Kann sich Ralf Wohlleben mit seiner Erklärung ins rechte Licht rücken?!

Als man am frühen Morgen an diesem Mittwoch zum Prozess kam, konnte man schon ahnen dass irgendetwas im Busch ist. Als man dann auf der Zuschauertribüne angekommen war, saßen dort schon einige Neonazis in der zweiten Reihe. Auch Frau Wohlleben war als Bestand angereist.
Doch zuerst kamen erst mal weitere BKA Beamte bzw. ein Brandermittler. Auf den Brandermittler möchte ich später nochmal eingehen.
Gegen 11.08 Uhr kündigt Ralf Wohllebens Rechtsanwältin Nicole Schneiders eine Erklärung für Mandanten an. Richter Götzl irgendwie von der Rolle, möchte zuerst seine Mittagspause machen. Doch Frau Schneiders möchte dass die Erklärung vor Pause stattfindet. Dies wird dann vom Richter stattgegeben.
Zuerst verliest Rechtsanwältin Nicole Schneiders die Einleitung, warum sich Ralf Wohlleben zu einer Erklärung entschlossen habe. Diese wurde schon knapp vor 14 Tagen auf der Homepage der NPD gepostet.
So gegen 11.15 ist Ralf Wohlleben an der Reihe. Er bitte den Vorsitzenden Richter einen USB Stick nach vorne zu geben, da er dort Bilder und ein Video vorbereitet hat. Nach einer kurzen Pause werden die Daten des USB Stick auf den Gerichtscomputer gespeichert, kann es losgehen.
Einige Passagen dazu….

Zuerst ging es um die Persönlichen Verhältnisse:
Ich bin seit vier Jahren im Gefängnis, davon eineinhalb Jahre in Isolationshaft. Deshalb leide ich an Konzentrationsstörungen und Wortfindungsstörungen, weshalb ich zu stottern angefangen habe. Was ich nicht mehr sicher sagen kann werde ich weglassen. Ich werde nur das sagen was ich weiß, und mich erinnern kann. Ich möchte alle Fragen beantworten.
Meine Eltern waren streng zu mir, deshalb riss ich 1992 aus, und danach kam ich kurzzeitig in verschiedene Jugendheime unter.
In diesem Zusammenhang kam ich in ein Jungenheim in Gera, wo ich die Ausbildung zum Tischler machte. Schließlich kehrte ich dann zu meinen Eltern zurück, und wohnt bis 1997 in einer Dreiraumwohnung in Lobeda Ost. 1999 dann inWinzerla. Dann ins „braune Haus“, das so von den Linken so genannt wurde. Wir nannten es zum Löwen, es war ein Wohn.-Schulungsobjekt. Dann habe ich geheiratet, und meine Tochter ist zur Welt gekommen. Habe dann eine überbetriebliche Ausbildung gemacht, als Teppichverkäufer. Damals habe ich mich schon für Computer interessiert. 2003 erfolgreiche Ausbildung. Da damals aber die Linken bei meinem Arbeitgeber interveniert hatten, dieser wollte keine Probleme mit den linken haben, musste ich das Praktikum verlassen. Obwohl mich der Arbeitgeber wollte mich einstellen.

Mein politischer Werdegang:
An Politik hatte ich schon immer großes Interesse. Schon in der DDR habe ich den Rücktritt von Honecker im Radio verfolgt. 1988 habe ich meine erste große Liebe gefunden, diese ist dann nach der Wende mit ihren Eltern gleich von den Osten in den sogenannten Westen gegangen. Ich bin dann schon ab der Wendezeit an den Montagsdemos in Jena dabei gewesen. Ich habe schon immer großen Nationalstolz gehabt, dies habe ich schon in der DDR so gehabt. Je nach Freundeskreis sei man damals politisch gewesen. Es gab Hipp Hopper, es gab Punks etc. Ich habe zu der Zeit Böse Onkels gehört und Kleidung der Marke Chevignon und Replay getragen. Es muss so im Jahr 1992 oder 1993 gewesen sein, als ich eine NPD Veranstaltung in Jena miterlebte. Mich hatte es beeindruckt wie es da organisiert ablief. Ich durfte dann auch ein Plakat hochhalten. Ab 1994 begann meine intensive Freundschaft zu Andre Kapke, und begann mich intensiver zu engagieren Es gab damals Skins und eine Scheitelfraktion. Die Skins haben mehr Party gemacht und gesoffen, und die Scheitels für die ich mich zählte haben Politik gemacht. Dann vom Thüringer Heimatschutz ging es sofort in die NPD. Um ein Verbot des Thüringer Heimatschutzes entgegenzuwirken habe Tino Brandt das dann so organisiert. Brandt hat mir einfach einen Mitgliedsantrag unter die Nase gehalten und gesagt, hier unterschreib. Ich hab mich dann immer mehr politisch gewagt zu machen. Ich bin dann Landesschulungsleiter der NPD geworden. In der Zeit habe ich dann Carsten Schulze kennengelernt, der ist dann zum Kreisvorsitzenden der NPD gewählt worden. Da er noch sehr jung war, war ich zunächst Stellvertreter von ihm. Dann habe ich später dieses Amt übernommen. 1998 wurde der VW Golf den ich von Brandt hatte angezündet. (Wohlleben zeigt auf einem Bild, den ausgebrannten Golf) Brandt hat uns dann immer mit Infomaterial und Kontakten versorgt. Im Jahr 2000 hat mich dann Carsten Schulze für den Ortsbürgermeister vorgeschlagen, habe kandidiert, und wurde auch gewählt. Da war mehrfach Carsten Schulze dabei. Mir lag die Parteiarbeit. Mir war wichtig das Freizeitangebot zu verbessern. 2001 wurde ich dann Pressesprecher der NPD In dieser Funktion habe ich auch mit dem Ausländerbeirat zu tun gehabt. Als der Spitzel Brandt dann enttarnt wurde, bin ich stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Thüringen geworden. Das war ich dann bis ins Jahr 2010 und habe mich dann aus persönlichen Gründen aus der NPD zurückgezogen, wo mich dem Freien Netz Jena zuwandte. Meiner rechten politischen Überzeugungen habe ich nie aufgegeben. Wir haben immer in Jena jegliche Art von Gewalt abgelehnt. Ich selber habe nichts gegen Ausländer, sondern habe etwas gegen die Ghettosierung und einen Zuzug kulturfremder Ausländer.

Holger Gerlach habe ich vor der Wende schon kennengelernt, nach der Wende 92/93 wieder. Habe ihn tollpatschig und als Glückspieler in Erinnerung. Dies nahm bei mir auch ….. Züge an bis Jule Walther mir einen eigenen Automaten zum Geburtstag schenkte. Nach meiner Geburt von meiner Tochter … sah ich ihn mit Drogen und wollte mit ihm nichts mehr zu tun haben.

Uwe Böhnhardt: Ich würde ihn beschreiben als eher introvertierter Typen, mit einem trockenen Humor. Der hat sein Geld für Militaria Sachen ausgebeben. Von der Axt bis zur Zwille er hat ein Waffenarsenal gehabt. Er hat sich mal einen Wurfanker gekauft, da habe ich ihn gefragt was er damit vorhabe? Er hat dann nur zu mir gesagt, dass ich gesehen habe und gekauft hätte. Hat aber keine bestimmte Verwendung dafür gehabt.

