AUCH DEUTSCHE UNTER DEN OPFERN

Heute möchte ein kommendes Theaterstück präsentieren. Die Premiere ist am 16.01.16 im Zimmertheater Tübingen.

Es geht um folgendes…

AUCH DEUTSCHE UNTER DEN OPFERN

Premiere im Zimmertheater Tübingen: 16.01.2016, 20 Uhr

Weitere Spieltermine: 21.01., 26.01., 27.01. und 05.02.,06.02.,24.02.,25.02.,27.02.2016

Regie: Sapir Heller 

Bühne und Kostüm: Ursula Gaisböck

Mit: Katrin Kaspar, Philipp Lind, Paul Schaeffer

Die erste Premiere im neuen Jahr könnte kaum aktueller sein. Tuğsal Moğuls Stück AUCH DEUTSCHE UNTER DEN OPFERN ist ein Rechercheprojekt zum NSU-Verfahren in München und feiert am Samstag, den 16. Januar 2016 um 20.00 Uhr Premiere im Zimmertheater. 

53 Seiten umfasst die Aussage, die Beate Zschäpe nach vier Jahren Untersuchungshaft dem Gericht vorlesen ließ. Angeklagt ist sie unter anderem wegen Mittäterschaft in zehn Mordfällen sowie Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Doch wirklich Licht ins Dunkel bringt ihre Erklärung nicht. Bestand der NSU wirklich nur aus Uwe Mundlos, Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt?  Können diese wirklich vollkommen autonom über 11 Jahre hinweg die Straftaten begangen haben? Oder gab es Unterstützer und Helfershelfer? Wenn ja, wer waren diese? Wie viel wusste der Staat, in Form des Verfassungsschutzes? Wurde aktiv von den Ermittlern weggeschaut und die Täter nur im Bereich organisierte Kriminalität vermutet? Oder gab es wirklich keine ausreichenden Hinweise auf einen rechtsextremen Hintergrund?

Der Strafprozess – der größte seit der deutschen Wiedervereinigung – bemüht sich schon seit über 250 Verhandlungstagen um Aufklärung. Doch inwieweit ist die Politik an einer lückenlosen Aufarbeitung überhaupt interessiert? Schließlich „hat man die Angeklagten ja schon“ und es handelte sich bei den rechtsextremen Terroristen lediglich um „eine singuläre Vereinigung von drei Personen“. 

Für das Zimmertheater inszeniert Sapir Heller das Stück. Sie begleitete den Prozess und ließ die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse in die Inszenierung einfließen. Die junge Regisseurin hat eine originelle Bildsprache gefunden, die die Rolle des Staates auf absurde Weise hinterfragt.