Der Lange, in Sachsen

 

Heute könnten die Nebenkläger ihre Plädoyers halten. Zentrales Thema in Plädoyer von Rechtsanwältin Lunnebach ist der V-Mann (Johann H.) der nie entdeckt werden sollte. Eine BKA-Beamtin kam ihm auf die Spur (Phantombild), doch diese wurde von ihrem Vorgesetzten ermahnt sich auf das Trio zu konzertieren. So wurde ein V-Mann Spur totgemacht.
Genau wie diesen Fall gab es in Sachsen viele V-Männer, die noch nicht enttarnt wurden.

Einer dieser mutmaßlichen V-Mann Personen ist Jan Werner.

Seit den 90 iger Jahren war er einer der führenden Persönlichkeiten ,Verfassungsschutz berichtet das er Sektionsleiter von B&H in Sachsen.
Zusammen mit Thomas Müller (ex Starke) baute er die rechte Musikszene in Sachsen auf. Alles, was damals rechte Musik hörte, fuhr nach Sachsen. Dies hörte man immer wieder von Zeugenaussagen im NSU-Prozess bzw. auch in den Untersuchungsausschüssen.

Doch wer war dieser Jan Werner?

Ein nicht unwichtiges Detail ist, das er vom 1.4. 1996 bis zum 30.1.1997 in Erfurt beim 6. Transportbataillon 133 seine Grundausbildung bei der Bundeswehr machte.
Es ist schwer vorzustellen das er in dieser Zeit keinen Kontakt zu gleich gesinnten in der Umgebung suchte. Was wäre da nicht näher gewesen, unter anderem nach Jena oder Rudolstadt zu gehen.Oder war er auch zu den Mittwochsstammtischen zugegen, wo auch Mundlos öfters zu diesen Treffen war.

Seine Notizbücher von dieser Zeit wurden 2001 bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt. Sie wurden archiviert wegen dem Landser Verfahren. Dort war Werner als Produzent für die letzte Landser CD verantwortlich. Doch ausgerechnet zwei Bundesanwälte haben diese Aufzeichnungen 2014 vernichtet. Warum oder wieso dies gemacht wurde, da die Bundesanwälte keinen Bezug zum NSU erkennen konnten.
Doch es ist erstaunlich dass der Generalbundesanwalt selber Jan Werner mit 9 weiteren Personen ein Ermittlungsverfahren in der Sache NSU am laufen hat. Sein erster Kontakt zum Umfeld des NSU bestand darin, nach einer Waffe zu fragen. Selbst die Bundesanwaltschaft geht davon aus, das es einige Bankraube begangen wurden, und deshalb hätte sich dort Jan Werner gemäß des schweren Raubes schuldig gemacht.. Aber diese Sachen sind gemäß der Verjährungsfrist schon nicht mehr strafbar. Genauso wenn Werner unterstützende Handlungen den dreien zukommen lies. Doch hatte Werner persönlichen Kontakt zu Mundlos und Zschäpe mutmaßlich hatte sogar. Er wurde in Berlin vom sächsischen Verfassungsschutz am 6.6.2000 mit einer Frau und zwei Kindern beobachtet wurde.

Das LFV ging damals aus, dass sich um die männliche Person Jan Werner handelt. Mundlos und Zschäpe hielten sich an diesen Tag in Berlin auf, um eine Synagoge mutmaßlich auszuspähen.

Auch interessant ist, dass eine Kopie seiner Aussage im Landser Verfahren 2003 im Brandschutt in der Frühlingstrasse gefunden wurde.
In der Einlassung bei der Bundesanwaltschaft wurde Werner nur oberflächlich zu Sachen befragt.
Die Frage ist warum? Keine Fragen, ob das angebliche Trio kennt, oder sonst etwas auf den Bezug zum NSU.
Er wusste eines Tages die Polizei noch mal auf ihn zu kommen würde, sagte in seiner Aussage beim

LKA Stuttgart. Dazu meinte er was ihn entlasten würde, wäre ja ab 1998 bis 2002 die Polizei wisse, was bei ihm gelaufen ist..

Ein Wink mit dem Zaunpfahl???

Der schwerverletzte Beamte Martin Arnold soll sich nicht erinnern

Polizistenmord von Heilbronn: Staatsanwalt beeinflusste ein Gutachten.

Der schwerverletzte Beamte Martin Arnold soll sich nicht erinnern

Martin Arnold ist der wichtigste Zeuge beim Polizistenmord von Heilbronn am 25. April 2007. Als seine Kollegin Michèle Kiesewetter mit einem Kopfschuss ermordet wurde, saß er neben ihr im Streifenwagen auf dem Beifahrersitz. Auch auf Arnold wurde geschossen. Sprichwörtlich um ein Haar überlebte er den Anschlag. Einen Sekundenbruchteil vor dem Schuss muss Arnold den Kopf nach rechts gedreht haben. Die Kugel durchdrang nicht sein Gehirn, wie bei Kiesewetter, sondern streifte es praktisch nur. Was hat der Beamte wahrgenommen? Warum drehte er den Kopf nach rechts? Hat er den Täter gesehen? Hat er noch Erinnerungsreste an die Tat?

Fragen, die sich jüngst auch im NSU-Untersuchungsausschuss von Baden-Württemberg stellten. Dabei kam Bemerkenswertes zur Sprache. Im Juni 2011 hatte der verantwortliche Staatsanwalt von Heilbronn ein Gutachten über die Erinnerungsfähigkeit des Polizeibeamten in Auftrag gegeben – und hatte dem Gutachter gleich mitgeteilt, wie er die Sache sieht: Dass nämlich die Angaben von Arnold gegenüber den Ermittlern der Polizei keinen Wert haben. Den Gutachter hat dieser Manipulationsversuch nicht gestört. Er arbeitet seit langem eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen. In den Ermittlungsakten wiederum fehlt dieses Schreiben mit dem tendenziösen Auftrag des Ersten Staatsanwaltes von Heilbronn.

Soweit im Schnelldurchlauf die Geschichte. Und nun der Reihe nach.

Michèle Kiesewetter war sofort tot. Martin Arnold fanden die ersten Polizeibeamten, die einige Minuten nach der Tat zum Tatort kamen, schwer verletzt auf dem Rücken außerhalb des Streifenwagens, die Füße im Auto. Er habe die Augen aufgeschlagen, sagen sie als Zeugen vor dem Oberlandesgericht in München, als sie sich um ihn kümmerten. Danach habe sich ein Sanitäter bemüht, das Opfer wachzuhalten. Und der Arzt, der Arnold mehrfach operierte, bekundet vor dem Gericht sogar, der Angeschossene sei bei Bewusstsein gewesen und „rumgelaufen“. Er sei „agitiert“ gewesen und habe Sprachstörungen gehabt. Offensichtlich wollte der Verletzte noch sprechen. Man habe Arnold in Narkose versetzen müssen, so der Arzt weiter, um ihn ruhig zu stellen und das Gehirn zu entlasten. Dann sei er mit dem Hubschrauber ins Klinikum nach Ludwigsburg geflogen worden.

Am 16. Januar 2014 erlebt die Öffentlichkeit diesen Mann zum ersten und bisher einzigen Mal. Martin Arnold wird als Zeuge vor Gericht in München gehört, Prozesstag 75. Der heute 33-Jährige präsentiert sich völlig anders, als das Bild, das monatelang von ihm vermittelt wurde. Ein Mann, der Angst vor der Vernehmung habe, dem man das ersparen sollte, den man schützen müsse. Das Publikum hört stattdessen einen Zeugen, der klar, flüssig und zusammenhängend spricht. Von seinem Erleben, seinen Beschädigungen und auch seinen Erinnerungen. Die Frage, welche Erinnerungen er an die Tat hat, beantwortet er zweimal und unterschiedlich. Zunächst erklärt er, ab der Einfahrt auf den Festplatz Theresienwiese, wo die Tat verübt wurde, keinerlei Erinnerung mehr zu haben. Später spricht er von zehn Minuten, die komplett fehlten und erwähnt dann, sich an Gesprächsfetzen mit den Rettungssanitätern am Tatort und ihm Hubschrauber zu erinnern. Man gewinnt den Eindruck, dass es ihm gut tut, seine Situation endlich einmal öffentlich schildern zu können. Mehr noch: Dass er an der Diskussion um die Aufklärung der Tat mitwirken will. Im Gegensatz zur Anklagebehörde wirft Arnold auch die Frage nach dem Motiv des Angriffs auf ihn und seine Kollegin auf. Das sei nach wie vor unklar, erklärt er.

Hat Martin Arnold also doch mehr Erinnerungen? Ein medizinischer Befund des Reha-Krankenhauses drei Monate nach der Tat bescheinigte ihm, ein „wacher, ansprechbarer, voll orientierter Patient“ zu sein, „keine kognitiven Störungen“ zu haben, und es gebe „keinen Anhalt für eine schwer ausgeprägte Störung von Gedächtnis und Konzentration“.

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wurde Arnold insgesamt zwölfmal von den Ermittlern der Kriminalpolizei vernommen. Das erste Mal bereits sechs Wochen nach dem Anschlag, Anfang Juni 2007. Vier Monate nach dem Anschlag, im August 2007, konnte er den Polizeidienst wieder aufnehmen. Nach dem Urteil der Ermittler hatte Arnold „klare und konkrete Erinnerungen“ an die Anschlagssituation. Deshalb erstellte man schließlich, im November 2010, ein Phantombild des Mannes, der auf Arnold geschossen hat. Dabei verwies der dafür verantwortliche Kriminalhauptkommissar beim Landeskriminalamt (LKA) in seinem Bericht auf einen Vergleichsfall: 1994 hatte in Heilbronn ein Ehepaar Kopfschüsse erlitten. Die Frau starb. Mit dem überlebenden Mann wurde ein Phantombild erstellt, obwohl er den Täter nur einen Bruchteil einer Sekunde gesehen hatte. Das Phantombild aber war stimmig und führte zum Täter, der festgenommen werden konnte.