Uwe Mundlos kann ich sagen das er Schwiegermutters Liebling war, redegewannt und kontaktfreudig.

Zu Beate Zschäpe, weiß gar nicht wann ich sie das erste Mal getroffen habe. Sie war schlagfertig und hatte eine offene und direkte Art. Kann mich noch gut an abendliche lange Gespräche erinnern, nach dem wir im Winzerclub waren, und dieser geschlossen hatte.

Carsten Schulze hab ich zufällig kennengelernt. Das muss so 1997/1998 gewesen sein. Er war ein lustiger und sympathischer Mensch. Er war ein Mensch wo die Jungend bei den JN Treffen auf ihn aufgeschaut haben. So einen Menschen hat man dafür gesucht hatte. Er hatte zahlreiche Veranstaltungen organisiert.

Zur Kamerdschaft Jena kann ich sagen diese war nicht politisch, sondern wir liebten unsere Heimat und Herkunft. Wir wollten einen eigenen Jugendclub. Und es gab Diskusionen ob man rauchen soll oder nicht oder trinken oder nicht.
Zu der Kameradschaft Jena zähle ich, den Andre Kapke, Uwe Böhnhardt Uwe Mundlos überhaupt wenn dann später erst. Stefan Apel kann dabei gewesen sein, und Mark Rüdiger Heinze war gar nicht. Beate Zschäpe auch nicht, nur wenn als Freundin von Uwe Böhnhardt mitgekommen Die einzige politische Aktion die ich in Erinnerung habe ist, das wir auf den Weihnachtsmarkt in Jena, vom Riesenrad mal (Papierschnitzel) runter geschmissen hatten mit dem Inhalt „ Wir wünschen allen Jenaern und Jenenser ein frohes Weihnachtsfest“
1998/ 1999 haben wir den nationalen Widerstand Jena gegründet. Den Namen hat Tino Brandt ausgesucht gehabt. Eine offizielle Gründung gab es nie. Das war ein Zusammenschluss allen national orientierten Menschen aus Thüringen gewesen. Man habe die völkische Kultur vor dem weiteren Verfall schützen wollen. Ich kann mich erinnern an eine Reise nach Frankfurt am Main. Dieser war prägend für mich. Die Gettoisierung und der Massenhafte Zuzug. Sind mir in Erinnerung geblieben. Das war Gewaltfrei, und ich habe nichts gegen Ausländer. Ich fand einfach die Politik schlecht die einen massenhaften Zuzug kulturfremder förderte. Darum habe ich mit Andre Kapke das Fest der Völker veranstaltet um ein Europa der Vaterländer zu fordern. Das einzige was wir gegen die Ausländer gemacht haben war, der Aufkleber Bratwurst statt Döner wie ich mich erinnern kann.
Auch gegen Aussteiger hatte man nichts. Man hatte auch keine weltanschaulichen Schulungen veranstaltet. Zum Thüringer Heimatschutz habe ich kein Datum im Kopf, es gab nur die Mittwochsstammtische. Ich kann mich an keine Rede erinnern, da dort so laut gesprochen wurde, dass man nichts verstanden hätte. Tino Brandt hatte immer seine Heftchen vom Aktion Europa Verlag dabei. Jeder Interessierte hätte teilnehmen können, es waren regelmäßige Koordinierungstreffen. Ich kann mich erinnern dass die Politik eine untergeordnete Rolle dabei gespielt hat. Es ist vielmehr gegangen das viel getrunken wurde. Bei diesen Koordinierungstreffen ging es hauptsächlich um gemeinsame Veranstaltungen und Demonstrationen. Und wir haben uns von der Polizei und den Linken verfolgt gefühlt. Ich kann mich erinnern, das Sven Rosemann von einem vermummten Linken mit einem Morgenstern angegriffen, und Sandro Tauber als er mit seiner schwangeren Freundin unterwegs war, konnte er sich nur mit einem Sprung auf eine Motorhaube retten. Weil ein Auto auf ihn zugerast kam.

Vor dem Untertauchen:

