesem Präsentkorb.

Götzl : Ein Vorhalt aus… Kann mich an ein Geschenkband erinnern.

Malayeri : Keine Erinnerung daran, stelle mir das sehr kompliziert vor. Hat wie eine
Campinggasflasche zum kochen ausgesehen und eine Zündvorrichtung habe ich keine gesehen.
Dachte noch komisches Geschenk. War auch naiv.
Ich hätte genug Zeit gehabt um raus zulaufen, aber gut ändern kann ich es jetzt auch nicht.

Götzl: Haben sie einen Tinnitus?

Malayeri : Inzwischen leises Rauschen kein piepsender Ton war am Anfang mehr, nur leises
Rauschen.Da ist was konstant da ist.
Multiple Schnittwunden im ganzen Gesicht 2-4 cm, dann Rekonstruktion der Trommelfelle dafür
waren mehrere Opś nötig zwischen 2002 und 2003.

Götzl : Ab wann haben sie das Medizinstudium begonnen.

Malayeri : Ich glaub so 2003 und 2004 bin damals nach Bayern gezogen. Vorher hatte ich in Aachen
ein Physik und Chemie Studium begonnen, ich hätte mein Lebenslauf lernen sollen…
Dann gibt der Vorsitzende das Wort an die Nebenklägervertreter.

Foto von Tobias Hase

Ra Bild

Daimagüler : Haben sie jemals erwogen Deutschland zu verlassen.
Malayeri : Ja. Als das Video veröffentlicht wurde ist der erste Gedanke was soll ich denn noch
hier.Ich habe mir so viel Mühe gegeben. Bin ein Muster an Integration. Man muss natürlich sagen
das ist die Absicht dieser Leute. Und ich dachte jetzt erst Recht. So schnell lasse ich mich nicht aus
Deutschland rausjagen.
Vereinzelt Applaus von der Zuschauerempore.

Ra Erdal : Hat mal ihre Mutter was von Frau Zschäpe erzählt?

Malayeri : Ja nach dem Video. Meine Mutter konnte sich erinnern. Damals kam eine Frau in den
Laden die vehement darauf bestand unsere Toilette zu benützen bzw. die Möglichkeit in die hinteren
Räume zu kommen.Meine Mutter hatte abgelehnt Die Frau sagte dann immer zu bitte bitte..
Vor dem Korb Abgeben gab es mehrere Anrufe bei den Vermietern war eine Frauenstimme das
diese den Laden bitte nicht weiter an Ausländer vermieten soll, hier ist eine anständige Gegend.

Ein Sachverständiger will über die Verletzungsdetails

Malayeri : 6-7 Wochen Liegephase da baut die Muskulatur so extrem ab das man kaum noch gehen
konnte,Sprachproblem hatte ich den Speichel zu halten, schwere Entzugserscheinungen nach den
Schmerzmittel. Kämpfe.

Dann will der Rechtsanwalt Wolfgang Stahl nachfragen wegen der getätigten Frage von
Rechtsanwalt Erdal.
Wann ist die Person die auf Toilette wollte diese Diskussion aufgekommen.

Malayeri : Als das Video da war. Da war vom Trio die Rede und wir haben uns gefragt waren wir
blind. Hätten wir den Hinweisen ernster nehmen müssen, meine Mutter macht sich Vorwürfe hätte
die Frau nicht reinlassen sollen, sie hätten den Korb nicht aufheben sollen.

Ra. Stahl : Hat ihnen ihre Mutter erzählt, wer diese Person gesehen hat?

Malayeri : Nur sie.

Ra. Stahl: Und wann..

Malayeri : Einige Wochen davor.

Ra Stahl : Was hat ihre Mutter genau dazu gesagt

Malayeri :Ich war bei der Vernehmung meiner Mutter nicht dabei , da müssen sie schon selber
fragen. Ich habe nur gesagt das es gewisse Ähnlichkeiten aber keine komplette Identifikation. Es
waren 14 Jahre dazwischen.

Ra Stahl : Auf dem Video war Frau Zschäpe nicht zu sehen.

Malayeri : Nee, aber gleich danach, wäre ja auch sehr riskant sich selber auf dem Video zu zeigen.
Natürlich muss meine Mutter diese Bilder gesehen haben, Ähnlichkeite kann man ja nur mit
Vorlagen bemerken.

Dann gab es keine weiteren Fragen mehr.

Nur Rechtsanwältin Lunnebach will sofort eine kurze Erklärung abgeben.
Ra. Lunnebach : Ich fände es gut wenn es in Deutschland mehr Leute leben würden wie Frau
Malayeri.
Großer Applaus von der Empore.

Dies rügt dann der Vorsitzende nach der Mittagspause.
Nach der Mittagspause kommen ein paar Ärzte, der wichtigste ist der Behandelnde Arzt im
Krankenhaus der zu gleich der Leiter dieser Klinik ist.
Der sagte, das die Krankenakte von Frau Malayeri nicht mehr gibt. Sonderbar, denn es müssen
diese Akten 30 Jahre aufbewahrt werden. Keiner der Beteiligten im Sitzungssaal stellt die Frage
WARUM??