Beim Mordfall Kiesewetter jedoch scheiterte die Herausgabe von insgesamt drei Phantombildern für die Fahndung am Veto des zuständigen Staatsanwaltes von Heilbronn Christoph Meyer-Manoras. Keines der insgesamt dreizehn männlichen Phantombilder hat eine Ähnlichkeit mit Uwe Böhnhardt oder Uwe Mundlos – auch das nicht, das Arnold zeichnen ließ. Er sei noch heute stolz auf seine Entscheidung, bekannte Meyer-Manoras im Juli 2015 vor dem NSU-Ausschuss in Stuttgart, die Veröffentlichung der Phantombilder untersagt zu haben. Bis heute verteidigt er auch seine Unterlassung, den privaten Email-Account von Kiesewetter beim Provider in den USA sichern zu lassen. Die Anweisung, die Phantombilder nicht herauszugeben, erteilte der Staatsanwalt der SoKo Parkplatz mündlich. Man weiß das durch Zeugenbefragungen im ersten NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages.

2011 griff der Staatsanwalt gleichzeitig zu einer ganzen Reihe ungewöhnlicher Maßnahmen, um die Veröffentlichung des Phantombildes von Martin Arnold zu verhindern. So traf er sich an den offiziellen Ermittlungen der SoKo Parkplatz vorbei mit dem Anschlagsopfer und legte ihm nahe, nicht mit den Ermittlern über dieses Treffen zu sprechen. Nach dem vierstündigen Gespräch mit dem Staatsanwalt zog Arnold seine Zustimmung zurück, das Phantombild zu veröffentlichen. Und zwar nicht, weil er sich von dem Bild distanziert hätte, sondern im Gegenteil, weil er sich sicher sei, dass der Angreifer so aussah. Er hatte Angst bekommen. Die SoKo Parkplatz vertrat dagegen die Auffassung, der gesetzliche Auftrag, die Tat aufzuklären, stehe über den persönlichen Interessen des Opfers. Die Kriminalbeamten schlugen gleichzeitig Schutzmaßnahmen für ihren Kollegen Arnold vor. Zum Beispiel hätte man verschweigen können, dass das Phantombild von ihm stammt.

Schließlich, im Juni 2011, gab der Staatsanwalt das nervenärztliche Gutachten in Auftrag und erhielt den gewünschten Befund: Arnold könne sich nicht erinnern, seine Angaben zur Tat seien nicht verwertbar. Damit war das Phantombild ein für alle Mal kassiert.

Nach der Übernahme der NSU-Ermittlungen im November 2011durch die Bundesanwaltschaft übersandte der heilbronner Staatsanwalt im Januar 2012 die Ermittlungsakten nach Karlsruhe. Im beigefügen Abgabebericht findet sich eine bemerkenswerte Passage: Man habe „der Presse“ während all der Jahre mitgeteilt, „der Zeuge könne sich an nichts erinnern“, weil jedes Abweichen von dieser Version „Spekulationen eröffnet hätte, die zu einer erheblichen und durch nichts zu rechtfertigenden Gefährdung des Lebens von Martin Arnold hätten führen können.“ Mit anderen Worten: Die Staatsanwaltschaft hat die Öffentlichkeit bewusst falsch informiert. Aber weshalb? Die Vorgabe, man habe Arnold schützen wollen, macht nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass das Phantombild einen wahren Täter zeigen kann. Ging davon der Staatsanwalt aus?

Die Kette der Merkwürdigkeiten findet nun aktuell ihre Fortsetzung im NSU-Untersuchungsausschuss von Baden-Württemberg. Bei der Sitzung am 2. Oktober wurde jener Nervenarzt als Zeuge vernommen, der das Gutachten über Arnold vom Juli 2011 erstellte. Eher beiläufig erwähnt Thomas Heinrich, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, aus Weinsberg: „Was mir der Herr Meyer [der Staatsanwalt] auch zur Verfügung gestellt hatte, war eine Zusammenfassung, die er dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg gegenüber, der sogenannten SoKo Parkplatz, zur Verfügung gestellt hatte, in der er begründete, warum er keine Voraussetzung für die Veröffentlichung von Phantombildern sah.“

Der Ausschussvorsitzende Wolfgang Drexler (SPD) ist verblüfft: „Das hat er Ihnen gleich mitgeschickt, bevor Sie das Gutachten gemacht haben?“

Heinrich: „Ja, das habe ich bekommen. Und da waren die Vernehmungen, die mit Herrn Arnold durchgeführt wurden, zusammenfassend dargestellt. Ihnen wird das Schriftstück wahrscheinlich bekannt sein. So kam es zur Begutachtung.“

Doch den genauen Wortlaut des Auftrages zur Begutachtung von Martin Arnold kannte der Ausschuss bisher nicht. Er findet sich nicht in den Akten.

Drexler: „Die Annahme des Staatsanwaltes, warum er die Phantombilder nicht weitergegeben hat, hat sie nicht beeinflusst?“

Heinrich: „Nein.“

Drexler: „Gut.“

Heinrich: „Nein. Ich meine, ich nehme die Sachlage zur Kenntnis, aber ansonsten bilde ich mir meine eigene Meinung. Dafür bin ich ja da.“

Und diese Meinung sieht so aus: Eine Erinnerung an das Tatgeschehen sei bei einem solchen Kopfschuss aus medizinischen Gründen nicht möglich, erklärt Heinrich – und fügt hinzu: „Und Herr Arnold wird sich auch nie mehr erinnern können.“

Zweifel an der Arbeitsweise des Gutachters äußern vor allem die Abgeordneten der Grünen im Ausschuss. Jürgen Filius, Obmann der Grünen: „Ich gehe nicht falsch in der Annahme aufgrund dessen, was Sie heute berichten, dass Sie sagen: Das Ergebnis stand für mich eigentlich schon vorher fest, weil es gar nicht möglich ist?“

Heinrich: „Ein Ergebnis steht natürlich nie vorher fest.“

Petra Häffner, Grüne, von Beruf Heilpraktikerin: „Woher nehmen Sie die Sicherheit, dass Herr Arnold bei Ihnen die Wahrheit gesagt hat? Also: Dass das Fakt ist, was er bei Ihnen gesagt hat, und nicht das bei den Vernehmungen durch die Polizei?“

Heinrich: „Ich habe keinerlei Sicherheit, dass das, was er bei mir gesagt hat, wahr ist.  Das kann ich nicht überprüfen.“

Häffner: „Ich konstruiere jetzt etwas: Man kann ja eine Geschichte erfinden, weil man einen Zweck damit verfolgt. Hat Herr Arnold vielleicht bei Ihnen eine Sache so dargelegt, weil es für ihn zu dem Zeitpunkt genau das Richtige war?“

Heinrich: „Na ja, so etwas wird man nie völlig ausschließen können.“

Häffner: „Wieviel Gutachten haben Sie für die Staatsanwaltschaft Heilbronn schon gemacht?“

Heinrich: „Viele. Aber nicht nur für Heilbronn, für alle möglichen Staatsanwaltschaften, Gerichte wie auch immer.“

Die Frage bleibt: Hat das Anschlagsopfer Arnold noch Erinnerungen? War er nach dem Kopfstreifschuss bei Bewusstsein? Lief er gar herum?, wie es der Chirurg Professor Götz G. berichtet hat. G. war am Tattag selber nicht in Heilbronn. Ihn sowie die Ärzte und Sanitäter, die vor Ort mit dem Schwerverletzten zu tun hatten, als Zeugen zu hören, dazu hat sich der Ausschuss dazu bisher nicht verhalten. Martin Arnold selber hat gebeten, von diesem Ausschuss nicht befragt werden zu müssen, auch nicht in nicht-öffentlicher Sitzung. Der hat akzeptiert. Wie es aussieht hat er das Vertrauen von Zeugen in ihn gründlich verspielt.

Die nächste Sitzung des NSU-Ausschusses von Baden-Württemberg findet am 16. Oktober statt.

Thomas Moser

Staatsanwalt Meyer-Manoras, der nach dem 04.11.2011 in eine andere Richtung lenkte ( „Was Nebenkläger vor laufenden Kameras sagen, interessiert mich nicht.“)

„Umpolung“ –
Die Ermittlungen im Polizistenmord von Heilbronn werden seit dem 4. November 2011 in eine bestimmte Richtung gelenkt. Staatsanwalt Meyer-Manoras und LKA-Beamtin Rieger vor dem NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg

„Umpolung“ bezeichnet einen Vorgang, bei dem alle Einzelteile eines Systems komplett und einheitlich neu ausgerichtet werden. Eine Erscheinung in der Natur, die aber auch in sozialen Systemen vorkommen kann. Bei den Ermittlungen zum Polizistenmord von Heilbronn fand nach dem 4. November 2011 eine Umpolung statt, die bei Behörden, Politikern, aber auch Medien bis heute anhält. Wie sie funktioniert, zeigte die Vernehmung des Staatsanwaltes Christoph Meyer-Manoras und der Kriminalbeamtin Sabine Rieger vor dem NSU-Ausschuss in Stuttgart am 24. Juli.