Ich habe ich damals oft mit Jürgen Helbig, Uwe Böhnhardt und meiner Freundin Ulrike Pohl bei einer Tischtennisplatte getroffen. Seit 1994 hatte ich meine Fahrerlaubnis, und fuhr mit Andre Kapke zu meinem ersten Skinkonzert. Das muss das Konzert gewesen sein, als Tino Brandt angesprochen wurde vom Verfassungsschutz. 1994 / 1995 muss ich im Winzerclub Böhnhardt mit Angelika Dorn angetroffen haben. Ab ca 1996 hatte ich engeren zu Beate Zschäpe, da war sie schon mit Uwe Böhnhardt zusammen. Ich habe auch viel Zeit mit Uwe Mundlos verbracht und dessen Familie. Als ich dann in meine eigene Wohnung gezogen bin, habe ich die drei immer weniger gesehen. Ich habe auch in Erinnerung an das Bild wo Uwe Böhnhardt vor mir schreit. Das war in Erfurt bei der Gerichtsverhandlung von Manfred Roeder. Dort haben Linke Böhnhardts Auto mit Steinen beworfen. Ich habe dann noch einige politische Veranstaltungen mit ihnen besucht, und Demonstrationen. Auch bin ich mit ihnen öfters in den Urlaub gefahren, Tschechei, Ungarn.
Ich weiß dass ich beim Aufhängen den Puppentorsosos dabei gewesen bin. Dass dort eine Bombenatrappe dabei war, wusste ich nicht. Beate Zschäpe war nicht dabei. Wie ich mich erinnern kann, waren wir vorher bei ihr, und hinterher. Ich habe nur Schmiere gestanden und den Polizeifunk abgehört. Dies sollte eine Reaktion sein auf einige Journalisten, die nicht mehr auf unsere Aktivitäten in Jena berichten wollten. Es hatte keinen Hintergrund wegen dem Besuch des damaligen Zentralrats der Juden in Jena Ignaz Bubis. Danach sind viele Hausdurchsuchungen gelaufen, darum ist Uwe Böhnhardt auf die Idee gekommen einen Garten oder eine Garage anzumieten, um Asservate und andere Sachen vor der Beschlagnahmung zu schützen. Ich selbst war mal dort um Werkzeug zu holen, um Mundlos sein Auto zu reparieren. Doch ich kann sagen dass ich die Garage nicht so in Erinnerung habe wie sie 1998 bei der Durchsuchung war. Dort war nicht das eingelagert gewesen, was dann die Polizei fand. Denn Gewalt hat bei uns keine Rolle gespielt. Damals wurden Böhnhardt und Mundlos an einer Disco angegriffen. Das war eine Kneipenschlägerei, und nichts Politisches. An die Bombenattrappen und an Briefbomben kann ich mich nicht mehr erinnern , und dass davon nicht geredet wurde. Das weiß ich nur von den Medien. Wir sind damals ausgegangen, dass die Szene mit Spitzeln durchsetzt war. Ich selbst war nie Spitzel. Ich weiß das Böhnhardt und Mundlos gerne provozieren wollten. Auch mit dem Bombenkoffer der TNT enthielt. Der war am Theaterplatz, und war eine Art der Provokation gewesen.
Ich hätte nie gedacht, dass meine Freunde solche Straftaten verüben werden. An dem Tag des Abtauchens habe ich mein Auto zur Verfügung gestellt, um nach der Durchsuchung bei Uwe Böhnhardt dieser verschwinden zu können Es ging erst mal um die Stadt zu verlassen, aber wie genauen Gespräche waren, kann ich nicht mehr sagen. Ich habe die Nacht bei Jürgen Helbig verbracht, da ich dachte es komme zu Hausdurchsuchungen, und ich komm dann in Erklärungsnot.
Ich habe danach über ein verschlüsseltes System von einer Telefonzelle aus mit Böhnhardt und Mundlos telefoniert. Auch mit einer von mir unbekannte Person. An ein Gespräch mit Beate Zschäpe erinnere ich mich nicht. Da habe ich erfahren dass das Auto verunfallt ist, von der Polizei geschnappt wurden, aber dann wieder laufen gelassen wurden. Dann habe ich erfahren wo mein Auto steht und das am Hinterrad der Schlüssel liegt. Dies ist in Sachsen gewesen. Wie dann Rachhausen dabei war bei der Abschleppung meines Autos, weiß ich nicht mehr. Nach der Reparatur bin ich mit dem Auto so im März 1998 nach Chemnitz gefahren, um die drei zu besuchen. Bin dann an einer Tankstelle gefahren und dann in ein Auto umgestiegen was ein Glatzkopf gefahren hat. Ich habe dann Sachen zu den dreien gebracht, wo das meiste von Familie Böhnhardt kam. Auch an ein CD Rom Laufwerk kann ich mich für Mundlos erinnern. Ich kann mich trotzdem, nicht genau an vieles erinnern. An das Spiel Progromoly kann ich mich erinnern. Das hat Jürgen Helbig gelagert. Ich selbst habe auch eins besessen, gespielt habe ich es auch ,doch gefallen hat es mir nicht. Die meisten hat Tino Brandt gekauft. Bei einem weiteren Treffen habe ich in Erinnerung, habe ich eine anwaltliche Vollmacht für Beate Zschäpe mitgenommen. Bei diesen Treffen hat mich Böhnhardt gebeten, eine scharfe Waffe zu besorgen. Es soll eine deutsches Fabrikart sein mit Munition. Diese würde sich auch leichter wieder verkaufen lassen. Böhnhardt sagte mir das er nicht mehr in Haft gehen will, stattdessen sich lieber selbst erschießen würde. Tino Brandt würde sich um die Finanzierung kümmern, wie Böhnhardt mir sagte. Dann hat Carsten Schulze die Kommunikation mit den dreien übernommen. Warum, das weiß ich nicht mehr. Dann gab es den Auftrag das Zimmer von Beate Zschäpe einzubrechen. Wie ich weiß haben das dann Carsten Schulze und Jürgen Helbig gemacht. Die nahmen Unterlagen von der Wohnung mit, die wichtigen vergruben wir, und die unwichtigen haben wir in einer Tasche in der Saale? geschmissen. Danach sollten wir ein Motorrad klauen, was wir auch gemacht haben. Es war dann defekt? und wir mussten an einer Autobahnauffahrt verstecken. ( Gebüsch) Als wir es holen wollten war es nicht mehr da.
Es ist dann ständig um Finanzielle Unterstützung gegangen. Ich selber war damals nicht kreditwürdig. Ich weiß nicht wie die gesammelten Spendengelder zu ihnen gekommen sind. Andre Kapke und Jürgen Helbig haben sich darum gekümmert. Um diese Geldgeschichten habe ich mich rausgehalten, weil es immer hieß, es wurden Gelder veruntreut. Nur einmal habe ich 500 DM von Tino Brandt entgegen genommen um es dann weiterzuleiten. Es ist dann an einen Unterschlupf im Ausland nachgedacht worden, Südafrika oder Amerika. Doch Beate Zschäpe wollte nicht ins Ausland mitkommen. Als der Stern ein Interview mit den dreien machen wollte, bin ich dafür gewesen, da viel Geld geboten worden ist. Dies hätte für die Flut ins Ausland ausgereicht. Dann habe Carsten Schulze seinen Rückzug erklärt, und dann habe ich wieder mehr die Kommunikation über die drei aufgenommen. In einen Park in Zwickau habe ich über die Enttarnung von Tino Brandt mit den dreien gesprochen. Sie fragten mich ob Brandt etwas über ihren Aufenthaltsort vertraten hätte, darüber wurde diskutiert. Desweiteren haben wir überlegt das sich Beate Zschäpe sich selber stellt, und Böhnhardt und Mundlos im Untergrund bleiben. Ich bin der Meinung dass man mit Brandts Hilfe die drei hätte finden können.
Ich habe mein Auto verliehen, doch dies ist nicht schwerwiegend gewesen. Dazu habe ich einen Betrag zur Flucht getragen, doch wie die Bundesanwaltschaft in der Anklageschrift mich als zentrale Figur da stellt, weise ich zurück. Denn ich habe nicht maßgeblich die drei im Untergrund unterstützt.
Die Waffenbeschaffung:
Diese ist von Carsten Schulze unzutreffend geschildert. Ich wollte zu Anfang keine Waffe besorgen. Deshalb ist Carsten Schulze beauftragt worden. Wo man die Waffe besorgen hätte können hatte Mundlos gesagt. Der meinte man soll ins Madley gehen, und Andreas Schulz wüsste dies. Ich selber habe nicht geglaubt, dass man sowas dort bekommt. Ich habe kein Geld zugeschossen für eine Waffe. Wie ich weiß wollte Carsten Schulze die Waffe mir nicht zeigen, weil er von einer Dauerüberwachung ausging. Doch er zeigte mir diese. Die Waffe hatte einen Schalldämpfer und ich habe diesen dann auf die Waffe aufgeschraubt. Dass ich Handschuhe angezogen habe und auf ihn gezielt hätte weise ich zurück. Die Waffe habe ich ganz anders in Erinnerung, die Waffe war kürzer als der Schalldämpfer und klobiger als die (Ceska 83). Ich habe auch keine Überlegung gemacht für was die Waffe sein sollte. Carsten Schulze hat die Waffe dann nach Chemnitz gebracht, daran war ich nicht beteiligt. Bis dahin haben wir die Waffe in einem toten Winkel in der Wohnung versteckt. Ich bin damals nicht ausgegangen das diese Waffe als Waffe eingesetzt werden sollte. Ich hätte eher gedacht das Böhnhardt damit Selbstmord begehen will. Da ich immer gegen Gewalt war, lehne ich Mord ab. Ich selbst war oft Opfer gewesen. An schwere Straftaten habe ich nie gedacht bei den dreien. Auch die Behauptung von Carsten Schulze, das ich ihm nach einem Telefonat gesagt hätte, die hätten einen angeschossen, die Idioten stimmt nicht. Es ging damals um den Südafrika Urlaub bei einer Schießübung, zwei Kameraden selbst angeschossen hätten. Böhnhardt hat sich dann nach der Waffenbeschaffung gemeldet, habe noch im Ohr das er sagte, diese Waffe sei Schrott. Carsten Schulze hat damals mit Unverständnis reagiert wie ich weiß.
Zudem weiße ich die Aussage von Holger Gerlach zurück, ich hätte ihm einen Auftrag gegeben eine Waffe zu Uwe Böhnhardt zu bringen. Ich habe den Verdacht das Holger Gerlach verschleiern möchte von wem er die Waffe wirklich erhalten hat.
Es hat nie Diskussionen zu scharfen Waffen oder Sprengstoff gegeben. Zu dem möchte ich sagen dass mich Carsten Schulze um jeden Preis belasten will. Entweder er hat falsche Belastungstendenzen mir gegenüber, oder erinnert sich falsch. Seine Anwälte steuern seine Aussage so, dass Carsten Schulze die Anklage soweit bestätigt um sich selber zu entlasten.
Zu einigen Personen:
David Feiler, kenne ich natürlich, ist mein Schwager. Habe Kontakt zu ihm, er hat eine Gaststätte. Ich habe nichts mit der Ermordung von der Polizistin Kiesewetter aus Oberweißbach zu tun.
Thomas Starke, habe ich einmal gesehen, wusste nicht dass er einmal mit Beate Zschäpe zusammen gewesen sein soll.
Achim und Gunnar Fiedler, Jan Werner, Mandy Struck, Antje Probst, Micheal Prost, Mirko Hesse, Max Florian Burkhardt, Matthias Dienelt. Andre Eminger, Susann Eminger, Carsten Szczepanski etc. kenne ich alle nicht.
Auch die Turner Tagebücher habe ich auf meinem Rechner, doch habe ich diese nie gelesen.
Ich bin nicht schuldig im Sinne der Anklage. Es war mir unvorstellbar, dass die beiden zu solchen Taten imstande sein können. Ich kann es kaum glauben und habe kein Verständnis dafür. Nur aus Freundschaft habe ich sie bei der Flucht unterstützt Ich hätte es besser nicht getan. Den Angehörigen der Opfer gilt mein Mitgefühl.

Zu Hause beim Verfassungsschutz Brandenburg. Das bizarre Spiel um den V Mann Führer von Carsten Szczepanski 29.07.2015

Heute ist wieder so ein Tag, die Tribüne des OLG München ist voll, wie gestern auch schon. Der Grund mag sein, das überlagerte Thema der letzten Tage, bekommt Frau Zschäpe ihre Anwälte weg oder nicht. Doch was die Zuschauer die zum größten Teil das erste Mal heute erleben, können diese kaum glauben. Da kommt ein Zeuge vollkommen vermummt, (dieser ist V Mannführer von Piato gewesen) man sieht nichts von seinem Gesicht. Nichts ist erkennbar, selbst seine Stimme ist durch seine vorgehaltende Hand nur vernuschelt zu hören. Jedes Mal wenn der Zeuge spricht wird dieser unterbrochen seitens des Richter Götzl, er möge seine Hand aus dem Gesicht nehmen. Die Zuschauer fragen sich, warum diese ganze Verkleidung. Wer mich fragt bekommt die Antwort, “ das ich dies auch nicht verstehe, den alle Verfassungsschutzämter die bisher im NSU Prozess ausgesagt haben kamen „offen“. Man erinnere sich an einen Andreas Temme selbst sein V Mann Benjamin Gärtner kam „offen“, ohne eine Verkleidung. Da fragen sich viele im Saal was hat der Verfassungsschutz Brandenburg zu Verbergen das er dieses Schauspiel aufführen muss? Es war schon als Carsten Szczepanski einer der bedeuteten V Männer der rechten Szene in Deutschland nach München kam. Nur der heutige Verfassungsschutzpräsident von Sachsen G.Meyer Plath zu dieser Zeit 1998 V Mannführer von Carsten Szczepanski alias Piato kam in zivil.
Nun zum heutigen Tag. Der Zeuge erinnert eher an ein aufgeblasenes Michelinmännchen. Hornbrille, Perücke auf, Baseballjacke und die Kapuze bis nach ganz vorne über das Gesicht gezogen. Ich frage mich, dieser Mann den ich für einen Moment sehe, soll 62 Jahre alt sein? Never! Diesmal wird er von einem bekannten Rechtsanwalt vertreten, Butz Peters. Ausgewiesener RAF Experte und Nachfolger von E. Zimmermann der Sendung Aktenzeichen XY ungelöst. Nachdem Richter Götzl den Zeugen seine Belehrung dem Zeugen in das Gedächtnis ruft, bekommt Ralf Wohllebens Anwalt Olaf Klemke das Wort. Auszüge bis zur ersten Pause dieser Denkwürdigen Vernehmung.