Die Ermittler kamen – vor 2011 – zu der Einschätzung, die Tat auf der heilbronner Theresienwiese wurde von vier bis sechs Personen begangen. Mehrere Zeugen hatten drei verschiedene blutverschmierte Männer gesehen. Das LKA sah mehrere Phantombilder als wertvoll an, wollte aber, um die Öffentlichkeit nicht zu verwirren, nur drei zur Fahndung herausgeben. Der Staatsanwalt allerdings untersagte jegliche Veröffentlichung von Phantombildern. Am 4. November 2011 änderte sich dann zudem die Ermittlungsrichtung komplett. Der NSU mit den Mitgliedern Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe wurde bekannt. Seither schreibt die Bundesanwaltschaft (BAW) die Tat, allen begründeten Zweifeln zum Trotz, Böhnhardt und Mundlos und nur ihnen allein zu. Und diesem Dogma folgen nun alle – vom Landesinnenminister bis zum Staatsanwalt von Heilbronn. Dass keines (!) der Phantombilder auch nur annähernd Böhnhardt und Mundlos ähnelt, stellt nicht etwa ihre Anwesenheit in Frage, sondern wird umgekehrt als Beleg genommen, dass die Zeugen nicht die Täter gesehen haben. Die blutverschmierten Männer sollen also nichts mit der Tat zu tun gehabt haben, sondern alle rein zufällig um dieselbe Zeit in der selben Gegend herumgelaufen sein. So werden Regeln der formalen Logik auf den Kopf gestellt.

Anderes Beispiel: Videoaufzeichnungen aus Geschäften und Tankstellen rund um den Tatort. Sie wurden jahrelang nicht ausgewertet. Wonach hätte man suchen sollen?, fragte der Zeuge Staatsanwalt den Untersuchungsausschuss rhetorisch. Wonach wohl? Zum Beispiel nach Personen, die den Phantombildern ähneln. Erst nach 2011 wurden die Videos ausgewertet. Weil man nun darauf nicht Böhnhardt oder Mundlos sieht, betrachtet der Staatsanwalt das als nachträgliche Rechtfertigung für die Nichtauswertung der Videos. Anstatt, dass sich auch dadurch Zweifel an ihrer Anwesenheit ergäben. Der Staatsanwalt benutzt das Böhnhardt-Mundlos-zwei-Täter-Dogma als Rechtfertigung für die Unterlassung und Verschleppung der Ermittlungen nach 2007, die er mit zu verantworten hat.

Die Ermittler kamen – vor 2011 – zu dem Ergebnis, die Angreifer mussten zwei Rechtshänder gewesen sein. Mundlos habe links des Streifenwagens der Fahrerin Kiesewetter in den Kopf geschossen, Böhnhardt rechts dem Beifahrer Arnold. Doch Böhnhardt war Linkshänder. Damit stimmt die Schussbahn nicht überein. Ein Linkshänder hätte weiter vorne stehen müssen, wäre vom Opfer gesehen worden und in die Schussbahn des anderen Täters geraten. Staatsanwalt Meyer-Manoras räumte vor dem Ausschuss ein, dass er darüber erst seit der Ausstrahlung einer TV-Dokumentation („Kampf um die Wahrheit“, 3sat, 6.7.2015) nachgedacht und ihn das ins Grübeln gebracht habe. Ziemlich freihändig meinte er dann aber, vielleicht habe ja Böhnhardt links auf Kiesewetter geschossen und Mundlos rechts auf Arnold. Motto: Wenn ein Puzzleteil nicht passt, macht man es eben passend. Von derartigen Mängeln war der Auftritt des Zeugen geprägt.

Hinzu kamen Polemiken, die einem Funktionsträger nicht zustehen. Wie schon vor dem NSU-Bundestagsausschuss qualifizierte er Zeugen, die blutverschmierte Männer sahen, ab. Zum Beispiel die damals 71jährige Frau W., die gegen 14 Uhr am Tattag am südlichen Eingang zur Theresienwiese einen heraneilenden blutverschmierten Mann sah, der in ein wartendes Auto einstieg. Die Zeugin glaubte auch, einige Zeit vorher Schüsse gehört zu haben. Wie schon in Berlin stellte Staatsanwalt Mayer-Manoras auch in Stuttgart den Sachverhalt unvollständig und manipulativ dar. Seine Version geht so: Die Zeugin W. habe von der Stelle, wo sie Schüsse vernommen habe, bis zu der Stelle, wo sie den blutverschmierten Mann gesehen haben will, mit ihrem Auto 40 Sekunden gebraucht. Doch die 400 Meter vom Tatort zu besagter Ampel könne man nicht in 40 Sekunden laufen. Süffisant fügte er den Weltrekord und den Weltrekordhalter über 400 Meter hinzu. Die Aussage der Frau sei deshalb unglaubwürdig. Nicht wenige Medien übernehmen diese Erzählung ungeprüft. Jedoch: An der Darstellung des Staatsanwaltes stimmt so gut wie nichts. Erstens beträgt die Entfernung vom Tatort zu der Ampel nicht 400 Meter, sondern maximal 300 Meter. Zweitens braucht man für die Strecke, die Frau W. im Auto bis zu jener Ampel zurücklegte, nicht 40 Sekunden, sondern mindestens 60 Sekunden. (Die Ampelphase nicht mitgerechnet.) Und drittens hat die Zeugin vielleicht gar keine Schüsse gehört, sondern zerplatzende Luftballons. Zu dieser Überlegung kam jedenfalls die SoKo Parkplatz, die die Tat und die Zeugenaussagen während eines Frühlingsfestes nachstellte. Dabei fiel den Ermittlern im südlichen Bereich des Festplatzes Theresienwiese ein Luftballonstand auf. Das alles wiederum ist Staatsanwalt Meyer-Manoras bestens bekannt. Er hat es zum zweiten Mal einem Ausschuss verschwiegen.

Ein letztes Beispiel für die Haltung des „Ersten Staatsanwaltes“ von Heilbronn sei nicht vorenthalten: Der Ausschussvorsitzende Wolfgang Drexler (SPD) konfrontiert ihn mit der Aussage von Rechtsanwalt Walter Martinek, der Martin A. vertritt, jenen Polizeibeamten, der den Anschlag mit viel Glück schwerverletzt überlebt hat. Der Anwalt, so Drexler, habe gegenüber dem SWR die Ermittlungen kritisiert, das berufliche und private Umfeld des Opfers sei nicht durchleuchtet worden. Antwort Meyer-Manoras: „Was Nebenkläger vor laufenden Kameras sagen, interessiert mich nicht.“

Die Liste ließe sich fortsetzen. Der Staatsanwalt mag mit seinem Verhalten zwar politisch folgsam sein, für die Ermittlungen aber ist er ein Problem.

Seit dem 4.11.2011 ist das gesamte Landeskriminalamt (LKA) von Baden-Württemberg durch die Vorgaben der BAW „umgepolt“. Die Ermittlungen sollten nur noch die Täterschaft von Böhnhardt und Mundlos „nachweisen“ und nicht mehr rückhaltlos und in alle Richtungen erfolgen. Zu welchen Konsequenzen das führte, dokumentierte die Vernehmung der LKA-Beamtin Sabine Rieger auf drastische Weise. Ein Paradebeispiel: Michèle Kiesewetter verbrachte den Abend vor ihrem Tod mit dem Kollegen Marcello P. (Er wurde am 24. Juli vom Ausschuss in einem Nebenraum gehört.) P. hatte in seiner Vernehmung durch das LKA im Dezember 2010 angegeben, ihm und Kiesewetter sei an jenem Abend in Böblingen ein Mann aufgefallen, der sie auffällig beobachtet habe. Als ihm die Ermittler (u.a. Sabine Rieger) die Phantombilder von Heilbronn vorlegten, deutete er auf das Bild, das nach den Angaben des schwerverletzten Beamten Martin A. gezeichnet worden war. (Im Ermittlungsbericht das 14. Phantombild, offiziell aber Bild Nr. 7) Sie seien elektrisiert gewesen, so die LKA-Vertreterin gegenüber dem Ausschuss. Doch dann kam der 4.11.2011 mit dem Auffliegen des NSU und der Festlegung auf Böhnhardt und Mundlos als die alleinigen Attentäter von Heilbronn. Am 16. November 2011 wurden P. erneut Lichtbilder vorgelegt, die nach einem Zufallsprinzip ausgewählt wurden – vor allem zusätzlich aber auch ein Bild von Uwe Böhnhardt. „Wenn er jetzt nicht auf Böhnhardt zeigt, hat seine Aussage keine Bedeutung“, habe sie damals gedacht, so die LKA-Beamtin Rieger vor dem Ausschuss. Tatsächlich zeigte P. nicht auf Böhnhardt, sondern auf eine andere Person. Doch die galt als „verfahrensunbeteiligte Person“, weil sie keine Ähnlichkeit mit Böhnhardt oder Mundlos aufwies. Die Folge: dem Hinweis des Beamten wurde „keine weitere Bedeutung zugemessen“. Die Festlegung auf die „zwei Uwes“ als Täter erwies sich damit als Falle. Eine verordnete Ermittlungsrichtung mit verheerendem kriminalistischem Ergebnis. Als die Kriminalhauptkommissarin von der Abgeordneten Petra Häffner (Grüne) gefragt wird, wieviele Spuren verworfen worden seien, weil sie nicht zu „NSU“ gepasst haben, versteht sie zunächst die Frage gar nicht. Die Umpolung ist perfekt.

„Die Ermittlungen waren nach dem 4.11.2011 darauf ausgerichtet, die Täterschaft von Mundlos und Böhnhardt nachzuweisen.“ Zitat Innenminister Reinhold Gall, Juli 2013. Auch die grün-rote Landesregierung unterstützt bis heute dieses Dogma. Das nennt man tendenziös – ist aber gescheitert: Denn auch diese Ermittlungen mit Schlagseite konnten „keinen eindeutigen Nachweis erbringen, dass Böhnhardt und Mundlos am Tattag in unmittelbarer Tatortnähe Theresienwiese waren“. (Zitat BKA-Ermittlungsbericht, Oktober 2012) Das wiederum kann bedeuten: Die wahren Täter oder Mittäter laufen noch frei herum. Und die Verantwortung dafür haben die Bundesanwaltschaft, der Landesinnenminister, das LKA und auch der Erste Staatsanwalt von Heilbronn.