Klemke: Kennen Sie Toni Stadler?
Reinhard Görlitz 😦 V Mannführer von Carsten Szczepanski) : Verweise auf meine Aussagegenehmigung. Diese bezieht sich nur auf das Trio im Jahr 1997/1998
Klemke: Wussten Sie, als Sie Carsten Szczepanski in der JVA saß ob er im geschlossenen oder offenen Vollzug war?
Reinhard Görlitz: Im geschlossenen.
Klemke: Hat sich Ihre Dienstelle dafür eingesetzt dass Herr Szczepanski in den offenen Vollzug kommt?
Reinhard Görlitz : Ist mir nichts bekannt.
Klemke: Ob es seitens Ihrer Behörde Erleichterungen für Herr Szczepanski in der JVA gegeben hat, wie zum Beispiel, in der Postkontrolle?
Reinhard Görlitz: Ist mir nichts bekannt.
Klemke: Fragt den Zeugen ob er ihn bitte anschauen möge, er könne ihn nicht sehen.
Durch seine Maskierung ist es dem Zeugen nur schwer möglich auf die Bank der Angeklagten zu sehen. Daraufhin möchte RA Klemke dass der Zeuge Görlitz seine Kapuze etwas runterzieht. Was dann zum Vorschein kommt sind ein paar Strähnen die nicht wirklich nicht zur Erhellung beitragen. Da es keinen Nutzen hat sagt RA Klemke das der Zeuge sich einen Zopf binde möge, daraufhin Richter Götzl in ermahnt und sagt, er soll den Zeugen nicht ins lächerliche ziehen. Danach setzten sich Rechtsanwalt Peters und Görlitz um, doch die Schwierigkeiten bleiben.
Klemke: Haben Sie darauf hingewirkt das die Postkontrolle erleichtert wird?
Reinhard Görlitz : Nein.
Klemke: Wie haben Sie sich heute auf diese Vernehmung vorbereitet?
Reinhard Görlitz : Mit der Referatsleitung gesprochen, mit dem Rechtsanwalt.
Diesmal redet Herr Görlitz mehr, denn in der letzten Verhandlung vom 01.07.2015 waren kaum zusammenhängende Sätze von diesem zu hören. Nachzulesen https://juergenpohl.wordpress.com/2015/07/06/vht-215-das-erbarmliche-schauspiel-des-verfassungsschutzers-r-g/
Klemke: Haben Sie auch Akten gelesen?
Reinhard Görlitz:  Ja.
Klemke: Wann ?
Reinhard Görlitz:  Vor einigen Tagen noch.
Klemke: Wie groß waren die Akten in den Sie gelesen haben?
Reinhard Görlitz : Das waren vier Aktenordner.
Klemke: Was enthalten diese vier Aktenordner?
Reinhard Görlitz: Deckblattmeldungen im Jahr 97/98
Klemke: Wir waren bei Ihrer letzten Vernehmung stehen geblieben, Handy 28.8.99, das mit dem „ wo ist der Bums“ und dass das Handy dann ausgetauscht wurde. Entschuldigung das war im Jahr 98 nicht 99. Wie wurde es ausgetauscht?
Reinhard Görlitz: Ich habe ein neues Handy erworben und das alte eingezogen.
Klemke: Wie eingezogen?
Reinhard Görlitz Das alte Handy genommen, das neue gegeben.
Klemke: Wissen Sie was mit dem Handy passiert ist?
Reinhard Görlitz: Vielleicht vernichtet!?
Klemke: Und ausgewertet?
Reinhard Görlitz: Das weiß ich nicht.
Klemke: Wer könnte das wissen?
Reinhard Görlitz: Das ist nicht von meiner Aussagegenehmigung gedeckt.
Klemke: Ok, Ist Ihnen bekannt und ihrer Behörde das Szczepanski Zugang zu Waffen hatte?
Reinhard Görlitz: Nein war mir nicht bekannt.
Klemke: Auch nicht das H. Wenzel scharfe Waffen hatte?
Reinhard Görlitz: Nein.
Klemke: Sagt Ihnen was ein Herr Munzel???
Reinhard Görlitz: Nein.
Klemke: Der soll in einer BKA Vernehmung gesagt haben, dass Szczepanski in Haft Zugang zu scharfen Waffen besorgen hätte können.
Reinhard Görlitz: Mir nicht bekannt.
Klemke: Laut BKA soll Szczepanski in Königs Wusterhausen Strukturen aufgebaut haben? Ist Ihnen etwas bekannt?
Reinhard Görlitz: Ist mir nichts bekannt.
Rechtsanwältin Nicole Schneiders Verteidigung Ralf Wohlleben: Woher wussten Sie dass das Handy eingezogen wurde?
Reinhard Görlitz: Habe ich nachgesehen.
Schneiders: Wann haben Sie von der letzten SMS erfahren, Was ist mit dem Bums?
Reinhard Görlitz: Habe später davon erfahren.
Schneiders: Von wem erfahren?
Reinhard Görlitz: Ich habe von den Vorgängen gelesen, die ich nicht geführt habe.
Scheiders: In welchen?
Reinhard Görlitz: In dem Bundestagsuntersuchungsausschuss auf diese Vorbereitung auf dieses Verhör.
Scheiders: In welcher Form haben Sie sich auf diese Vernehmung vorbereitet?
Reinhard Görlitz: Verschriftungen auf die letzte Vernehmung???
Rechtsanwalt Wolfram Nahrath: Welche Unterlagen auf dem Tisch liegen?
Er verstickte sich in Wiedersprüche weil er erst meinte es wären private Notizen, dann hätte er Kopien sich aus dem Amt gemacht, dann wieder Rechtsanwaltsgespräche. Daraufhin bitte der Rechtsanwalt Wolfram Nahrath um eine 5 Minuten Pause. Diese wurde vom Vorsitzenden Richter Götzl genehmigt.

Wie es weiter geht lesen Sie bei Jürgen Pohl.  https://juergenpohl.wordpress.com/2015/08/07/vht-221-die-erbaermlichen-verfassungsschuetzer-aus-brandenburg/

Mehr zu Carsten Szczpanski : https://www.antifainfoblatt.de/artikel/ku-klux-klan

https://querlaeufer.wordpress.com/2014/12/16/zuruck-in-der-zukunft-oder-was-davon-ubrig-blieb-167-prozesstag-v-mann-carsten-szczepanski-alias-piatto/

181. Prozesstag Nsu Enrico Rickmann

Als erster Zeuge kommt um 10.00 Uhr Enrico Rickmann

Nach einer Belehrung durch den Vorsitzenden des 6. Strafsenats in München Manfred Götzl werden die Personalien abgefragt.

Götzl : Ihr Nachname ist Rickmann

Rickmann : Ja

Götzl : Dann bitte ihren Vornamen ?

Rickmann : Enrico

Götzl : Ihr Alter Herr Rickmann ?

Rickmann : 45 Jahre

Götzl : Dann bräuchten wir Ihren Beruf ?

Rickmann : Mechaniker

Götzl : Dann ihre Anschrift

Rickmann : …..

Götzl : Herr Rickmann Sie sind heute hier geladen worden, um Erkenntnisse über Uwe Böhnhardt Uwe Mundlos und Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben.
Hierbei geht es uns um die gesamten Umstände was zum Thema in den 90iger Jahre war.

Rickmann : Habe 92/93/94 habe ich Uwe Böhnhardt,Uwe Mundlos und Beate Zschäpe auf einer Party kennengelernt.

Götzl : Und weiter, wie ging es weiter wen haben sie wie gekannt….

Rickmann : Beate Zschäpe kenne ich am längsten . Das war ein freundschaftliches Verhältnis.In der Freizeit habe man was gemacht. Den Uwe Mundlos hab ich mich in der Zeit befreundet und Zeit miteinander verbracht. Uwe Böhnhardt ist mir nur kurz ins Bewusstsein gekommen, 1-2-mal Mitte und Ende der 90iger Jahre.

Götzl : Wie meinen sie das mit Uwe Böhnhardt nur kurz ins Bewusstsein gekommen?

Rickmann : Das ich ihn nicht 100% gesehen habe wie die anderen. In wie weit die andren immer da waren, die sind mir bewusst.

Götzl : Wo haben sie damals gewohnt :

Rickmann : In Chemnitz

Götzl : Und zu Ralf Wohlleben ?

Rickmann : Wohlleben vom Sehen, aber ob er dabei war? Keinen engeren Kontakt hatte. Kann sein das der Jenaer Kreis mal in Chemnitz war und umgekehrt. Damals war der Name Ralf Wohlleben nicht bekannt.

Götzl : Carsten Schulze?

Rickmann : Aus der damaligen Zeit nicht. Das sind 20 Jahre und länger her

Götzl : Holger Gerlach ?

Rickmann : Sehr lange her, haben und verändert im Gesicht etc.

Götzl : Andre Eminger ?

Rickmann : Der sagt mir auch nichts.

Götzl : Sie sagten hatten Freundschaft zu Uwe Böhnhardt,Uwe Mundlos und Beate Zschäpe gehabt. Wann war das denn?

Rickmann : Das war 1-2 Jahre, so 93/94

Götzl : Und danach ?

Rickmann : Erstmal mal nicht, kurz gesehen. 2-3-mal

Götzl : In welcher Situation haben sie die 1998 gesehen ?