Warum aber soll der Staatsanwalt 2007 die Ermittlungen hintertrieben und die Phantombilder unterdrückt haben? Gute Frage. Sie gilt aber auch für die übergeordnetere, warum die Bundesanwaltschaft nicht weitere und andere Täter sucht, als die zwei Uwes. Viele Hinweise legen inzwischen nahe, dass die Phantombilder reale Personen zeigen. Möglicherweise Personen, die besser nicht mit der Tat in Verbindung gebracht werden sollten. Meyer-Manoras muss das nicht selber gewusst haben, es reicht, dass er möglicherweise bestimmten „Ratschlägen“ von irgendeiner Seite gefolgt ist. Warum soll das abwegig sein? Dass unter der Regie der SoKo Parkplatz Nummer 1 Aktenmanipulationen vorgenommen wurden, ist jedenfalls belegt. Sie wurden im Untersuchungsausschuss bisher nur angesprochen, sind aber nicht aufgeklärt. Die Nichtveröffentlichung der Phantombilder war mit dem Generalstaatsanwalt von Stuttgart, Klaus Pflieger, abgesprochen. Vielleicht kam die Anweisung sogar von dort. Jedenfalls sind wir damit endgültig auf der politischen Ebene des Falles angekommen – und ganz nah am Justizminister, der damals Ulrich Goll hieß und der heute für die FDP-Fraktion im Untersuchungsausschuss sitzt. Wie soll er sein eigenes Regierungshandeln untersuchen? Er müsste sich selber als Zeuge befragen.

Eine „Umpolung“ ist das eine. Sie zu als solche zu erkennen, das andere. Wer aber nicht unabhängig ist, sondern selber Teil des Systems, dem wird das nicht gelingen. Und das wiederum ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umpolung.

Thomas Moser
(7.8.2015)

Aliens. – Um den NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg ist ein gnadenloser Machtkampf entbrannt

Aliens. – Um den NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg ist ein gnadenloser Machtkampf entbrannt

Die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten sich: Erst sollte die Aufklärung des Polizistenmordes von Heilbronn, Mord Nummer zehn im NSU-Komplex, mittels der Ermittlungsgruppe Umfeld des Landeskriminalamtes (LKA) verhindert werden, dann mittels einer Enquête-Kommission im Landtag, nun durch einen Untersuchungsausschuss selber.

Am 4. Mai 2015 nahm der Ausschuss den Tatort Theresienwiese in Heilbronn in Augenschein und ließ sich vom LKA-Vertreter Axel Mögelin Ermittlungsergebnisse schildern – und auf einmal scheinen alle Zweifel beseitigt. Der Mordanschlag auf die Polizistin Michèle Kiesewetter und ihren Kollegen Martin Arnold geschah doch so, wie es die Bundesanwaltschaft behauptet: Allein durch zwei Täter. Beispielhaft für das fast einhellige Presseecho die kleine taz-Schwester Kontext: „Ein einziger Spaziergang von gut zwei Stunden hat den baden-württembergischen NSU-Untersuchungsausschuss einer Lösung seiner Aufgabe nähergebracht, die Umstände der Ermordung von Michèle Kiesewetter aufzuhellen. Die Begehung der Heilbronner Theresienwiese konnte die bisherige Zwei-Täter-Theorie der ermittelnden Behörden nicht erschüttern. Eher im Gegenteil.“

Medien, die Sprachrohre der Offiziellen werden. Tatsächlich hat sich ein gnadenloser Machtkampf in und um diesen Untersuchungsausschuss entwickelt, der wenig Spielraum lässt. Zunächst: LKA-Mann Axel Mögelin, letzter Leiter der SoKo Parkplatz, verfälscht und manipuliert die Ermittlungsergebnisse seines eigenen Amtes. Er gibt Zeugenaussagen nicht korrekt wieder und verneint die Einschätzungen, zu denen die Kriminalbeamten vor dem November 2011gekommen waren. Vor dem Bundestagsuntersuchungsausschuss sprach er im September 2012 selber von korrespondierenden Zeugenaussagen, die nahelegen, daß vier bis sechs Täter an dem Überfall beteiligt waren. Heute stellt er das in Abrede. Damals wollte die SoKo Parkplatz drei Phantombilder zur Fahndung herausgeben. Die Angaben der Zeugen erschienen den Ermittlern stimmig und glaubhaft. Jetzt qualifiziert Mögelin die Aussagen dieser Zeugen ab und bestreitet ihren Wert. Mögelin leugnet Mögelin, könnte man dazu sagen. Offensichtlich hat sich das LKA entschieden, entwertet seine eigene Arbeit und unterwirft sich wider besseres Wissen den Vorgaben von Bundesanwaltschaft und Landesinnenministerium. Danach waren die Täter allein Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Und das, obwohl Bundeskriminalamt (BKA) und LKA in ihren Ermittlungen nach 2011 zu dem Ergebnis kamen: „Ein eindeutiger Nachweis, daß Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am Tattag in unmittelbarer Tatortnähe in Heilbronn waren, konnte bislang nicht erbracht werden.“ (Ermittlungsbericht BKA, Oktober 2012)

LKA-Vertreter Mögelin hat bei dem Ortstermin in Heilbronn aber nicht nur Spuren tendenziös präsentiert, er hat auch wichtige Spuren und Zeugenaussagen verschwiegen. Zum Beispiel, daß vier Zeugen unabhängig voneinander zwischen 13.20 h und 13.50 h, zum Teil nur wenige Minuten vor dem Anschlag, an vier Stellen auf und an der Theresienwiese vier Streifenwagen gesehen haben. Kiesewetter und Arnold waren zu den Zeitpunkten noch nicht am späteren Tatort. Es sind Spuren, die in die Reihen der Polizei hineinführen und die von den Ermittlern nicht weiterverfolgt wurden. Offensichtlich sollen sie es auch heute noch nicht.

Die Entwicklungen lassen nur einen Schluß zu: Der Wille im Sicherheitsapparat, die Aufklärung der NSU-Mordserie zu verhindern, ist größer geworden, die Vertuschungsabsicht 2015 stärker als 2012. Das muß zu denken geben.

Der Ausschuss hatte in seinen ersten Sitzungen atemberaubende Enthüllungen gezeitigt, Stichwort: Todesfall Florian H. und die unterlassenen Ermittlungen. Dann der plötzliche Tod der 20jährigen Melisa M., ehemals Freundin von Florian H., die im Ausschuss als Zeugin gehört worden war. Doch nach den letzten Sitzungen mußte man den Eindruck gewinnen, daß der Ausschuss zumacht. Es scheint, als ist er über seine eigene Aufdeckungswirkung regelrecht erschrocken. Nun wird konservativ gefragt, es wird nicht zuende gefragt, es werden vorschnell Schlüsse im Sinne der Behörden gezogen, es werden die nötigen Akten nicht angefordert, es wird akzeptiert, daß Akten nur schleppend geliefert werden, und es werden die Regelungen des Geheimschutzes akzeptiert (lediglich Einsichtnahme in Akten, keine Kopien), aufgestellt von Behörden, die doch eigentlich Untersuchungsgegenstand des Ausschusses sind.

Mehr als drei Monate hat es gedauert, ehe die Ermittlungsakten des LKA zum Mordfall Heilbronn den Ausschuss erreichten. Den Fall Arthur C. mußten die Abgeordneten ohne Kenntnis dieser Akten behandeln. Die Akten zur V-Frau „Krokus“ bekamen sie ganz kurz vor dem entsprechenden Sitzungstag vom 27. April, nämlich am Freitag, 24. April. Das grenzt an Sabotage. Doch der Ausschuss blieb klaglos. Dabei kann er auch anders. Am 7.Mai hat der Vorsitzende Wolfgang Drexler per Pressemitteilung Hajo Funke ultimativ aufgefordert, die Beweismittel im Falle Florian H. (Notebook, Handy, Camcorder) bis zum 22. Mai dem Ausschuss zu übergeben. Ein kalkulierter Affront. Von einer ähnlichen öffentlichen Aufforderung beispielsweise gegenüber Innenminister Reinhold Gall hat man bisher nichts vernommen.

Seit sechs Wochen, seit dem Tod am 28. März 2015, dauert die Obduktion von Melisa M. nun schon an, ohne daß man ein Ergebnis erfährt. Kritik an dem tendenziösen und unbestimmten Vorabbericht („…dürfte [!] sich aus dem unfallbedingten Hämatom im Knie ein Thrombus gelöst und die Embolie verursacht haben“) wies der Ausschussvorsitzende zurück.

Als Frontmann gegen die Aufklärung und für die offizielle Version erweist sich immer mehr der SPD-Abgeordnete Nikolaos Sakellariou. Dabei ist er doch nur konsequent. Drei Jahre lang kämpfte er energisch gegen einen Untersuchungsausschuss an, lobte 2014 den oberflächlichen und mangelhaften Bericht der EG Umfeld, besser könne es ein Untersuchungsausschuss nicht machen und verstieg sich dabei zu der entlarvenden Aussage, so wörtlich: „Der Bericht der EG Umfeld ist gerade deshalb so gut, weil er nicht alle Fragen beantwortet.“ Daß ausgerechnet er nun trotzdem Obmann in diesem Ausschuss ist, könnte man als Treppenwitz verstehen, besser aber als die programmatische Infragestellung des Gremiums.

Was sich Sakellariou nach dem Tatorttermin in Heilbronn erlaubt, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Auch für ihn ist nach der Besichtigung der Theresenwiese die Zwei-Täter-Theorie belegt. Mehr noch: Er kritisiert den Bundestags-UA, der hätte doch auch nach Heilbronn kommen sollen, dann wäre er womöglich zu einer ähnlichen Einsicht gelangt. Da wohnt dieser Mann nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt in Schwäbisch Hall und hält es acht Jahre lang nicht für nötig, auch nur ein Mal zur Theresienwiese zu gehen. Da argumentiert er Jahre lang, sozusagen ignorant und unkundig, gegen einen Untersuchungsausschuss an und greift dann Abgeordnete an, die engagiert und lange vor ihm taten, was er nun vorgibt zu tun. Einige der MdBs waren übrigens vor Ort in Heilbronn, auch mehrfach. Es scheint zur Methode Sakellariou zu gehören, einfach mal etwas anderes zu behaupten. Wenn er dann noch mit Blick auf die Journalisten, die als Sachverständige vor dem Ausschuss ausgesagt haben, (u.a. der Autor dieses Textes) erklärt, er hätte uns andere Fragen gestellt, wenn er vorher schon mal in Heilbronn am Tatort gewesen wäre, dann argumentiert der urplötzliche Aufklärer nicht nur mit seiner eigenen Inkompetenz, sondern auch mit seiner Feigheit. Er hat sich schlicht nicht getraut, kritische Fragen an uns zu stellen.

Was soll Nikolaos Sakellariou in diesem Ausschuss? Neben ihm müßte mindestens auch Ulrich Goll, FDP, aus dem Gremium zurückbeordert bzw. der Rücktritt nahegelegt werden. Auch Goll hat sich lange Zeit entschieden gegen diesen UA ausgesprochen, O-Ton im Februar 2014 bei der Vorstellung des EG Umfeld-Berichtes: „Natürlich sind nicht alle Rätsel gelöst – sie können wahrscheinlich auch nicht gelöst werden.“ Vor allem aber: Wie soll er sein eigenes früheres Regierungshandeln aufarbeiten? Denn Goll war zum Zeitpunkt des Kiesewetter-Mordes Justizminister von Baden-Württemberg und damit Dienstherr des verantwortlichen Staatsanwaltes von Heilbronn, Christoph Meyer-Manoras, der die Ermittlungen sabotierte. Meyer-Manoras verweigerte die Veröffentlichung von Phantombildern für die Fahndung, verhinderte die Sicherstellung des privaten Emailverkehrs von Michèle Kiesewetter und traf sich an den offiziellen Ermittlungen der SoKo Parkplatz vorbei mit dem Anschlagsopfer Martin Arnold, um gegen die Ermittler zu intrigieren. Die Unterdrückung der Phantombilder hatte den Segen des Generalstaatsanwaltes von Stuttgart, Klaus Pflieger.

Neben Staatsanwalt Meyer-Manoras (Zeuge am 22. Mai in Stuttgart), müssten der frühere Generalstaatsanwalt Pflieger sowie der frühere Justizminister Goll als Zeugen vom Ausschuss vernommen werden. Ausschussmitglied Matthias Pröfrock, CDU, wollte den Innenminister als Zeugen hören. Er kann sich beweisen: Ist er auch dafür, den damals verantwortlichen Justizminister zu hören?

Schon im Bundestags-UA hatte sich ein Machtkampf zwischen Parlament und Exekutive um die Aufklärung der Hintergründe des NSU-Mordkomplexes entwickelt, wie nun im UA von Baden-Württemberg. Der Unterschied ist: im Bundestag standen die Obleute aller Fraktionen gemeinsam und geschlossen gegen die Exekutive – in Stuttgart aber führt die Auseinandersetzung mitten in den Ausschuss hinein. Dort hat die Exekutive ihre Vertreter sitzen – Aliens, die in ihrem Interesse operieren und den wahren Auftrag dieses Gremiums verraten.

Thomas Moser

Der 100. Prozesstag

Wenn in 8. Stunden das 3mal Guten Morgen durch den Gerichtssaal von dem Vorsitzende Manfred Götzl schallt, und Nebenklägeranwalt Schamer das „Guten Morgen“von Manfred Götzel erwiedert dann kann es los gehen. Es wird nicht mein 100.Prozesstag sein, sondern mein 83.Prozesstag.
Mein erster Tag war, damals als Carsten S. aussagte wegen der Taschenlampe und pppssst das darf Beate Zschäpe nicht wissen. Seit dem hat sich einiges getan im Prozess. Man selber bekommt einen besseren Einblick und Eindruck wie alles läuft. Ich finde das Manfred Götzel Vertrauen zur Nebenklage gefunden hat, und merkt wie langsam die Bundesanwaltschaft mit ihrer Anklageschrift daneben liegt. Eins kann man jetzt schon festhalten, das man von einem Trio wie es die Bundesanwaltschaft weiß machen will, keine Rede sein darf. Es gibt ein zu weites Umfeld von Unterstützern wie bisher angenommen wurde. Oder wurde es bewusst unter den Tisch gekehrt. Weil man 3 Täter davon eine Frau die lebt und zwei tote Männer besser verurteilen lassen als noch mehr Leute auf die Anklagebank zu setzten.
Für mich wie ich es auf meinem Blog geschrieben habe hat sich der Senat zu oft auf der Nase rumtanzen lassen bei den vermeintlichen kleinen Naziunterstützer. Solange die keine wirklichen Sanktionen durch Beugehaft bekommen wird der Senat immer von diesen Leuten angelogen werden. Auch so ein Thema ist die Presse an sich. Ich finde das sich viel zu viel um den heißen Brei geschrieben wird. Zu wenige schreiben mal Tacheles. Es gibt wenige die selber auf eigene Faust mal was raus finden. Und das finde ich traurig. Kein Wunder ist das viele Zuschauer mit falschen Erwartungen zum Prozess kommen was ich sehr traurig finde. Wenn ich der schon länger dabei ist das höre, das Frau Zschäpe jeden Tag den Auftritt genießt da fehlen mir die Worte. Oder wie allgemein diese Frau gesehen wird als würde jeder sie kennen. Mein Gipfel war als ich ein Interview im Deutschlandfunk hörte, wo eine gebildete Frau über Frau Zschäpe gab. So ähnlich meinte diese „sie wäre mit ihrer Rolle glücklich“! !! Diese gute Frau war noch nie beim Prozess dabei. Und dann solche Aussagen zu treffen Hut ab!
Die interessante Zeugin war Frau Zschäpes Mutter für die Zuschauer. Frau Zschäpe sagte drei Mal nein und ging wieder genau wie die Zuschauer.
Die längste Sitzung war mit Frau Böhnhardt die Uhr war um 20.41 stehen geblieben. Weitere interessante Zeugen wie der Verfassungsschutzbeamte Andreas Temme, sein V-Mann Benjamin G. waren und sind Highlights.
Dann ist es immer interessant wenn die Nebenkläger Anträge stellen wie die BAW diese „diese sich nicht in den Weg stellen“ oder es kommt ein Nein zur generellen Ablehnung des Antrages. Dazwischen gibt es keinen Spielraum. Es gibt viele sehr gute Anwälte der Nebenklage. Die bringen soviel in den Prozess mit ein was den BAW nicht gefällt.
Grade die Rolle des Netzwerkes Blood&Honour gibt es ein Dauergrinsen und Augen verdrehen bei der BAW. Aber es macht Sinn das sie das tun, da es ja kein so großes Unterstützerumfeld nicht geben darf. 
100. Prozesstag … Ein Fazit von mir.
Wir sind noch genauso schlau wie vorher. ..
Was noch kommt ich hoffe noch viel.
Darum auf die nächsten 100 Tage.

89.Prozesstag Wortprotokoll mit Mandy S. 1 Teil

Mandy S. kommt in mit ihren Ra Weißflock.

Mandy S. ist 38 Jahre alt, arbeitet als Friseurin in Schwarzenberg, und hat eine vier Jahre alte Tochter.

Der Vorsitzende am OLG in München Manfred Götzl, belehrt sie, da sie auch ein Aussageverweigerungsrecht nach §55 hat (Wie bei Max Florian Bu.), da ja noch ein Ermittlungsverfahren gegen sie am laufen anhängig ist.

MS: Ich möchte Aussagen.

Götzl: Ich möchte dass sie mir von sich aus erzählen, was ab 1998 passiert ist.Kontakte zu Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos, Beate Zschäpe,Unterkunft,Wohnung usw.

MS: Alles schon lange her, kann nicht alles wortwörtlich wiedergeben,kann nur aus Erinnerungsbildern her,hab mir Mühe gegeben. Aber kann nicht alles vollständig berichten.

1998 im Frühjahr hat jedenfalls jemand bei mir geklingelt und meinte 3 Leute hätten scheiße gebaut und brauchen einen Schlafplatz. Ich wollte sie nicht bei mir haben, deshalb dachte ich das Max Florian Bu. der bei mir immer schläft, das sie bei ihm in der Wohnung schlafen könnten Hab die drei zum ersten Mal dort bei ihm in der Wohnung gesehen.Da standen wir in Angesicht zu Angesicht als die dort gewohnt haben.Wir hatten sehr wenig Kontakt.

Götzl: Wer hat dort geklingelt?

MS: Armin Fischer

Götzl: War er alleine, oder in Begleitung?

MS: Ob er mit seinem Bruder kam oder nicht, kann ich nicht genau sagen, ich bin mir nicht sicher.

Götzl: Von wem hat der Fischer geredet?

MS: Von 3 Leuten,es ging um Schlafplätze, mehr müssten wir nicht wissen.

Götzl: Wieso haben sie diese 3 ohne weiteres in die Wohnung gelassen?

MS: Da ich selbst in der rechen Szene war, er war ein Kamerad und ich stand auch schon 2 mal auf der Straße und da wurde mir auch geholfen. Und das war einfach ein Gedanke der Kameradschaft.

Götzl: Woher wussten sie das es Kameraden der rechten Szene gewesen sind?

MS: Er hat gesagt das es Kameraden sind.