Rickmann : Bei einem Freund in der Wohnung, man hat sich begrüßt geredet nichts tiefgründiges.

Götzl : Und weiter….

Rickmann : An 1994 bis 1997 saß ich in Haft und hatte andere Probleme. Waren dann nicht mehr in dem engeren Freundeskreis.

Götzl : Was haben sie damals mit denen in der Wohnung geredet?

Rickmann : Das weiß ich nicht mehr was wir da gesprochen haben.

Götzl : Bei wem war das in der Wohnung gewesen?

Rickmann : Das war beim Fiedler in der Wohnung

Götzl : Bei welchen Fiedler ?

Rickmann : Gunter Frank Fiedler nicht weit von meinem Block so 100 m weiter.

Götzl : Und wo war das ?

Rickmann : Weiß ich nicht mehr.

Nach langen hin und her dann..

Rickmann : In der Bruno Granz Str. habe dort nicht so lange gewohnt.

Götzl : Wie lange haben sie die dort getroffen?

Rickmann : zwei bis drei Mal

Götzl : In welchen Zeitraum sprechen wir da ?

Rickmann : Kurz nach einander in der Wohnung. Freundschaft war es dann nicht so gesprochen haben.
Götzl : Über was geredet ?

Rickmann : Das war kein große Aufregung als ich die da sah, ich würde heute sagen das war small Talk.

Götzl : Nichts gewusst das die Abgetaucht sind ?

Rickmann : Erst im nach hinein, Wochen später erzählt bekommen.

Götzl : Von wem haben sie das erzählt bekommen?

Rickmann : Von denen nicht, weiß es nicht mehr, mussten weg aus Jena wegen Bombenattrappen.

Götzl : Wer hat das ihnen erzählt ?

Rickmann : Kann es nicht mehr genau, wer das sagte, wurde eine Zeit lang erzählt, keiner wusste genau was. Nur was von Bombenattrappen. Wer wie wo genau das kann ich nicht mehr sagen. Dann hieß es plötzlich die seien ausgewandert.

Götzl : Wem haben sie gefragt wegen dem ausgewandert sind ?

Rickmann : Den Herrn Fiedler gefragt, weil ich es nicht gewusst habe. Beate Zschäpe und Uwe Mundlos kannten ein paar Leute bei uns. Und dann waren sie eben weg.

Götzl : Und vom wem haben sie erfahren das sie eine Wohnung bräuchten ?