Götzl: Beschreiben sie mir die rechte Szene als die dabei waren?

MS: Waren auf Konzerte, war in der Skinhead-Szene, Bomberjacke Springerstiefel eben, bis man sich später mehr auf die Politik hat konzentriert hatte,dann eben auf Demos gegangen. Es war eine reine Spaß und Partyszene, so bin ich da reingekommen.

Götzl: Zeitliche Einordnung?

MS: 1994/1995 wie ich halt meine Lehre in Selb gemacht habe.

Götzl: Wie kamen sie in die Szene?

MS: Durch Kai S..

Habe in einer Kneipe einen Skin kennengelernt und bin mit ihm zusammengekommen. Hab mich dann komplett angepasst, Kopf rasiert, hab mir eine Bomberjacke gekauft, Springerstiefel, bin eben wie alle rumgelaufen wie alle anderen auch. War ja auch ein paar Jahre mit dem Skin zusammen.

Götzl: Haben sie Namen von damals?

MS: Übernachtet hat einer Spitzname Manu, und E. (Andre E der hier angeklagt ist) hat bei mir geschlafen, hm überlegt. Ich glaube 1999/2000 war ich das erste Mal auf ner Mai Demo. Bin mit den Chemnitzer mitgefahren.

Götzl: Wen meinen sie mit den Chemnitzer?

MS: Den Starke,Lasch,Fischer… ich hab´s nicht so mit den Namen.Später sicher, aber bin total nervös.

Götzl: Dann stellen wir das zurück.Wie kam dass sie, sagten politisch entwickelt haben.

MS: Das hat man halt mitgemacht, Szene mäßig das sich alles so entwickelt. Ich kann mich erinnern, das die Leute nur Bescheid von Konzerten gekriegt haben, oder wenn mal Demos waren. Ich kann mich an 1.Mai erinnern, Gedenkmärsche einige, direkt ne Demo die angemeldet war, z.b 1.Mai Demo und die in Dresden war ich auch mal dabei, ich glaub 2003 oder so.

Götzl: Waren sie 1997/1998 noch in der Skinhead-Szene?

MS: Ja das würde ich so einordnen.

Ich erinnere mich das er (Max Florian Bu) bei mir war,er sagt ja aus dass er bei nem Konzert war, aber ich kann mir das nicht vorstellen,weil ich stinksauer gewesen wäre wenn jemand in meiner Wohnung ist, ohne dass ich das weiß.

Kann mich an Ärger nicht erinnern. Und ich hab sie zum 1.Mal in seiner Wohnung gesehen,also sie waren schon dort. Die Wohnung in der Limbacherstraße Nummer weiß ich nicht mehr.Die andere Wohnung auch nicht, da ich nur weiß das ich ab da sehr viel gearbeitet habe.

Götzl: Wo war ihre Wohnung?

MS: In der Bernhardstraße 11

Götzl: Wann haben sie die 3 zum ersten Mal in der Wohnung gesehen?

MS: Das war nicht lang,1-2 Tage.War komisch, haben einen friedlichen netten Eindruck gemacht, haben sich bei Max bedankt das sie hier schlafen dürfen. Dachte einen von den dreien schon mal in Jena in gesehen zu haben.

Götzl: Welchen?

MS: Keinen Namen habe,einer sah halt nett aus und einer sah böse aus und den Netteren hatte ich schon mal gesehen.War auch nur ein Gefühl,ein 1.Eindruck, der hat nie geredet,nur geguckt,der war mir halt nicht so sympathisch.

Götzl: Beschreibung?

MS: Der andere hat auch nicht viel geredet,aber er hat schon mal gelächelt und nicht mit Blicken durchlöchert hatte einem. Da war noch ein Mädchen dabei, die war mir sehr sympathisch,aufgeschlossen.Sie sei schon auf der Dienststelle konfrontiert worden,aber ich konnte keine Namen nennen.

Götzl: War das Mädchen Frau Zschäpe?

MS: Ich habe sie nicht wiedererkannt Ich hab sie klein in Erinnerung,Lockenkopf,bissl piepsige Stimme.Niedlich auf ihre Art.Ich glaub sie war so groß wie ich 1,63 m dunkle Haare.

Götzl:Und die Männer?

MS: Größer als ich, schlank ob sie Haare auf dem Kopf hatten weiß ich nicht mehr. Der eine den ich als nett bezeichnet habe,der hatte für eine männliche Person eine piepsige Stimme.

Götzl: Kleidung der Männer?

MS: Nichts auffälliges.

Götzl: Wann sie in der Wohnung mit gewesen sei.

MS: Ja weil der Max Sachen holen wollte, ich sollte erst mal gar nicht mit, weil ich nicht wissen sollte wer da ist,aber ich habe gesagt ich weiß es eh, dann kann ich doch mit.

Götzl: Wie lange waren die dann in der Wohnung?

MS: Kann es nicht genau sagen weil ja der Max ausgezogen ist und ich ab da nicht mehr weiß. Ich gehe davon aus von 6-8 Wochen.

Götzl: Hat Max Florian Bu. durchgängig bei ihnen gewohnt?

MS: Ja

Götzl: Zum Zeitpunkt des Auszuges waren die 3 noch bei ihm?

MS: Ja

Götzl: Und danach?

MS: Keine Ahnung,keinen Kontakt mehr zu ihm hatte.

Götzl: Wann war Max Florian Bu in seiner Wohnung?

MS: Ab und zu mal um Sachen zu holen,er war ja der Hauptmieter.

Götzl: Wie oft haben sie die drei noch gesehen?

MS: Nach der Arbeit mal dort geklingelt,Kaffee getrunken und eine geraucht, musste dann nach Hause weil ich zur damaligen Zeit einen Hund hatte,ich habe gesagt es waren 5 mal, aber das hatte ich geschätzt.

Götzl: Wann genau?

MS: 1 mal beim Kennenlernen,1 mal als Frau Zschäpe üble Bauchkrämpfe hatte, AOK Karte gegeben hatte,damit sie zum Frauenarzt gehen konnte, 1 mal wegen der Passabholung in Chemnitz, 1 mal mit ihr (Beate Zschäpe) reden weil ich mit Max reden wollte, weil wir schon Stress hatten, 1 mal mit Frau Zschäpe geredet weil ich wollte das sie mit Max redet, da was klar stellen wollte.

Götzl: Jetzt machen sie doch scheinbar eine Zuordnung Frau St.? Sie sagen Frau Zschäpe? Warum sagen sie Frau Zschäpe?

MS: Weil man es mir so eingeredet hat, dass die Frau von heute die von damals ist.

Götzl: Ich habe ihnen das nicht eingeredet, wer denn dann?

MS: Von der Polizei die ist davon ausgegangen worden das die Frau es ist.Es ist die Frau die auch in der Presse stand.

Ich hab in Erinnerung noch, das sie so komische Würfel gebastelt haben für so ein Spiel.

Götzl: Zeitliche Einordnung?

MS:Schwierig..

1.)AOK Karte,2)Ausweis,Würfel mittendrin,3)wegen Max,4)weil ich mit dieser Frau reden wollte.

Götzl: Namen?

MS: Wird sicher so gewesen sein das sie sich mit Namen vorgestellt haben.Aber ich kann mich nicht sagen, sie hätten gesagt ich heiße Uwe ich heiß Uwe ich heiß Beate.

Götzl: Und an das erste Treffen?

MS: Kann mich nur erinnern, das wir reinkamen, uns angeschaut haben und ich dachte, der eine kommt mir bekannt vor, aber schwierig hab keine Bilder dazu.

Hab ihn nicht darauf angesprochen,war ne komische Situation.Wir waren ja mit den Chemnitzer öfter in Jena bei Partys wo wir eingeladen waren.

Dieser hatte ein braunes Hemd, schwarze Hose und eine Krawatte hatte,deshalb ist er mir aufgefallen.Wir waren in irgendeinem Club,haben irgendwo übernachtet und wild rumgefahren, ich weiß gar nicht wo und warum kam auch sein, das die Party ausgefallen ist.

Götzl: Haben sie nicht versucht mehr über die 3 zu erfahren?

MS: Ich gar nicht, weil man uns gesagt hat man brauche nicht mehr zu wissen.Es waren eh viele Gerüchte im Umlauf,das die 3 aus Jena sich in Chemnitz versteckt haben.Gerüchte das sie eine Hakenkreuzflagge über die Balkonbrüstung gehängt hatten, oder eine Puppe mit einem Judenstern an einer Autobahnbrücke gehängt hätten, oder eine Garage in die Luft gejagt hätten wegen Beweismaterial vernichten.

Götzl: Welche Szeneleute haben das gesagt?

MS: Keine Ahnung, wenn der Buschfunk funktionierte ….

Götzl: Wann?

MS: … wenn ich es nicht genau weiß, möchte ich es jetzt nicht einordnen, will keine Zahl sagen.. ( Blickt zu ihren Rechtsanwalt)

Götzl: Ihr Rechtsanwalt wird es nicht wissen,er war ja damals nicht dabei..

MS: Vor der Ausweisabholung.

Götzl: Welche Informationen hatte Max Florian Bu.?

MS: Zu der Zeit als wir zusammen waren sicher nicht mehr als ich.Danach weiß ich nicht, da wir nicht mehr zusammen waren, er wird sich öfters gesehen haben da sie ja bei ihm wohnten.

Götzl: Haben sie nicht über sie geredet?

MS: Nur Unterhalten haben das die Leute nett sind,und das wir keinen Fehler gemacht haben.Max war öfters da,auch alleine da ich ja arbeiten auch musste.

Götzl: Was haben sie da erfahren?

MS: Dass sie sich draußen frei bewegten, alleine einkaufen gehen, das sie weiter an ihren Würfeln feilen Stäbchen sägen…Alles was ich über das Spiel kenne weiß ich aus den Medien.Ich kenne es nur im Rohzustand, sie haben gesagt, das sie an einem Spiel basteln, aber da ich mich nicht für Spiele interessiere, hat mich das auch nicht interessiert.

Dass sie Termine ausgemacht haben zum telefonieren in Telefonzellen, das hat er mir gesagt.

Götzl: Worum ging es?

MS: Ich habe nur mitgekriegt, dass Termine ausgemacht haben,um zu telefonieren,ich kann nicht sagen ob es Freunde oder Verwarnte waren.

Es ist für mich sehr schwierig, weil ich ganz viel im Internet gelesen habe, und nicht weiß was war und was ich von dort habe.

Einmal wo ich vor Ort war, „Ich muss jetzt los,Telefonat“.Keine Ahnung.

Götzl: Wer?

MS: Einer von den 2 Männern.

Götzl: Worum ging es?

MS: Es sollen wohl Pässe besorgt werden,dass sie ins Ausland können.Das sie wohl einen an der Hand gehabt haben,aber das war wohl zu billig und ist davon ausgegangen das es ne Falle ist.

Pause bis 14.35

Götzl: Wir waren beim Telefonieren/ Pässe…

MS: Es wurden ja dann direkt bei der Stadt Chemnitz Pässe beantragt…

Götzl: Nochmal zurück zum Telefonieren, können sie das näher erklären?

MS: Kann ich nicht, war nur einmal dabei, haben Zeiten ausgemacht, weil ja Handys abgehört werden.Ich hab auch nicht nachgefragt, weil es mich nicht interessiert hat.

Götzl: Nur einmal erlebt?

MS: Ja

Götzl: Und die Pässe beantragt?

MS: Habe von der Beantragung nichts mitbekommen,wurde gefragt ob ich einen abholen kann, und das habe ich dann auch gemacht.

Götzl: Wer hat gefragt?

MS: Keine Ahnung, das kann nur der Max gewesen sein oder das Trio.Weil kein anderer Bescheid wusste.

Ich bin mit dem Steinmetzauto von Max hin.Dachte schon,was ist wenn was schief geht,und da wurde sich die Ausrede ausgedacht,dass mir jemand auf dem Parkplatz Geld angeboten hat und,dann bin ich rein, hab was unterschrieben und hatte einen Ausweis in der Hand.

Max Ausweis mit einem Foto von einem der beiden Uwes drin.Gunnar Fischer, kann ich mich nicht erinnern welches Foto drauf war.

Götzl: Wie geht das? Also die Ausweisabholung?

MS: War so aufgeregt, dass ich gar nicht genau weiß, nehme aber an das ich ne Vollmacht dabei hatte, hab was unterschrieben und bin raus und hab diesen in die Tasche gesteckt und bin mit Max zu denen in die Wohnung.

Götzl: Für wen war der Ausweis?

MS: Keine Ahnung.

Götzl: Wem übergeben?

MS: Das weiß ich auch nicht mehr.

Götzl: Dafür was bekommen?

MS: Nein, ich hätte ja nicht damit gerechnet dass das so funktioniert.Ausrede vorher ausgemacht, was macht man wenn die Polizei kommt. Die Idee kam nicht von mir, sondern von einem der 2 Männer.

Götzl: War Max Florian Bu dabei?

MS: Ja, der ist ja auch das Auto gefahren.

Götzl: Wenn es Schwierigkeiten gibt, hätten sie dann jemanden informieren sollen?

MS: Hab ich auch nachher gedacht, da haben wie sicher was ausgemacht.Die drei saßen ja in Max seiner Wohnung also muss man sich ja drüber unterhalten haben.

Ich weiß ja nicht,was passiert wäre wenn es schief gegangen wäre.

Götzl: Welche Art Ausweis war es?

MS: Personalausweis

Götzl: Und hat jemand dann was gesagt?

MS: Ich glaube weil man einen Personalausweis braucht um einen Reisepass zu bekommen.Sie wollten ja ins Ausland, sowie ich mich erinnern kann nach Amerika und dafür braucht man Pässe.

Götzl: Wurde darüber gesprochen? Sie sprechen in Passivform, es wirkt immer so als wollten sie nicht reden.

MS: Wenn ich´s aber nicht weiß…

Götzl: Sie wissen ja schon immer recht viel Frau S… aber ich muss immer nachfragen.

MS: Beantragung des Passes habe ich nicht mitbekommen und das war wohl so eine Art Test ob es funktioniert und kurz danach war ich ja nicht mehr mit Max zusammen, und da kann ich jetzt gar nichts sagen. Ich weiß es nicht.

Götzl: Auslandspläne? Amerika?

MS: Ich hab das in Erinnerung muss aber ja nicht stimmen.

Götzl: Mit wem haben sie denn gesprochen?

MS: Ich habe meist mit der Frau gesprochen, Männer waren immer mit im Raum.

Götzl: Wie groß war die Wohnung?

MS: Küche/Wohnzimmer in einem, Bad, links kleines Schlafzimmer, der eine hatte immer kritisch beobachtet, der andere ziemlich locker, der hat auch einen Spruch gemacht.

Götzl: Hat man ihnen Fotos gezeigt, jemanden wieder erkannt?

MS: Mir wurden zur Vernehmung die Fotos vorgelegt, und ich habe sie überhaupt nicht wiedererkannt.Erst als mir gesagt wurde worum es ging,hab die Personen nicht erkannt, die Namen nicht, hatte keine Ahnung. Durch die Presse erfuhr ich das auch Johannstädter auch mit drin hing.

Götzl: Stichwort Bauchkrämpfe?

MS: Erinnere mich, die Frau lag total verkrampft auf dem Sofa und hat geweint und hab gesagt: „dann geh doch zum Frauenarzt und lass dich anschauen“.Ich hab keine Erinnerung ob ich das vorgeschlagen habe. War ausgemacht das die AOK Karte in meinem Briefkasten liegt, wenn sie sie nicht mehr braucht.Und da lag sie auch nach ein paar Tagen. Ich weiß nicht mehr was dort raus gekommen ist, weil es kurz bevor der Max sich von mir getrennt hatte.

Götzl: Risiko gewesen?

MS: Ich geh nie zum Frauenarzt, deshalb keinen Kopf gemacht.

Götzl bohrt weiter nach…

MS: (aufgebracht) Ich belaste mich ja hier schon genug, es ist vorbei es macht ja keinen Sinn was zurückzuhalten, ich weiß es nicht mehr.

Dann gibt es eine 10 Min Pause da Frau S.weint.

MS: Ich denke mal sie wollen von mir hören ob ich weiß was das für ein Spiel das war.

Nein ich habe erst danach erfahren. Dass sie ein Spiel basteln was sie in der Szene weiterverkaufen wollen, das wusste ich. Mich hat´s nicht interessiert.

Götzl: Wovon haben die 3 denn gelebt?

MS: Das habe ich mich dann auch gefragt als ich beim Verhör saß. Aber dazwischen war das ausgeblendet, das Ganze hat keine Rolle in meinem Leben gespielt. So dass ich dachte, ich muss mir das nicht übelst einprägen. Kein Geld von mir und Max, dachte das die Telefonpartner sich darum kümmern sich.

Dann wollte ich mit Max reden, der hat sich verleugnen lassen und am nächsten Tag nach der Arbeit bin ich nochmal hin und hab gesagt sie soll mal mit ihm sprechen, damit er auf mich zukommt.

Sie hat gesagt das sie sich da nicht mit reinhängt und das ist ein Ding zwischen mir und Max.

Götzl: Letzter Kontakt zu den 3?

MS: Das könnte der letzte Kontakt gewesen sein.

Götzl: Einzelne nochmal gesehen später.

MS: Nach meiner Erinnerung nicht.

Das war bei der Vernehmung sehr kurios weil ich die Nummer erst seit 1999 habe

und kann ich sie ihnen nicht 1998 gegeben haben.Ich hab den Zettel gesehen das ist meine Schrift,aber ich habe ihnen aber nicht gegeben.

Götzl: Haben sie Adressen oder Telefonnummern weitergegeben?

MS: Adresse wussten sie, waren ja mit Armin da, haben ja die AOK Karte eingeworfen,Handy hatte ich noch nicht, Handys werden abgehört.Das war bekannt in der Szene wenn Konzerte kommuniziert werden sollte usw.

Das wussten wir dass Handys abgehört.werden und die Standorte festgestellt werden, da hat man gar nichts erzählt.

Er hat sich verleugnen lassen, weil er meinte, ich wäre fremdgegangen.

Zwei Tage später stand der Max bei mir in der Küche mit einer Waffe und meinte: Du weißt schon was mit Verrätern passiert?

Ich hab ihn der Küche verwiesen und ihn seitdem nicht mehr gesehen.

Irgendwann 2000 stand die Kripo Thüringen bei mir auf der Arbeit, da hab ich den Max angerufen, da hat er wohl schon in Dresden gewohnt. Der wollte nicht am Telefon reden, er kam dann nach Chemnitz haben einen Kaffee getrunken, und hab gefragt ob die noch da sind. Er , Nö die sind schon lange im Ausland.

Kripo Thüringen, es durfte keiner mehr telefonieren, auch keiner ran gehen, ich wurde auf Demo angesprochen wo ich ein Plakat hielt.

Eine Fotomappe wurde mir vorgelegt, ohne dem Trio. Nur meine Wohnung Kripo Live sucht Leute und Anwohner haben behauptet das die Leute bei mir wohnen würden.

Götzl: Welche Leute?

MS: Das wusste ich ja auch nicht, müsste lügen, musste einen Bekannten vor seine Türe locken, die haben sie dann die Kleidung runter gerissen weil sie seine Tätowierungen zu checken,weil sie ja Bilder dazu hatten. Nichts gefunden hatten was sie wollten, sind dann wieder weg.