Rickmann : durch die Presse…

Götzl : Sie wurden ja vernommen, das sagten sie das Thomas Starke hat das alles angeleiert, der habe jung Glatzen dafür beauftragt um die drei abzuholen. Die waren leicht zu gebrauchen.
Rickmann : Ja das stimmt.
Götzl : Dann weiter sagten sie, die haben sich normal in Chemnitz bewegt, wie kommen sie darauf ?
Rickmann : Weil sie sich so lange in Chemnitz aufgehalten haben darum.
Götzl : Wie kommen sie darauf ?
Rickmann : Das habe ich als Privatmann erfahren aus der Presse. Ich weiß nur mehr aus der Zeit 93/94
Götzl : Wie war damals die Szene in Chemnitz ?
Rickmann : Man ruft sich zum Fußball an oder zum Bier trinken. Das war eine Feiergesellschaft. Das war dann Ende 97 nicht mehr so gewesen.
Götzl : Wir haben jetzt des Öfteren über Thomas Starke gesprochen, wie standen sie zu ihm?
Rickmann : Starke war nicht gerade mein Freund, waren zusammen in Haft und kannten uns danach auch. Kannte ihn schon in der Zeit der DDR, hatte sporadischen Kontakt zu ihm.
Götzl : Sie sagten sie er wäre nicht ihr Freund, warum das nicht ?
Rickmann : Sein allgemeines Wesen von Thomas Starke bin ich nicht klar gekommen. Zu Jan Werner auch nicht so. Der Starke hätte für Geld seine Mutter verkauft der kannte einschlägige Leute.
Götzl : Kennen Sie eine Mandy Struck ?
Rickmann : Weiß ich nicht mehr.
Götzl : Bei ihrer Vernehmung am ….. sagten sie, die Mandy kenne ich. Die habe ich ein paar Mal gesehen. Die war mit dem Enno Böhnisch zusammen.
Rickmann : Wenn ich das damals gesagt habe, dann stimmt das auch.
Götzl : Wer hat eine große Rolle gespielt damals wurden sie gefragt, da sagten sie Thorsten Schau Hendrik Lasch ….
Götzl : Nochmal auf Frau Zschäpe an was können sie sich erinnern?
Rickmann : Sie war mit einen Bekannten von mir befreundet, als die Sache aufkam wusste ich von den Bildern nichts mehr davon. Da war ich zu einem Freundschaftsbesuch da wusste ich nichts von einer Straftat.
Götzl: Wie haben sie Frau Zschäpe wahrgenommen?
Rickmann : Ich habe Beate Zschäpe als sehr ruhige zurückhaltend erlebt. Auch wenn sie auf Partys war, nicht in Vordergrund gestellt. Habe sie halt zurückhaltend in Erinnerung.
Götzl : Und den Uwe Mundlos ?
Rickmann : Der war auch nicht der Krawallmacher, und die sind nicht in den Vordergrund getreten. Haben mal was getrunken.
Götzl : Und das Verhältnis zu Ihnen zu beiden ?
Rickmann : Das war ein freundschaftliches Verhältnis zu Beate Zschäpe und Uwe Mundlos, man hat sich in verschiedenen Örtlichkeiten getroffen, oder in Wohnungen oder an einem See oder Teiche getroffen. Sie waren zwei bis drei Mal bei mir.
Götzl : Sie sagten das das immer mehrere Leute dabei gewesen wären ?
Rickmann : Puuh, Torsten Schau war dabei, meine damalige Freundin bestimmt, zwei bis drei Freunde aus Wunsiedel Anette Stapel.
Götzl : Wie hieß ihre Freundin ?
Rickmann : Weiß ich nicht mehr..
Götzl : Spitzname ?
Rickmann : Binga
Götzl : Sagt ihnen die 88iger etwas ?
Rickmann : Das war ein Spaßname der Skinheadsszene vor 1994 in Chemnitz.
Götzl : Gehörten Sie dazu ?
Rickmann : Ich denke schon das ich dazu gehörte.
Götzl : Wann haben sie die beiden dann letzte Mal gesehen und wo ?
Rickmann : Das muss 1998 gewesen sein im Fiedler seiner Wohnung.
Um 11.10 Uhr gibt es eine Pause bis um 11.35 Uhr
Götzl : Nochmal zu Ralf Wohlleben, kennen sie ihn ?
Rickmann : Nein der Namen Wohlleben ist nie gefallen, diesen wusste ich nur über die Medien.
Götzl : Haben sie damals bei Ihrer Vernehmung ein Lichtbild von Ralf Wohlleben gesehen ?
Rickmann : Ich glaube ja.
Götzl : Da mache ich Ihnen einen Vorhalt aus… Lichtbild Nr… und ihre Aussage, das ist einer von den Thüringern, der wurde Wolle genannt. Kenne ich aber nicht persönlich.
Rickmann : Genau.
Götzl : Was können Sie mir zu einem Hampel sagen ?
Rickmann : War unser Fahrer würd ich mal sagen, der hat uns viel hin und her gefahren. Ich glaub Robby hieß der. Ich hab seit 94 keinen Kontakt mehr. Nie wiedergesehen. Der hat uns Disco und Partys gefahren. Hat uns eigentlich oft gefahren, viele uns hatten kein Auto.
Götzl : Wie gut kannten sie ihn ?
Rickmann : Schon gut, als Freund würde ich ihn jetzt nicht bezeichnen, aber er war oft dabei.
Götzl : Letzter Kontakt war 1994 ?
Rickmann : Ja, 94 bin ich in Haft gegangen, danach nicht mehr gesehen habe.
Götzl : Zum Thema Waffen, ich belehre sich nach §55 müssen sich nicht selbst belasten.
Rechtsanwalt Wolfgang Heer : Das Thema mit nicht richtigen Belehrung hatten wir schon öfters.
Götzl : Mich interessiert die Zeit die länger zurück liegt, mir geht’s nicht um jetzt…
Rechtsanwalt Heer : Die Belehrung ist immer noch falsch, das machen sie ja sehr oft, und sie schauen den Zeugen nicht dabei an.
Götzl : Das Gebot der Höflichkeit sie anzusehen, das brauchen sie mir Rechtsanwalt Heer nicht vorschreiben zulassen. Wenn ich anschaue.
Götzl : Mir geht’s um Fragen die in Zusammenhang stehen mit ihnen und Herrn Hampel…
Rickmann : Hab verstanden. Ich persönlich hab keine Waffe besessen, schon gar keine scharfe…Über den Hampel kann ich nichts sagen, weiß ich nichts.
Götzl : Waren sie in der Zeit mal bei Schießübungen zugegen oder einer Waffenbenutzung ?
Rickmann : Keine scharfe jedenfalls, Gaspistole ja.
Götzl :In welcher Situation ?
Rickmann : Naja, das war nach der Wende mal interessant für uns, wir kannten in der DDR nicht. Man konnte ja ganz normal kaufen. Da haben wir mal so rumgeschossen so auf dem Balkon oder so.
Götzl : Wer hatte eine Gaspistole ?
Rickmann : Weiß nicht wer alles eine hatte. Denke einige. Ich hatte eine ja.
Götzl : Aussage des Herrn Hampel N…  Angesprochen auf scharfe Waffen, der Rico Rickann hatte eine, welche weiß ich nicht mehr.
Rickmann : Ich sag ja, ich hatte eine 6mm Platzpatronen, die konnte man ganz normal kaufen. War so ziemlich die billigste auf den Markt gab.
Götzl : Und was sagen sie das Hampel sagte auch sie Schießübungen war scharf geschossen?
Rickmann : Da hat er klar die Unwahrheit gesagt, ich könnt jetzt ja sagen. Ich habe eine Gaspistole gehabt und für kurze Zeit eine Luftdruckpistole. Wo hätten wir den schießen sollen?
Götzl : Müssen sie mich nicht fragen, Herr Rickmann
Rickmann : Wir haben auf Flaschen geschossen, mit der Luftdruckpistole, aber mit keiner scharfe Waffenbenützung.
Götzl : Wer war damals dabei?
Rickmann : Vielleicht der Hampel wenn er das sagt.
Götzl : Wer noch
Rickmann : Der Thilo Vogel hatte noch so eine, brauchen sie nicht zu gucken, der ist verstorben. Der hatte auch eine CO2 Waffe, zählt unter Sportpistole oder so, damit haben wir auf Flaschen geschossen. Wenn wir scharf geschossen hätten man das im Wohngebiet gehört. Das war auf einer Party, da haben wir auf leere Bierflaschen hingestellt und geschossen.
Götzl : War auch Thorsten Schau auch da ?
Rickmann : Der war mit Sicherheit zugegen, mit dem habe ich vor 94 die meiste Freizeit verbracht. Der war bei jeder Party dabei
Götzl : Hatte Hampel scharfe Waffen ?
Rickmann : Kann dazu nichts sagen. Zugang zu scharfen Waffen wäre nicht das Problem gewesen, wir hatten eine russische Garnison hier, und 40 Km zur tschechischen Grenze. Wer gewollt hätte, hätte sich auch eine besorgen können ohne Probleme.
Götzl : Welche Infos hatten Sie dazu damals ?
Rickmann : Das war allgemein bekannt, als die Russen abgezogen sind, haben alles verkauft. Da brauchte man keine persönlichen Kontakte.
Götzl : Und aus ihrem Umfeld?