Keine Ahnung ob das mich mal gefragt den 3 Personen gefragt hat.

Götzl: Und zu Andre E.?

MS: Andre E.ist mit mir in die Schule gegangen, hat bei mir in Chemnitz gewohnt, weil er eine Freundin in Chemnitz hatte. Dann hat sich das auseinander gelebt. Bis kurz vor der Trennung übernachtet.

Götzl: 1998 noch?

MS: Ja Ja, Irgendwann durfte er bei seiner Freundin übernachten, die hat noch zu Hause gelebt und ging es doch das er bei ihr schlafen durfte. Ihre Eltern hatten es dann doch erlaubt.

Seine Familie in Georgenstadt, so gut kenne ich die gar nicht. Hat einen Zwilligsbruder Mike, hat mehrere Geschwister. Er war ja einige Stufen unter mir,da war er ja auch eher uninteressant. War eine Weile weg, Lehre, war auch ein Glatzkopf, Bomberjacke Springerstiefel, er war auch eine Person die mich aufgenommen hatte, als ich zweimal auf der Straße stand.

Da haben mir er und sein Bruder geholfen.

Götzl: Wann war das?

MS: 1995 oder 1996, bin ich bei meinen Eltern raus geflogen.

Götzl: Andre E. beschreiben, Verhalten?

MS: Ganz normal,Was ihn charakterisiert hat, das er jedes Fettnäpfchen mitgenommen was man mitnehmen konnte.

Götzl: Haben sie Andre E. wegen den 3 was erzählt?

MS: Ich habe die Wohnung und das Trio vor Andre E. geheimgehalten.

Götzl: Was hatten die 3 in der Wohnung?

MS: Eingeprägt hat es sich bei mir ein Funkgerät womit sie die Polizei abhören konnten, eine Waffe hatte ich definitiv nicht gesehen.Ich fand es eher lustig, war ein guter Gegenzug weil ich wusste das wir abgehört wurden.Von mit hat Frau Zschäpe nur die AOK Karte.

Götzl: Kennen sie H.Gerlach,Ralf Wohlleben,C.Schulze?

MS:Neeee..

Erster Teil Ende um 16.05

Ich danke auch dem http://juergenpohl.wordpress.com/

Der Polizeibeamte Martin Arnold am Oberlandesgericht in München 16.01.2014

Mit Spannung wurde die Einlassung des einzig mutmaßlichen Überlebenden der NSU Morde Martin Arnold am Oberlandesgericht in München erwartet.

Im Vorfeld konnte man schon lesen, das sich Herr Arnold hinter einer Wand oder nit einer Art Maske seine Aussage tätigen möchte,um ihn zu schützen wie es hieß.

Wer ihn dann bei seiner Einlassung erlebt hat, war doch sehr  verwundert von seinem Auftreten.

Es kam ein Mann der klar und flüssig sprach, der sein erlebtes schildern konnte. Zum Anfang merkte man seine Nervosität an, in dem er schnell sprach doch sein Rechtsanwalt riet ihm, das er in Ruhe sprechen sollte.

Als der Vorsitzende Richter Manfred Götzel ihm 75.Prozesstag nach dem seinem erlebten fragte sagte er dieses aus.

  • Das er um 8.30 Uhr aufgestanden sei an diesem 25.04.2007

  • Das an diesem Tag mit dem Auto in die Arbeit gefahren sein, dies dauerte nur 4-5 Min sonst fuhr er immer mit Rad in die Arbeit.

  • Umziehen Schutzfeste angezogen Fahrzeug vorgefahren / jeder wusste mit wem er fährt.

  • Unterstützung für Heilbronn und er fuhr das erste Mal mit M. Kiesewetter die ihm alles zeigte, da sie schon öfters diesen Streifendienst machte.

  • Es ging um den Auftrag „sichere Innenstadt Heilbronn“ weil es zur damaliger Zeit Probleme mit Junkies in der Innenstadt von Heilbronn gab. Kontrollaufgaben bzw. Platzverweise austeilen.

Er sagte weiter aus das er in der Früh schon mal mit dem Polizeiauto auf der Theresienwiese war mit M. Kiesewetter, musste aber dann nochmal wegen einem Lehrgang zum Polizeirevier zurückfahren.

Dann kam die Fahrt nochmal zur Theresienwiese, erst konnte sich gar nichts erinnern weil das ein „großes schwarzes Loch“ sei aber im Laufe seiner Aussage kam das ihm 10 Minuten fehlten. Er kann sich daran erinnern das sie eine kleine Anhöhe auf die Theresienwiese hochfuhren mit dem Auto und dann erst wieder als sein Kollege ihm half und die Ersthelfer und hörte einen Hubschrauber.

Sein Kollege hatte vorher ausgesagt und bestätigte dies das Martin Arnold kurzzeitig seine Augen geöffnet hatte.

Als er dann aus dem Koma aufgewacht war, riss er sich alle Schläuche weg, weil er dachte seine Kollegen trainierten praxisnah an ihm. Da verlor viel Blut dabei. Nach einer Zeit dachte er, hätte einen Motorradunfall bis er darauf kam das er keinen Führerschein dafür besessen hatte.Es gab in seinem Zimmer keinen Spiegel selbst im WC nicht. Keiner erzählte ihm was passiert war. In der ersten Zeit waren seine einzigen Kontakte die Ärzte Krankenpfleger/innen und seine Eltern.

Er hatte ein Bauchgefühl das die Tat nicht aufgeklärt wird, hatte gehofft das ein Zufall zu Hilfe kommt.Er war selbst wie er sagte nie auf rechten Demos.

 Dann war eine 20 minütige Pause,während dieser die Bundesanwaltschaft in Person Frau Greger und Herr Dr. Diemer mit dem Zeugen redeten.

Nach der Pause sagt er das er 70% Behinderung hat, im September 2007 wieder im Dienst war.

Im Herbst 2008 hat er ein Studium angefangen für den gehobenen Dienst. Die Tat hat seine Familie sehr gespalten, es ist heute noch Gesprächsthema.

Er kannte M. Kiesewetter seit Februar 2007 im März , sie Ausbilderin und sie haben ein paar Worte gewechselt.Sie wäre ein natürliches aufgeschlossene natürliches lebensfrohes Mädchen gewesen, das auch in den gehobenen Dienst wollte. Am Samstag oder Sonntag hat sie ihn dann gefragt ob sie zusammen fahren wollen……

Für mich machte Martin Arnold keine verängstigen Eindruck, er ist lebensbejahend Mensch der froh war seine Sicht der Dinge  vor der Öffentlichkeit aussagen zu können.

Es passt ja auch, das er dann unter Hypnose ein Phantombild erstellen lies, die einen der Täter zeigte. Die Soko Parkplatz wollte dies sogar veröffentlichen, aber der leitende Staatsanwalt von Heilbronn stellte sich dies entschieden dagegen.

Warum fragt man sich heute noch. Denn dies hat heute mehr Gewicht als damals, denn es würde man dieses Bild zeigen dann gibt es keine Ähnlichkeit mit Uwe Böhnhardt oder Uwe Mundlos.

Ein großes Geheimnis wird wegen der 2 geraubten Polizeiwaffen gemacht. Diese wurden ja in dem Wohnmobil der 2 Uwes in Eisenach nach einem Bankraub gefunden. Diese beiden Waffen strotzen ja nur DNA von den beiden, wiederum die Waffen mit denen M.Kiesewetter und M.Arnold angeschossen wurden,weisen keine DNA von beiden auf. Diese letzten Waffen fand man in der ausgebrannten Wohnung in Zwickau. Auch der Spurenermittler der am Oberlandesgericht aussagte, meinte schon, man muss schon wissen,wie man den Sicherheitsverschluss am Holster für die Waffe entriegeln kann. Bei M. Kiesewetter wusste der Abnehmer genau wie man es machen muss, wiederum bei M.Arnold wurde es mit roher Gewalt abgenommen. Wie der Ermittler weiter aussagte müssen dort 50 kg Kraft aufgewendet worden sein um diese Waffe zu entnehmen. Des weiten ist interessant das man sich deshalb in Gefahr begibt sich selbst derart mit Blut vollzuschmieren das es jedem der im Umkreis steht, dies auffallen muss.

Die Täter hätten es auch leichter haben können an eine Waffe der Polizei  gelangen zu können.Für die Bundesanwaltschaft ist klar diese Waffen sind eine Art Trophäe. Sie hätten einfach eine Metallbox aus dem Kofferraum entwenden müssen, darin war eine Maschinenpistole samt Magazin aufbewahrt. Man hätte diese Metallbox einfach aus dem Kofferraum mitnehmen können, in ein Auto um zu einsteigen, um zu Hause diese Gefahrlos zu öffnen.

Und ich nehme stark an, wenn Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos die Täter gewesen sein sollten, werden sie dies gewusst haben, das es einen Maschinenpistole im Kofferraum gab, denn seit dem Amoklauf in Erfurt ist dies Standard in jedem Polizeiauto.

Es wurden ja auch noch von vielen Zeugen viel Phantombilder gemacht, darunter waren viele brauchbare dabei, nur wurden sie bis heute der Öffentlichkeit vorenthalten. Erst als die Heilbronner Stimme diese das erste Mal zeigte war das erstaunen groß das keine Ähnlichkeiten mit den Männer aus Zwickau hatten. Es ist eben bequem zu sagen man hat die 2 Waffen in Eisenach gefunden und die Tatwaffen in Zwickau dann müssen es die beiden Uwes gewesen sein.

Damit hat man alles was man will, denn Uwes werden nichts mehr dazu äußern können, und Frau Zschäpe schweigt dazu. Die Frage ist ob sie dazu etwas beitragen könnte.

Deshalb ist dies ein sehr interessanter Fall, der uns noch lange beschäftigen wird.