Rickmann : Aus meinem engen Kreis wüsste ich nicht wer, und von außerhalb würde ich das nicht sicher sagen können. In Chemnitz waren mehrere 1000 russische Soldaten stationiert. 90-94 schätze ich mal die Möglichkeit gegeben.
Götzl : Und nach ihrer Haftentlassung ?
Rickmann : Ich denke, da waren sicher noch welche auf dem Markt. 100% ig verschwinden sie ja nicht. Hab ja damals schon mal bei der Vernehmung gesagt, Durch die geographische Lage und Grenze, wer gewollt hätte sich da auch welche besorgen können.
Götzl : Andre Emmiger kennen sie nicht ?
Rickmann :Vom Sehen ja. Kenne ihn ja nicht. Mal gesehen.
Götzl : Und heute vor der Hauptverhandlung ?
Rickmann : Ja, aber dann kann er nichts dafür. Sein Bekannter ist im Publikum. Ich hab ihm die Hand gegeben. Soll ich weg gucken ?
Götzl : Holger Gerlach ?
Rickmann : Nein
Götzl : Fragen von seitens des Senates ?
Götzl : Nein
Götzl : Fragen von der Bundesanwaltschaft ?
Götzl : Nein
Götzl : Fragen seitens der Anwälte der Angeklagten ?
Götzl : Herr Klemke bitte schön…
Rechtsanwalt Olaf Klemke (Anwalt von Ralf Wohlleben) Hatten sie 3-4 Vernehmungen bei der Polizei ?
Rickmann : Wann genau ? Das war letzten September 14 wegen einem Lichtbild von Thomas Starke der jetzt Müller heißt.
Rechtsanwalt Olaf Klemke : Wann waren die genau ?
Rickmann : Wann genau kann ich nicht genau sagen, in Stollberg dann in Chemnitz dann in Stollberg wieder.
Rechtsanwalt Klemke : Wer hat die Vernehmung durchgeführt ?
Rickmann : Beamte, erst waren es älter dann jüngere.
Rechtsanwalt Klemke : Immer vom BKA ?
Rickmann : Ich denke ja. Landung erst schriftlich, dann telefonisch. Dann haben sie mich dann angerufen wann es mal klappen würde. Weil ich bin beruflich viel unterwegs letztes. Mal bin ich dann nach Stollberg, da kann es sein dass es kein BKA Beamter war. Evtl. ein Kriminalbeamter. In der 1 und 2 Vernehmung ging es um Beate Zschäpe , erst dann um Starke.
Rechtsanwalt Klemke : Letzte Vernehmung im September 2014 ?
Rickmann : Ja
Rechtsanwalt Klemke : Und die erste ?
Rickmann : Ein Jahr vor bestimmt.
Rechtsanwalt Klemke : Sie sind vorher zu den 88ern gefragt worden ?
Rickmann : Vermutlich gehörte ich auch dazu, das war keine wirkliche Vereinigung, war überwertet das war eine Spaßgesellschaft.
Rechtsanwalt Klemke : War Starke auch dabei ?
Rickmann : Ja zumindest zeitweise. Er hat sich selbst disqualifiziert. Sein Drang nach diversem finanziellen war bei Starke schon sehr ausgeprägt?
Rechtsanwalt Klemke : Jan Werner auch bei der Spaßgesellschaft ?
Rickmann : Nein weniger, mit mir persönlich zumindest nicht.
Rechtsanwalt Klemke : Hatten sie was mit Blood & Honour zu tun ?
Rickmann : Nein …
Rechtsanwalt Klemke : Und der Starke und Werner ?
Rickmann : Ja
Rechtsanwalt Klemke : Wie kommen sie darauf ?
Rickmann : Das haben sie selbst gesagt und dann CD haben die verkauft.
Rechtsanwalt Klemke : Die haben ja sicher nicht nur beide CD verkauft ?
Rickmann : Doch im Prinzip schon. Zumindest in Chemnitz.
Rechtsanwalt Klemke : Was noch ?
Rickmann : Konzerte glaub ich, aber da war ich nicht so involviert. Hießen ja Blood & Honour Konzerte.
Rechtsanwalt Klemke : Waren sie da auch dort ?
Rickmann : Ja
Rechtsanwalt Klemke : Jan Werner und Thomas Starke getroffen ?
Rickmann : Ja sicher mal, kann nicht genau sagen wo und wann. Starke war aufs Geld aus.
Rechtsanwalt Klemke : Haben sie einen Einblick wer da noch so rumgesprungen ist ? Der was mit Blood & Honour Organisation zu tun hatte ?
Rickmann : Nein, kann man nicht erkennen, die T Shirts konnte jeder kaufen.
Rechtsanwalt Klemke : Und später erfahren ?
Rickmann : Sicher, ja kann man manche Sachen nicht genau zeitlich einordnen.
Rechtsanwalt Olaf Klemke : Vorhalt aus SAO…. Das die Jenaer was verbockt haben und deshalb gesucht werden. Sie sagten das sie Zschäpe und Mundlos mehrfach in der Wohnung des Gunter Fiedler getroffen haben. War das vor oder nach dem Abtauchen ?
Rickmann : das war davor.
Rechtsanwalt Klemke : Aber schon nach ihrer Entlassung 98 ?
Rickmann : Ja
Rechtsanwalt Klemke : Wurde mal Geld gesammelt zur Unterstützung ?
Rickmann : Keine Erinnerung
Rechtsanwalt Klemke : Und generell ?
Rickmann : Kann schon sein, aber speziell für die ist mir nichts bekannt.
Rechtsanwalt Klemke : Haben sie von den Plan gehört das sich das Trio ins Ausland absetzen wollte? Ein konkretes Ziel genannt?
Rickmann : Südafrika glaub ich, aber sie fragen Sachen. Die sind sehr lange her.
Rechtsanwalt Klemke : Von wem kam die Information?
Rickmann : Das war ein Gespräch mit mehreren Leuten,das stellt man sich immer etwas falsch vor. Sie wurden nebenbei erwähnt. Das Ganze ist Tabu gewesen.
Götzl : Rechtsanwältin Schneides bitte..
Rechtsanwältin Nicole Scheiders (Verteidigung Wohlleben) Sie sagten eben, das Ganz ist war dann Tabu, was meinten sie damit ?
Rickmann : Naja Tabu ist der falsche Ausdruck. Es war halt kein Thema mehr.
Rechtsanwältin Schneiders : Und nach dem Auffliegen 2011?
Rickmann : Na klar das war Thema nr1 mit vielen darüber geredet. Weis aber nicht mehr mit wem.
Rechtsanwältin Schneiders : Ich meine Leute aus der Szene darüber gesprochen ?
Rickmann : Nuschelt, undeutlich, mit Fiedler mit meiner Freundin…
Rechtsanwältin Schneiders : Inhalt des Gespräch mit Fiedler ?
Rickmann : Naja haste das schon gehört usw.
Rechtsanwältin Schneides : Hat er gefragt, haste was damit zu tun ?
Rickmann : nuschelt wieder, dann wieder da und … Lacht sie stellen sich das falsch vor. Man redet über die Medienberichte und wenn einer Dreck am Stecken hat wird er eh nichts sagen. Also ich würde es nichts sagen. Lacht
Rechtsanwältin Schneiders : Das ist rumgeeiere Herr Rickmann . Sagt ihnen der Name Thomas Rothe/ Dackel etwas?
Rickmann : Thomas Rothe ist Dackel. Ich kenne nur die Spitznamen. Ja den kenn ich. Jetzt wieder viel Kontakt. Davor jahrelang nicht. Nach der Haft nicht, früher war er mal öfters dabei.
Rechtsanwältin Schneiders : Haben sie sich mit Herr Rothe darüber unterhalten?
Rickmann : Selbstverständlich haben wir uns über die drei unterhalten. Habe ihn neulich bei einer Veranstaltung getroffen. Er hat gesagt das er die drei kannte. Das war paar Wochen bevor er hier vor Gericht war.
Rechtsanwältin Schneiders : Kennen sie Antje Böhm ex Probst ?
Rickmann : Ja
Rechtsanwältin Scheiders : Herr Probst ?
Rickmann : Kontakt kurz und schmerzfrei. Wir hatten schon vor der Haft Diskrepanzen. Nach der Haft ausgetragen.
Rechtsanwältin Schneiders : Was meinen sie damit ?
Rickmann : Kurz geprügelt, Grund war er hatte einen zu großen Mund.
Rechtsanwältin Schneiders : Kannten beide das Trio ?
Rickmann : Jetzt im nach hinein ja. Die Antja hab ich jetzt zwei- bis dreimal gesehen.
Rechtsanwältin Schneiders : Bekamen sie Unterstützung in der Haft ? Von der HNG z.B.
Rickmann : Nein, meine Freundin hat mal ein Paket mit 100 DM geschickt bekommen. Nein nicht von der HNG
Rechtsanwältin Schneiders : Waren sie mal auf Veranstaltungen ?
Rickmann : Veranstaltungen Völkerschlachtdenkmal Leipzig, in Wunsiedel Chemnitz Plaue Hessgedenkmarsch der war mal in Plaue.Das war von den Parteien NPD und andere Parteien die heute verboten sind. Die haben sich organisiert, ich war nicht so der politische Reisende. Man hat sich mal mit den Autonomen geprügelt 1-2-mal im Jahr vielleicht.
Mittagspause von 12.30 bis 13.30

Götzl : Wir müssen sie nochmal Laden Herr Rickmann, wir müssen weitere Einvernehmen beiziehen. Deshalb werden sie nochmal geladen.